„Nein! Verdammt nein!" schreie ich weinend, immer und immer wieder, mitten in das Gesicht des Mannes, welcher mich nur neutral anblickt, und umso fester zudrückt.
„Jetzt sei mal still." zischt er wütend.
„Ich soll still sein? Still, wenn ihr ihn mir wegnehmen wollt? Still, wenn ihr mich gerade von dem Einzigen trennt, dem einzigen Grund, weiterzuleben? Still, wenn ihr gerade mein ganzes Leben zerstört? Soll ich immer noch still sein?" weine ich ebenfalls wütend, doch werde immer leiser.
„Still also huh?" hauche ich atemlos hinzu. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, als ich meinen Kopf wende und ihn sehe.
Wie er dort steht, versucht, sich loszureissen, mit allen Mitteln zu mir zu gelangen. Mein Herz zerbricht.
Es zerbricht leise, schmerzhaft. Ich höre, ich spüre, wie es auseinander reisst.
Wie die Stücke fallen. Und dann, dann höre ich, wie es unten auf dem eisigen Boden ankommt.
Wie es klirrt. Nein, es klirrt nicht nur irgendwie.
Es klirrt laut, ich höre nur, wie die Stücke nacheinander ankommen.
Sekunden, welche sich wie Minuten anfühlen, später, spüre ich, wie dort nur noch ein schwarzen kalter Fleck ist. Ich fühle nichts mehr.
Sehe nur, wie er ins Auto gestossen wird.
Wie der Motor angelassen wird.
Wie er die Scheibe runterlässt.
Das Einzige, was ich höre ist seine Stimme. Ein letztes Mal.
„Prinzessin ich liebe dich! Pass auf dich auf ja?" schreit er mit tränenüberströmten Gesicht in meine Richtung.
Er versucht stark zu sein, stark für mich. Doch, er kann nicht. Nicht mehr.
Ich will meine Arme losreissen, zu ihm gelangen, doch sie halten mich fest. Ein lauter Schluchzer entflieht meiner Kehle.
„Ich liebe dich auch." rufe ich zu ihm. Ich hoffe, er hat es gehört. Meine letzten Worte an ihn, bevor sie mich in das zweite Auto schubsen.
Ich hoffe, er hat sie gehört..
Er, mein Bruder.
Er, Matthew.
Er, der, den ich wahrscheinlich nie wieder sehen werde.
Er, der für immer in meinem Herzen sein wird.
Für immer, diese unendlich lange Zeit.
Für immer, solang, dass es nichtmal vorbei ist, wenn alles tot ist.
Für immer, die zwei Wörter, welche ich immer wieder in meinem Kopf wiederhole.
Für immer, so lange wie ich Matthew lieben werde.
Matthew? Ich liebe dich. Für immer..
