Chapter 6

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"Hey Süßer", sagte meine Mum zu mir, als ich nach unten gelaufen kam, nachdem ich aufgewacht war.

"Hallo Mum." sagte ich und rieb mir die Augen.

"Dein Vater schaut heute wieder vorbei, er will dich sehen", erwähnte sie. 

"Okay, ich werde aber wahrscheinlich was mit den Jungs unternehmen", erzählte ich ihr. Seit wir in die Band gesteckt wurden, verbrachten wir kaum Zeit ohne einander. 

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"Wie war bowlen?", fragte ich als ich in Zayns Haus lief. Wir verbrachten den Tag heute dort. Es war ein einfaches nettes Haus. Groß genug für eine kleine Familie, sauber und organisiert. 

"Wir waren nicht bowlen, als du gestern gegangen bist, sind wir das auch", erklärte Zayn.

"Warum musstest du gestern gehen?", fragte Liam. 

"Mein Vater ist in der Stadt, aber alles, was er und meine Mum vorhaben, ist zu streiten", erklärte ich. "Und das hasse ich", fügte ich hinzu. 

"Oh, das tut mir Leid", sagte Liam, meine Schulter tätschelnd. 

Niall saß still neben mir, genau wie gestern. Warum verhielt er sich nun so, wenn er bei mir war?

Louis pfiff leise vor sich hin, als wir schweigend da saßen. Zayn hustete. Ich fing an mit meinen Daumen zu spielen. Liam summte ein leises Lied, aber Niall saß einfach nur  stillschweigend da. Nichts tuend, außer in das Nichts starrend. 

"Habt ihr Hunger?", fragte Zayn. 

"Ich kann was holen", sagte Louis. 
"Ja, ich hab ziemlich Hunger", gab ich zu. 

Niall liebte Essen, aber sagte immer noch kein einziges Wort...Vielleicht war er in seinen Gedanken verloren. Ich sah ihn neugierig an, jede seiner Bewegungen genau beobachtend. Er wich jedem Blick aus. 

"Niall, was ist los?", fragte Liam schließlich. 

"Nichts", antwortete er schnell.

"Bist du sicher? Normalerweise würdest du für Essen wie ein Verrückter überall herumspringen", sagte Liam. 

"Ich fühle mich einfach nicht so gut", sagte er und schaute zu Boden. 

"Oh, gute Besserung, Kumpel", sagte Liam, streichelte leicht seinen Rücken und lief dann mit Louis und Zayn in die Küche. 

"Niall?", fragte ich und rückte etwas näher zu ihm heran. 

"Was?", murmelte er und starrte weiter auf den Boden. 

"Bist du so durcheinander, weil wir uns fast...", Ich schluckte. Wir hatten uns beinahe geküsst und Niall fühlte sich zurückgewiesen.

"Geküsst haben", flüsterte ich.

"Mir ist das einfach peinlich", sagte er und sah mir direkt in die Augen. "Fühlst du überhaupt so für mich?".

"Pizza?!" fragte Louis, schob mir ein Stück vor mein Gesicht und unterbrach somit unsere Konversation. 

Ich griff nach dem Stück und biss hinein.

Fühlte ich wirklich so für Niall?

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Später, als ich nach Hause kam, war mein Vater da. 
"Harry!!", schrie er und gab mir eine dicke Umarmung, als ich durch die Tür kam.

"Hi Dad", murmelte ich. 

"Ich vermisse es, dich jeden Tag zu sehen", sagte er. 

"Ich vermisse dich auch", sagte ich,während ich meinen Pullover auszog. 

"Gut. Ich bin nicht hier, um dich ohne Grund zu sehen...Wir müssen wieder so zusammen abhängen, wie in alten Zeiten und ich habe Neuigkeiten, die ich dir unbedingt mitteilen muss!", erklärte er. 

"Abendessen ist fertig!", unterbrach uns meine Mutter. 

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Mir ging einfach nicht aus dem Kopf, was Niall mich gefragt hatte. 

"Niall, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich vorbeikomme?", schrieb ich ihm.

"Komm her", antwortete er. Ich stand von der Couch auf, griff nach meinen Autoschlüsseln und ging sofort aus dem Haus.

Nach ein paar Minuten Fahrzeit, kam ich bei Niall an. Ich stieg aus meinem Auto und ging seine Auffahrt entlang. Ich klopfte zweimal an die Tür und sie öffnete sich sofort. Niall kam heraus und schloss die Türe hinter sich. 

"Hey", sagte er. 

"Du bittest mich nicht herein?" fragte ich, erwartend, dass Niall netter wurde. 

"Ich kann nicht", sagte er schulterzuckend. 

"Warum nicht?" 

"Sie wissen es nicht", sagte Niall schnell.

"Sie wissen was nicht?"

"Dass ich schwul bin...Sie würden ausrasten", erklärte er. "Komm mit", sagte er und lief zu seinem Hinterhof. Er führte mich zu ein paar Gartenstühlen, die um eine Feuerstelle herumgestellt waren. Er gab mir eine Geste, dass ich mich setzen sollte, während er sich neben mich setzte. 

"Warum bist du hergekommen?", fragte er, während er mir mit seinen blauen Augen direkt in meine grünen starrte.

"Wir haben einiges, worüber wir reden müssen", erklärte ich. Er nickte nur und schwieg weiter. 

"Ich kam vorhin nicht wirklich dazu, deine Frage zu beantworten", sagte ich und brach damit die unangenehme Stille zwischen uns. "Nun, hier ist die Wahrheit. Niall, du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich könnte dir stundenlang in die Augen sehen und mich in ihnen verlieren. Ich wollte dich an diesem Tag küssen. Ich wollte dich schon länger küssen".

"Wenn du mich küssen willst, dann tu es", ich konnte nicht glauben, was Niall da sagte. 

Ich lächelte und blinzelte ein paar mal im Unglauben. Ich beugte mich näher zu ihm und Niall tat das gleiche. Er schloss seine Augen und ich tat es ihm nach, mein Bestes versuchend, es nicht peinlich anzustellen. Letztendlich fand ich Nialls Lippen und drückte meine auf seine. Der Kuss sandte Gänsehaut über meinen ganzen Rücken und meine Arme. 

"Also gehen wir nun miteinander aus?", fragte Niall. "Ich mag dich wirklich Harry".

"Ich mag dich auch", sagte ich und griff nach seine Hand.

Okay, vielleicht war ich ja tatsächlich schwul?

Translation of By Your Side (Narry) by Amanda_Styles69Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt