Ich wache auf und sehe plötzlich ein grelles Licht, ich will die Augen zukneifen, aber sie schließen sich nicht. Sie sind irgendwie so kalt. Ich will mir die Hand vor mein Gesicht halten, doch genau wie meine Augenlider ist diese unbeweglich und kalt. Langsam fange ich an Umrisse zu erkennen und sehe ein kleines kind vor mir. Ich probiere ,,Helf mir!", zu sagen, kriege aber nur ein stumpfes Stöhnen hervor. Plötzlich rennt der Junge weg und ruft: ,,Papiii! Der komische Eismann ist aufgewacht!" Dann ist alles still. Ich kann wieder sehen und bemerke das mein Unterkörper in einem Eisblock steckt. ,,Das ist wohl der Grund für meinen starren Körper." denke ich. Völlig unerwartet höre ich eine Stimme von der Seite: ,,Ganz ruhig Tim, was ist denn los?". ,,Der gruselige Eismann ist aufgewacht, Papi." antwortet eine zarte Kinderstimme. ,,Was?" staunt die andere Stimme. Plötzlich werden die Schritte schneller. Kurz darauf stehen ein Mann und ein Kind, das so aussieht wie der Mann in kleinerer Ausgabe, vor mir. Der Mann streckt seine Finger nach meinem Hals aus und ich beiße rein. Warmes, fast heißes, Blut läuft in meinen Mund. ,,Ahhhhh!" höre ich seinen Schrei ,,Er hat mich gebissen!" Der Mann hält sich den Finger an sein Oberteil und schaut mich an. Dann weicht sein Ärger seinem Erstaunen: ,,Er kann doch gar nicht lebendig sein." ,,Sieht man das nicht?" probiere ich ihn anzubrüllen, kriege aber nur ein leises Flüstern hervor. Er versteht mich trotzdem und fragt: ,,Wie kannst du unsere Sprache verstehen." Ich spreche, soweit es mir meine Verfassung erlaubt, ärgerlich: ,,Könnten sie mich bitte erst einmal auftauen?" Als wäre ihm garnicht aufgefallen, dass mein halber Körper noch in einem Eisblock steckt, sagt er plötzlich: "Ja natürlich, hätte ich fast vergessen. Aber es dauert eine Weile." Nach circa 2 stunden bin ich aufgetaut und sitze auf einem Stuhl, denn der Mann verbot mir zu stehen, als wäre ich ein wertvoller Edelstein, der im nächsten Moment zerbersten könnte. Eigentlich will ich nicht sitzen, aber in meiner Verfassung kann ich mir keinen Widerstand leisten. Er gibt mir eine Tasse und ich trinke den Inhalt widerwillig, jedoch nicht ohne zu betonen, dass ich keine Hilfe brauche. Ich trinke die kochend heiße Flüssigkeit in einem Zug und bemerke, dass ich langsam wieder Gefühl in meinem Körper habe. Tim fragt mich, ob ich von dem Tee keine Verbrennungen kriege. Ich antworte ihm nicht. Nach einigen Minuten steht der Mann vor mir und kniet sich auf den Boden. Er schaut mir in mein Gesicht und fragt: ,,Wer Bist Du?". ,,Vais", antworte ich ,,und du?". ,,Spencer." , antwortet er ebenfalls. Dann geht er. Ich erhebe mich von meinem Platz und versuche nach draußen zu kommen. "Hey Wo willst du hin?" fragt mich der kleine Junge. ,,Nach draußen.", antworte ich gelassen. ,,Du darfst aber nicht raus, sagt Papa." mahnt er mich. Ich hocke mich vor ihn und flüstere: ,,Ich hab dich ja wirklich gern Tim, aber ich lass mir von dir und deinem Vater keine Vorschriften machen." "Das solltest du aber." ruft eine Stimme von hinten. ,,Wieso?" frage ich nur. ,,Weil," Tim's Vater kommt hinter einer Tür hervor ,,Du sofort auffallen würdest, mit deiner Kleidung. ,,Was ist mit meiner Kleidung nicht in Ordnung?" frage ich verwundert. ,,Diese Kleidung hat man vor über 1000 Jahren getragen, und Schwerter sind auch aus der Mode." Ich habe über 1000 Jahre in diesem Eisklotz verbracht?!" Ich wundere mich, warum ich noch lebe. ,,Ja." antwortet Spencer. ,,Oh mein Gott, das muss ich erst einmal verkraften. 1000 Jahre! Unmöglich!" Ich fange an, an meinem Verstand zu zweifeln. ,,Es ist aber so." holt mich Spencer unsanft in die Gegenwart zurück. ,,Bist du ein Mensch?" fragt mich Tim. ,,Nein!" antworte ich ohne zu zögern. ,,Was bist du dann?". ,,Ich weiß es nicht."
DU LIEST GERADE
Vais-Keep on fighting
Viễn tưởngVais, eben noch in mittelalterliche Schwertkämpfe verwickelt, findet sich nun in der Gegenwart wieder.