Darkness - Letzte Hoffnung

KAPITEL 14 - BEGINN DER SUCHE

"Jooky!", tönt eine Stimme von ganz weit weg. Irgendwoher kenne ich die Stimme. Ich weiß nur nicht, woher. "Jooky, wach auf!" Ich drehe mich nur auf die Seite und ziehe meine Beine dicht an meinen Körper, es ist kalt. Ich spüre eine Hand auf meinem Arm, die mich rüttelt. "Was is'n...", nuschele ich und öffne verschlafen die Augen, ich blicke geradewegs in Tinos Gesicht, er grinst mich schief an. "Bist du ein Siebenschläfer. Ist das ein Hobby von dir?" Ich verdrehe die Augen und lasse mich von ihm auf die Beine ziehen. Das erste, was ich tue, ist, eins der Sauerstoffbonbons aus dem Kästchen zu kramen und es mir in den Mund zu schieben. Gestern (oder eigentlich bin ich mir nicht mehr sicher, ob das gestern war, denn ich habe inzwischen gar keinen Überblick mehr. Die Sonne steht die ganze Zeit an der gleichen Stelle!) sind wir bis zu meinen Grenzen gewandert, um den Apparat zu suchen. Ich bin mir sicher, Tino wäre noch weiter gegangen, wenn ich nicht erschöpft umgefallen wäre. "Wirklich viel Ausdauer hast du ja nicht", sagt er und ich funkele ihn an. "Ist das dein Hobby, einen dauernd runterzumachen?" Er grinst nur und geht weiter, ich habe wohl keine Wahl und folge ihm. "Hast du eigentlich einen winzigen Schimmer, wo der Apparat sein könnte?", frage ich. "Nö", kommt promt die Antwort, und darauf habe ich nichts zu sagen. Ich stapfe hier neben ihm her, quer durch die Wüste, während ich mich halb abquäle, und ihm scheint das ganze beinahe gar keine Mühe zu machen. Mein Magen rumort schon den ganzen Tag, abgesehen von den paar Wurzeln vor einiger Zeit habe ich nichts mehr gegessen, seit wir in dieser Zelle waren. "Lass uns doch erstmal was zu Essen besorgen. Ich bin mir sicher, es gibt noch einen zerfallenen Supermarkt hier irgendwo, wo das ein oder andere überlebt hat" "Selbst wenn, es ist nach dieser langen Zeit nicht mehr gut." Ich zucke mit den Schultern. "Na und?" Das ist tatsächlich das erste Mal, dass es mir egal ist, ob ein Lebensmittel schon abgelaufen ist oder nicht. Wir laufen hier quer durch Ruinen von Geschäften und waren noch nirgendwo drin. "Wenn du meinst. Eigentlich ist das ja eine gute Idee" Und schon biegt er in die nächste "Gasse". Ich kicke ein paar Steine zur Seite und sehe mich nach Essbarem um, tatsächlich finde ich ein Stück Joghurtverpackung. "Richtige Spur", gebe ich triumphierend von mir.  Tino lacht und hebt vom Boden ein vertrocknetes Brötchen auf. "Ist das alles, was du findest?" Genüsslich beißt er hinein und ich lasse meinen Papierfetzen fallen. Er lächelt mich verschwörerisch an und tut so, als wäre das Brötchen eine Delikatesse, indem er genüsslich darauf herumkaut. Leider läuft mir tatsächlich das Wasser im Mund zusammen und ich überlege schon einen Moment, ob ich ihm das Brötchen aus der Hand reißen soll. Er bricht das Ding in zwei Hälften und reicht mir eine, verwundert nehme ich sie entgegen. "Was, hast du wirklich gedacht, ich geb dir nichts ab? Weißt du, dein Gesichtsausdruck ist beinahe filmreif", schmunzelt er. Ich kaue auf dem steinharten Ding rum. Es schmeckt ja nicht sonderlich gut, aber mein Magen knurrt wohlig als ich runterschlucke. "Danke", nuschele ich, Tino zwinkert mir zu. "Findest du den Namen, Jooky, eigentlich gut?", fragt Tino mich plötzlich. "Was?" "Ich meine, ist das nicht ein etwas... hm, außergewöhnlicher Spitzname?" Ich zucke mit den Schultern. "Ich find ihn eigentlich ganz okay. Besser als Joceline" "Kann ich dich auch anders nennen?" "Wie denn bitte?" "Hm... wenn ich ein paar deiner Buchstaben einfach zusammen mische, die mir gefallen, könnte das einen schönen Namen ergeben. C, L, I, E... Clie, Cley, Cile, Cily. Wie du siehst, kann man da ganz kreativ werden." Cley und Cily gefällt mir tatsächlich ganz gut. "Ich glaube, Cley gefällt mir" Tino grinst wieder. "Okay, Cley. Gehen wir weiter?" Ich nicke zustimmend.