Ain't nobody takin my baby

Kapitel 15

Skye

Es war bereits mehr als eine Woche vergangen seitdem Rennen und ich war auf Abstand gegangen von Milo. Rafael behielt recht und ich konzentrierte mich auf die wichtigen Dinge in meinen Leben. Es war bereits Samstag und mit der Zeit die mir noch bis Dienstag blieb konnte ich immer weniger und vor allem schlechter schlafen. 

Dieses Thema bereitete mir mehr als Probleme und Sorgen. Ich dachte in letzter Zeit öfter und mehr darüber nach als eigentlich. In der Schule war ich unkonzentriert und unaufmerksam, Zuhause bestand mein Tag darin nur in meinem Bett zu liegen und nichts zu machen. Meiner Meinung nach ging es mir recht beschissen und niemand wusste es. Dienstag würde alles schlimmer werden und ich wusste nicht wie weit ich es treiben würde. 

Mein Bruder hatte anscheinend diese Gespräch schon vergessen und sprach auch nicht mehr darüber, was mir recht war. Milo versuchte oft mich anzusprechen und mit mir zu reden doch ich blockte ab und ignorierte ihn. Ich kannte ihn nicht wirklich und ließ ihn schon recht nah an mich ran ohne wirklich einen Gedanken daran zu verlieren, ob er mich verletzten könnte oder mir etwas antun könnte.

Ich schob meine Gedanken in die hinterste Ecke und ging runter in die Küche zum Abendessen welches schon auf dem Tisch stand und von meiner reizenden Mutter gekocht wurde. Mein Vater genauso wie Rafa und meine Mutter saßen schon am Tisch an den ich mich dann auch endlich mal pflanzte. Jeder nahm sich etwas und fing still an mit essen, ich dagegen nahm mir nur sehr wenig und zwang das Essen in mich rein.

"Alles gut bei dir, Prinzessin?", fragte mein Vater liebevoll und voller Sorgen. Still schweigend nickte ich und aß weiter.

"Du bist momentan so ruhig und redest kaum noch. Sicher dass alles gut ist?", jetzt hakte meine Mutter nach und schaute nun fürsorglich.

"Ja, alles gut.. bin nur grade etwas nachdenklich also keine Sorgen.", teils log ich alle an und teils sagte ich die Wahrheit.

Ich kassierte einen unglaubwürdigen Blick von Rafael und schenkte ihm einen genervten Gesichtsausdruck damit er mich in ruhe ließ. Er dagegen zog angespannt seine Augenbraue hoch und wandte sich dann von mir ab. Wir alle saßen zu viert noch eine Weile da und die drei sprachen miteinander über Gott und die Welt. Was ich allerdings nur aufschnappte war dass Rafa gleich weg war, meine Eltern zu den Nachbarn gingen und ich nun alleine das Apartment für mich hatte. 

Schnell half ich meiner Mutter noch alles wegzupacken und aufzuräumen bevor die beiden sich verkrümelten. Meine Eltern waren für mich das perfekte Traumpaar, sie kannten sich schon seitdem sie klein waren und erlebten schon viel miteinander. Sie passten perfekt zusammen wie Topf und Deckel.

Mein Vater war der furcht einflößende und gut aussehende Mann den jeder kannte in der Stadt und meine Mom war der Engel in Person. Liebevoll, fürsorglich und einfach wunderschön. Sie half meinem Dad schon so oft sich richtig zu entscheiden und war einfach die rechte Hand von ihm.

Einfach perfekt.

Als die beiden weg waren kam mein Bruder zu mir und sah mich unglaubwürdig an. Er stellte sich gegenüber von mir und schaute direkt in meine Augen. Seine Augen verlangten wahre Antworten und versuchten mich zu durchbohren, wie so oft schon.

"Ich weiß, dass du nicht schlafen kannst und dass was mit dir ist. Dad und ich machen uns Sorgen um dich, also los raus mit der Sprache."

"Ich hab momentan einfach ein paar Alpträume, nicht mehr.", stöhnend legte ich meinen Kopf leicht in den Nacken und atmete durch.

"Und die wären?", er kam einen Schritt auf mich zu und ich flüchtete mit meinem Blick zur Seite.

Eine Weile überlegte ich ihm die Wahrheit zu sagen doch er würde es eh am Mittwoch erfahren, also log ich ihn wieder an. Nie log ich bei einem Thema wie bei diesen, aber ich wusste nicht was ich sonst tun sollte.