Kapitel 21

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Skye

Ich war gefangen in dieser Welt, gefangen am 27.03. und konnte nirgends raus. Ich wollte frei sein, frei mein Leben in ruhe leben und nicht in Angst leben. Wollte dass machen was ich wollte, ohne beobachtet zu werden. Wollte mit den Leuten zusammen sein, die ich liebte und nicht darum bangen diese ebenfalls zu verlieren - wie Ace. Ich hatte mir nie Hilfe gesucht, ich wollte alleine kämpfen, alleine alles durchstehen und doch brachte ich mich damit in Gefahr, meine Gesundheit stand auf dem Spiel und ich bemerkte all das erst jetzt.

"Skye, wach bitte wach auf!", die Stimme meines Bruders.

Er war da, meine Familie war da und dennoch konnte ich nicht zu ihnen. Nicht in ihre Arme, ihnen nicht in die Augen schauen oder ihnen sagen, dass alles gut werden würde. So sehr ich mich auch anstrengte nichts klappte, um wieder das Tageslicht zu sehen, die Menschen die ich liebte oder etwas zu sagen. Ich konnte jedes einzelne Wort verstehen was sie sagten und alle Geräusche wahrnehmen, aber nichts tun.

"Skye, ich hab gesagt du sollst verdammte Scheiße noch einmal aufwachen! Sag mir, dass das Alles hier nicht wahr ist und ich nur träume. Sag mir, dass du wirklich bei einer Freundin bist und wach verdammte Scheiße auf!", seine Stimme war brüchig und egal wie sehr er sich bemühte nicht zu schluchzen tat er es trotzdem. Es zerriss mir mein Herz meinen Bruder so zu hören, als wüsste ich nicht, dass er immer so klang wenn er stark besorgt war oder er Angst, um jemanden hatte.

Es schien so als wäre alles für mich neu nur dieser verdammt eine Tag nicht. Als hätte ich alles vergessen und das Einzige was ich mir behielt war dieser ohrenbetäubende Schuss, der Rückstände an mir hinterließ und Ace umgebracht hatte.

"Reden Sie weiter mit ihr.", eine männliche Stimme erklang und war mir fremd.

"Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen, Skye. Es tut mir leid.", Milo.

"Fuck Skye, ich liebe dich!", wieder mein Bruder der schluchzte und langsam spürte ich ein Kribbeln in meinen Fingerspitzen, was sich bis hoch in meinen Arm zog. Das Schwarz vor meinen Augen wurde mit der Zeit Grau und immer heller.

"Ich schwöre dir ich werde diese Typen finden und beschütze dich soweit ich kann.", Milo.

Und dann öffnete ich meine Augen, blinzelte und sah mich um. Rafael und Milo saßen beide neben meinem Bett und meine Eltern standen mit Milo seinen hinten im Raum, die alles beobachteten. Milo seine Mom hatte Hope in den Armen, die herstarrte und ihre Augen sich dann weiteten als ich mich langsam aufsetzte. Erst jetzt bemerkte ich, dass nur seine Mom da war und nicht auch sein Vater. Sein Vater war furchteinflößend und man hatte einen unglaublichen Respekt vor ihm, seinen Augen und seiner Statur. Was klar war Milo hatte seine Augen und diese ließen einen den Hass, die Liebe oder sonst noch jegliches Gefühl spüren.

"Milo seine Prinzessin ist von ihrem 100-jährigen Schlaf aufgewacht!", Hope wurde runtergelassen und sie rannte auf mein Bett zu an welches sie dann versuchte hochzuklettern. Jeder lachte auf und sah dann zu dem kleinen Mädchen.

Milo nahm Hope auf seinen Schoss und rutschte mit seinem Stuhl zurück, um Platz zu machen für den Jungen neben ihm, der mich sofort in den Arm schloss. So überrumpelt ich auch war erwiderte ich die Umarmung und atmete den Geruch von ihm ein. Nach einiger Zeit löste er sich von mir und setzte sich wieder hin, aber ohne den Blickkontakt abzubrechen. Danach kam meine Mutter und mein Vater zu mir ans Bett und dann durfte auch Hope sich auf meinen Schoss setzen.

Ich wusste nicht für wie lange, aber diese Zeit verging so langsam, dass mir alles immer unangenehmer wurde, obwohl es Leute waren die ich kannte und mit denen ich einigermaßen was zu tun hatte. Meine Eltern waren gerade dabei zu gehen, da sie noch arbeiten mussten, aber heute Abend definitiv wieder kommen würden. Miss Grey und Hope waren rausgegangen, um etwas frische Luft zu schnappen, nun war ich mit Milo, Rafael und Emilio alleine. Klasse.

Ain't nobody takin my babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt