Nur Träume

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Ich schreckte hoch und war hellwach. Mir war eiskalt, obwohl meine Stirn schweißgebadet war. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, denn wenn der nächste Tag so ablaufen würde wie in meinem Traum, dann könnte ich ganz sicher nicht wieder dorthin gehen. Ich musste es auf alle Fälle verhindern. Diesmal sollte es anders werden. Ich musste anfangen mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Andererseits wollte ich dort eigentlich nicht hin und warum sollte ich mir überhaupt die Mühe machen es zu stoppen, wenn ich doch, wie schon so oft, scheitern würde. Wie jedesmal kreisten meine Gedanken und ich entschied, mich endlich von ihnen zu lösen und aufzustehen. Ich wollte mir nicht mehr darüber Gedanken machen, denn es machte mir immer wieder Angst. Egal wie oft ich von solchen Dingen träume, ich schrecke immer, nassgeschwitzt und mit Tränen in den Augen hoch. Ich schlich die Treppe hinunter und versuchte dabei den knartschenden Stufen zu entwischen, um meinen kleinen Bruder nicht zu wecken. Aber es schien als ob die knartschenden Stufen, die leisen Stufen ausgelöscht hätten und nach kurzer Zeit stand mein kleiner rothaariger Bruder schlaftrunken vor mir. Es war noch zu früh um ihn wach zu lassen, aber ich wusste nicht ob ich es schaffen würde, ihn zum schlafen zu bringen, aber ein Versuch war es wert. Ich sah ihm in seine dunklen Augen und versprach ihm auch gleich wieder ins Bett zu gehen, um ihn zu überzeugen wieder ins Bett zu gehen. Er schaute mich mit seinen kulleraugen an und antwortete nichts. Er war viel zu müde, auch wenn er es nie zugeben würde. Laut ihm konnte er auch super ohne Schlaf leben. Zumindest beteuerte er dies immer vorm Schlafengehen, bevor er tief ins Land der Träume verfiel. Ich nahm seine Hand und führte ihn zurück zu seinem Bett. Ich suchte uns einen Weg zwischen den Spielzeugbergen und achtete darauf nicht zu stolpern. Mein Bruder Levis konnte anscheinend selbst mit Augen zu durch sein Chaos, welches er am vorherigen Abend beseitigen sollte, gehen. Als ich ihn zugedeckt hatte, gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn und flüsterte ihm ein "Gute Nacht" zu. Ich drehte mich um und verließ schleichend sein Zimmer, horchte noch ein paar Sekunden an der Tür, aber er schien sich ausnahmsweise mal für seinen Schlaf entschieden zu haben. Nachdem ich aus meinem Tagtraum erwacht war ging ich ins Bad und ließ meinen Blick zum Spiegel wandern. Ich guckte mir in die Augen und sah die meines Bruders in ihnen. Ich erinnerte mich an schöne Momente mit meinem Bruder und stand einfach nur da, mir in die Augen schauend. Ich ging näher an den Spiegel und sah plötzlich eine dunkle Gestalt hinter mir. Ich drehte mich blitzschnell um, aber da war nichts mehr. "War das gerade echt?" dachte ich, aber wahrscheinlich war es nur eine kurze Halluzination. Ich meine, wer kennt es nicht im Augenwinkel eine Person zu sehen. Ich hatte einfach Schlafmangel und beschloss mir keine Gedanken mehr darüber zu machen. Mit diesem Gedanken ging ich zurück in mein Zimmer und welzte mich schlaflos im Bett herum.

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