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Das Flugzeug prallte auf einem Felsen auf. Der Felsen bohrte sich durch die gewaltige Maschine und zerstörte die Flügel. Dann flog die Spitze des Felsens mitsamt dem Flugzeug ins Meer und zog es immer weiter hinunter in die Tiefe. Eine gewaltige Druckwelle ging vom Aufprall aus. Kaum war das Flugzeug ein paar Meter unter der Wasseroberfläche, explodierte es und zerbarst in tausend Stücke.
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"Hier, Sir. Ihr Tee ist serviert'', informierte Alfred seinen Chef und wartete auf dessen Antwort. "Jaja, stell ihn auf den Tisch. Ach ja, bring mir doch bitte noch Kekse mit", befahl Ramen seinem Buttler, ohne ihm auch nur eines Blickes zu würdigen. Das tat er oft, wenn er gerade viel zu tun hatte, also eigentlich immer. Aber für Alfred war das auch kein Problem - er war ja nur der Buttler und selbst wenn es ihm nicht gepasst hätte, wäre er wohl seinen Job los.
Es vergingen mehrere Minuten, in denen der alte Herr nicht mehr erschien, da sah Ramen dann doch auf und rief, ungeduldig wie er war, verärgert nach Alfred: "Alfred. Alfred? ALFRED!" Nun musste er tatsächlich aufstehen, um nach seinem Bediensteten zu schauen. Und dieser stand ärgerlicherweise vor dem Fernseher und lauschte dem Nachrichtensprecher. Die Wut brodelte in Ramen, denn eigentlich hatte er weitaus wichtigeres zu tun, als nach seinen Angestellten zu sehen.
"Alfred, wo bleiben Sie denn? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!" Sein Blick fiel auf den Gesichtsausdruck des Buttlers. "Ist alles okay mit Ihnen, Alfred?" Dann wanderte sein Blick auf den Bericht, der gerade auf dem Bildschirm erschien:
"...ist heute Mittag die spanische Maschine auf ihrem Flug nach Deutschland über dem Mittelmeer abgestürzt. Berichten zufolge sei die Maschine etwa eineinhalb Stunden nachdem sie gestartet war, vom Radar verschwunden. Bis jetzt wurde noch kein lebender Insasse geborgen. Weitere Informationen finden Sie auf DNS.de. Nun kommen wir zum Sport. Heute -"
Den Rest der Nachrichten blendete Ramen aus. Er fing an zu grinsen, das ging in ein boshaftes Lächeln über und ein paar Sekunden später lachte er aus vollem Hals - es war kein freundliches Lachen, eher ein fieses und triumphierendes. Alfred sah seinen Chef nur verstört an, schüttelte innerlich den Kopf und verschwand mit einer kleinen Verbeugung, die sein Ramen nicht wirklich bemerkte, aus dem Raum. Als Buttler war er zwar nicht am direkten Leben und den Plänen seines Arbeitgebers beteiligt, aber man bekam doch so einiges mit.
Er wusste, wer in diesem Flugzeug gesessen hatte. Schließlich hatte er den Tee serviert, als sein Chef die Dame in Deutschland erpresst hatte, um diesen Teil seines geheimen Plans durchzuführen. Was das genau war, wusste der alte Mann nicht, aber wer auch immer dabei zu schaden kam, tat dem Buttler mehr als leid. In seinen Jahren als Angestellter der Familie und von Ramen persönlich hatte er oft genug fiese und kriminelle Dinge am Rande mitbekommen, um zu wissen, dass, wenn von einem Plan die Rede war, immer jemand zu schaden kam.
Ramens Plan war aufgegangen, zwar etwas anders als vorgesehen, aber für ihn zählte der Erfolg. Nun stand seinem glorreichen Plan nichts und niemand mehr im Weg und Zufriedenheit durchflutete seine Venen. Der Krieg konnte beginnen.
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Sie schnappte hektisch nach Luft, als sie an die Oberfläche kam, wurde jedoch gleich von einer Welle überwältigt, welche sie wieder zurück unter die Wasseroberfläche beförderte. Es hatte keinen Zweck. Melody hatte den Absturz nur durch Glück überstanden, als sie durch die Kollision mit dem Felsen durch das demolierte Dach geflogen war und ins Meer gefallen war. Soweit sie wusste, war sie auch die einzige. Dass sie nicht richtig angeschnallt gewesen war, spielte eine entscheidende Rolle. Anscheinend hatten sich die zwei Metallverschlüsse nicht ineinander verhakt und waren durch den Aufprall wieder herausgesprungen.
Wenn man bedachte, dass überall um sie herum reglose Körper schwammen und das Wasser nicht marineblau, sondern blutrot war, ging es ihr hier doch den Umständen entsprechend ganz gut. Melody war jedoch stark geschwächt und konnte sich kaum über Wasser halten. Als das Flugzeug explodierte, war sie durch die Druckwelle, welche die Explosion verursacht hatte, gegen einen Felsen geschleudert worden. Nun hatte sie ein paar oberflächliche Wunden, die jedoch ziemlich an ihren Kräften zerrten.
Sie kämpfte sich immer wieder an die Oberfläche, um nicht bewusstlos zu werden und zu ertrinken. Das Salzwasser schwappte mit jedem Atemzug in ihren Mund und sie verschwendete mehr Zeit, es wieder auszuspucken, als einzuatmen. Auch ihren Wunden tat das Salz nicht sonderlich gut und ihre Haut brannte an den betroffenen Stellen höllisch. Und gerade, als sie dabei war, wieder zu Kräften zu kommen, bemerkte sie den riesigen Hai, der bedrohlich unter ihr kreiste und darauf wartete, zuzuschlagen.
Scheinbar hatte er die Sechzehnjährige noch nicht entdeckt, aber der Schein trügt oft. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er den zappelnden Körper gesichtet hatte und dann wäre Melody Fischfutter. Also schwamm sie langsam rückwärts von ihm weg, darauf bedacht, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen und als sie sich ungefähr zehn Meter bewegt hatte, drehte sie sich um und kraulte so gut es ging in die entgegengesetzte Richtung, ins Nirgendwo. Es gab keinen Ort, an dem sie in Sicherheit wäre.
Sie war nur ein paar Sekunden unterwegs, da bemerkte sie den Schatten, welcher sich unter ihr bewegte. Der Hai schien ihr doch gefolgt zu sein.
'Das darf doch nicht wahr sein!', dachte Melody verzweifelt und kraulte hastig weiter.
Anhand der Größe erkannte sie, dass es sich um einen Hai handeln musste. Jedoch war es auch gut möglich, dass es ein Delfin war. Nun hielt das Wesen inne und drehte sich quälend langsam zu Melody um. Es musterte sie und Melody wagte es kaum, zu atmen. Dann schoss es wie ein Pfeil aus der Tiefe und schoss an ihr vorbei. Verwirrt blickte Melody ihm nach und hielt sich ihre schmerzende Hüfte, an der sie das Wesen gerammt hatte. Wenn der Hai sie hätte angreifen wollen, hätte sie keine Chance gehabt. Der Körper hatte sie gestreift und eine ihrer Wunden gleich mit, sodass ihre Kraft langsam aber sicher mit dem Blut aus ihrem Körper zu strömen schien. Ihre Augen wurden schwer und ein zweites Mal verlor sie ohne Kontrolle die Kraft und das Bewusstsein und sank hinab in die Tiefe.
Hallo!
Mal wieder kurz, aber naja. Ich mache das beste draus :)
Wie findet ihr mein Buch bis jetzt? Habt ihr Verbesserungsvorschläge?
Ich lasse euren Vermutungen einfach mal freien Lauf :)
Schreibt einfach mal in die Kommentare eure Meinung und ein Feedback.
Wir lesen uns!♡
- ʟɪᴛᴛʟᴇꜱᴇᴄʀᴇᴛꜱᴛᴏʀʏ -
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Weltenwandler - Wechsel der Gezeiten
Fantasía»Sie war allein. Niemand war bei ihr. Nur eine Kette lag versteckt zwischen den Fingerchen, viel zu groß für die kleine, zarte Hand, als wäre sie fehl am Platz und doch, als gehöre das Schmuckstück genau dort hinein. Die Kette war aus purem Gold, d...