Danke für alles

868 35 2
                                    

Samu:
Der Tag mit meiner Freundin tat wirklich gut und entspannte mich vollkommen. Sie machte mich einfach so unfassbar glücklich und musste dafür nicht mal etwas tun.
Als es dann dunkler wurde,machten wir uns aber langsam auf den Heimweg. Ich musste mich wirklich konzentrieren auf die Straße zu achten und nicht auf Finja. Ich hatte das Gefühl, ich verliebte mich jeden Tag ein wenig mehr in diese Frau.
Als wir wieder zuhause waren kochte ich uns noch Abendessen, danach machten wir es uns auf dem Sofa bequem und guckten Serien. Finja schlief jedoch relativ schnell ein. Die frische Luft und das ganze Laufen mit dem dicken Bauch hatte sie ziemlich erschöpft. Es sah einfach zu süß aus, wie sie da friedlich auf meiner Brust schlummerte. Ich widmete mich mal wieder unserem Kleinen und streichelte dabei ihren Bauch. „Hey mein kleiner Engel, weißt du eigentlich wie sehr ich dich jetzt schon liebe? Und wie sehr ich deine Mama erst liebe. Wenn du sie erstmal kennenlernst, wirst du sehen wie wundervoll und perfekt sie ist. Wir werden dich auf Händen tragen und dir jeden Wunsch erfüllen." Ich fing wieder mal an wie ein Idiot zu grinsen und küsste Finja ganz leicht auf ihre Lippen. Ich hätte in diesem Moment nicht glücklicher sein können. Es war als würde die Zeit stehen bleiben. Sanft strich ich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht und fuhr mit meiner Hand über ihren Rücken. Doch diese Stimmung hielt nicht mehr lange, als mein Handy auf einmal vibrierte. Mit jedem anderen hätte ich gerechnet, aber nicht mit dieser einen Person. Es war doch tatsächlich meine Ex-Freundin. Was wollte die denn jetzt nach der Scheiße, die sie angerichtet hatte? Es war jetzt schon eine Weile her und ich hatte sie seitdem nicht mehr gesehen, worüber ich mehr als froh war.
Hey Samu,
es tut mir leid,wie ich mich dir und deiner Freundin vor ein paar Wochen verhalten habe, aber du musst verstehen, dass der Anblick nicht einfach für mich war. Ich würde gerne nochmal persönlich mit dir reden, über alles. Ich wäre dir dankbar, wenn du mir die Chance geben würdest, dir alles zu erklären. Du weißt, wie sehr ich dich geliebt habe und es immer noch tue...Ich wohne wieder hier in Helsinki und würde dich gerne auf einen Kaffee einladen.
Deine Ida.
Wenn ich nicht von Finja erfahren hätte, dass sie ihr gedroht hatte, alles dafür zu tun, mich zurückzugewinnen, hätte ich ihr das aus Naivität wahrscheinlich noch abgekauft. Ich war froh, dass ich wusste, dass das alles nur eine Masche von ihr war. Auf keinen Fall würde ich mich mit ihr treffen und meiner Freundin würde ich davon auch nicht erzählen. Sie sollte sich nicht wieder unnötige Sorgen machen über so etwas. Ich löschte die Nachricht einfach und legte mein Handy wieder weg. Plötzlich kamen alle schrecklichen Gefühle von der Trennung wieder hoch. Warum konnte sie mich nicht einfach kalt lassen. Es waren ja keine positiven Gefühle, ich liebte sie auf keinen Fall mehr, aber es zog mich in manchen Momenten einfach immer wieder runter. Und das sie jetzt wieder hier wohnte, machte das nicht gerade besser. Wenn ich sie nicht sehen musste und ich nichts von ihr hörte, war alles in Ordnung. Ich war glücklich mit Finja, sie hatte mir wieder das Gefühl von Liebe gegeben, sie hatte mich aus diesem schwarzen Loch geholt. Ich wusste nicht wo ich jetzt wäre ,wenn sie nicht gewesen wäre. Meine Ex sollte sich einfach aus meinem Leben halten. Immer zerstörte sie alles. Ich musste irgendwie runterkommen. Zögerlich schob ich Finja von mir runter und stand auf. Zum Glück wachte sie nicht auf und ich konnte in Ruhe eine rauchen gehen.
Bestimmt eine halbe Stunde stand ich draußen in der Kälte und versuchte mich zu beruhigen. Irgendwann hörte ich Schritte und spürte Finja's Bauch an meinem Rücken. Sie versuchte ihre Arme um mich zu schlingen, schaffte es aber nur ein wenig, eben wegen ihrem Babybauch. Das brachte mich sofort wieder zum Schmunzeln. „Was machst du hier in der Kälte?" fragte sie mich, während ich mich zu ihr umdrehte. „Ach, I just thought a bit. Aber alles gut." Ich war wirklich erleichtert, dass sie mir das abkaufte und es nicht weiter hinterfragte. Sie zog mich zu sich runter und küsste mich immer leidenschaftlicher. Sofort waren alle negativen Gedanken von gerade eben wie weggeblasen. „Lass uns reingehen, es ist zu kalt für dich hier draußen." Ich trat meine Zigarette aus und zog sie an ihrer Hand hinter mir zurück ins Haus. Gerade als ich die Tür hinter uns zugemacht hatte, legte sie wieder ihre Arme um mich. „Danke baby." sagte sie fast flüsternd und verteilte Küsse auf meiner Brust. „What for?" Ein bisschen verwirrt guckte ich zu ihr herunter und sah in ihre wunderschönen hellblauen Augen. „Für alles was du für mich tust. Du bist so liebevoll und tust alles damit es mir und dem Kleinen gut geht. Ich könnte mir keinen besseren Mann und Vater vorstellen." sagte sie mit Tränen in den Augen und berührte mich damit auch total. „Für mich das ist selbstverständlich, ich liebe dich mehr als alles andere. I would do everything for you." sagte ich, während mir langsam aber sicher ein paar Tränen über die Wangen rollten. Bei Finja war ich einfach total nahe am Wasser gebaut. Sie war die Eine für mich. Immer hatte ich mich nach der großen Liebe gesehnt und jetzt hielt ich sie in meinen Armen. „Ich liebe dich auch über alles Samu. Und ich freue mich so sehr auf unseren Sohn und unsere Hochzeit." Sanft wischte sie mir die Tränen weg und legte ihre Lippen wieder auf meine.

Liebe auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt