Kapitel 1

2.9K 175 32
                                    

POV JIMIN

Gelangweilt hing ich auf dem Thron neben meinem Vater und meiner Mutter. Die beiden waren anscheinend hoch erfreut, dass ich überhaupt auf diesem belanglosen...Treffen aufgekreuzt bin und nicht wieder abgehauen.

Meine Eltern wussten natürlich nicht, dass ich hin und wieder aus dem Palast ausbrach, um mir die Stadt und die Welt außerhalb meines Goldenen Käfigs anzusehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Meine Eltern wussten natürlich nicht, dass ich hin und wieder aus dem Palast ausbrach, um mir die Stadt und die Welt außerhalb meines Goldenen Käfigs anzusehen. Auf diese Idee war ich erst vor einigen Wochen nach meinem 22. Geburtstag gekommen und brachte seitdem meine Leibwache immer schneller dazu, ihren Posten abzugeben. Ich meine, wer zur Hölle wollte schon den letzten Nachfahren der Park-Dynastie beschützen, der ständig verschwand und dadurch seinen Kopf verlieren? Ich würde das nicht tun.

Genervt stützte ich mein Kinn auf meine Faust und blickte auf die Männer, die vor uns standen und meine neue Kleidung präsentierten. Aber ich achtete kaum darauf, aus welchen Gefilden die Seide stammte oder wie achso kostbar die Aplikationen an den Ärmeln waren. Mich interessierten die Männer an sich mehr.
Ich lächelte schwach. Meinen Eltern hatte ich schon längst gesagt, dass ich Männer mehr bevorzugte als Frauen. Was ich nicht gedacht hätte ist, dass sie das akzeptieren würden. Natürlich würde ich irgendwann einen Nachfolger mit königlichem Blut zeugen müssen, aber das war jetzt noch nicht von Belangen.

Mein müder Blick fiel auf einen Mann, der ein dunkelblaues Gewand trug. Ich hob meinen Kopf ein Stück und wanderte mit meinen Augen seinen Körper ab. Seine braunen Augen blitzen kurz, dann senkte er den Blick.
"Ich will dieses da!" rief ich gelassen und schloss halb die Augen, als ich zu Abeoji und Eomeoni sah. Diese nickten angespannt meine Wahl ab, sodass ich mich erheben konnte. Ich neigte kurz den Kopf und stieg die Stufen des Podestes herunter, auf dem die Throne standen. Meine Leibwache auf Zeit, Kim Namjoon, folgte mir auf Schritt und Tritt und verbeugte sich tief vor dem König und der Königin, als ich auf eine Tür hinter dem Podest zusteuerte. Ich drehte mich kurz um und winkte den Mann mit meinem  Zeigefinger zu mir, der mir unsicher folgte.

Wir liefen zu dritt durch die Gange des Palastes in Richtung meines Gemaches. Namjoon hatte wie immer schon die Hand an sein Schwert gelegt und beobachtete jede Bewegung des Bediensteten.
"Wie kommt es, dass so ein armer Bauer wie du es schafft für den Prinzen Model zu spielen?" fragte ich halbwegs interessiert und blieb vor meiner Tür stehen. Die Papiertür war mit kunstvoll geschnitztem Holz verziert.
Die Dienstmädchen davor öffnete die Türflügel und ließen und herein. Meine Wache wollte schon folgen, aber ich hielt ihn zurück.
"Nana, Namjoon. Ich denke ich schaffe es allein mich umzuziehen". Mit einer gehobenen Augenbraue sah ich ihn an, bis er nickte und sich verbeugte. Dann drehte er sich um und stellte sich vor meine Tür.
"Sie rufen, wenn etwas vorfällt?!"
"Natürlich" schmunzelte ich. Namjoon war zu fürsorglich.

Ich grinste und sah zu, wie sich die Tür schloss.
"Nun, du hast meine Frage nicht beantwortet,... Wie heißt du doch gleich?" fragte ich tonlos und setzte mich auf mein Bett, einen Arm hatte ich auf meinem Knie abgestützt.
"Mein Name ist Jung Hoseok, Eure Majestät" sagte der Bedienstete und verbeugte sich. "Ich komme von hier aus der Stadt, mein Vater besitzt einen Laden für Schmuck...er ist also kein Bauer" fügte er leiser hinzu und warf mir einen scheuen Blick zu.
"Soso...du bist also modisch gewandt?!" fragte ich und grinste (ganz) leicht.
"Hast du auch andere Fertigkeiten?"

Hoseok sah mich verwirrt an.
"Mianhabnida, aber ich weiß nicht ganz was Eure Majestät meint..." brachte er hervor und verschränkte die Finger.
"Nun" ich schob die Unterlippe vor, "zieh dich aus! Ich muss mir die Kleidung gut ansehen. Und komm näher heran!" befahl ich und setzte mich in den Scheidersitz.
Hoseok riss die Augen auf, trat dann verlegen und unsicher vor mein Bett und fing an, sein Hanbok auszuziehen. Er streifte die breiten Ärmel langsam von seinen Armen und legte die oberste Lage des Gewandes ab. Knisternd fiel die teure Seide zu Boden.
Darunter hatte er nur noch ein weiteres, leicht blaues Hemd an, dessen Schleifen Hoseok jetzt auch beschämt öffnete.

"Mmm...die Qualität ist gut..." murmelte ich in meine Faust, die ich vor meinen Mund gelegt hatte.
"Weiter?" fragte der Junge angstvoll.
"Natürlich, Hoseok!'' betonte ich seinen Namen extra lang und grinste böse. Dieser junge Mann war anscheinend nicht daran gewöhnt, sich vor (man bemerkte männlichen) königlichen Familienmitglieder auszuziehen...

----------

Golden Cage Life {VMIN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt