Ich lag bereits wieder seit Stunden war und starrte an die Wecker, solange bis mein Wecker klingelte. Wie in Trance stellte ich ihn aus und rollte mich auf die Seite. Eine weitere Nacht ohne besonders viel Schlaf, genauso wie immer. Meine Augen schmerzten vor Müdigkeit und es wurde von Tag zu Tag schlimmer.
Langsam schlug ich meine Decke zur Seite und setzte mich auf. Ich hasste Montage. Ich war ja noch immer davon überzeugt, dass die Selbstmordrate an einem Montag viel höher war als an anderen Tagen. Niemand mochte Montage.
Wackelig auf den Beinen und noch halb am schlafen torkelte ich irgendwie Richtung Badezimmer, aus dem gerade Jasper kam, der nur mit einem Handtuch bekleidet war. Wieos war das so ein Ding von Männern? Wieso mussten sie sich immer so präsentieren, wenn ein weibliches Wesen in der Nähe war?
"Du siehst aus, wie ich mich fühle." Wow, Danke. Genau das wollte man am Morgen hören. So ein Charmeur dieser Junge. Er sollte mir mal jemanden zeigen, der nach so wenig Schlaf noch so gut aussah. Unmöglich, richtig. Meine Augenringe würde ich schon irgendwie mit Makeup überdecken können. Hoffentlich.
Ich verdrehte nur meine Augen und schob mich dann kopfschüttelnd an ihm vorbei ins Badezimmer, wo mich sofort eine Wolke von Männerparfüm umhüllte. Ein Blick in den Spiegel bestätigte mein Gefühl, dass meine Augenringe dunkler waren als je zuvor. Auch meine Haut schien blass, als hätte ich seit Jahren keine Sonne mehr gesehen.
Zurück in meinem Zimmer stand ich mal wieder eine Ewigkeit vor meiner Kommode, unschlüsslig, was ich heute anziehen wollte. Ich war außerdem nicht besonders gut darin mich dem Wetter passend zu kleiden. Kaum wurde es kälter, holte ich den Schal und die Mützen raus und war direkt zu warm angezogen. Ich nahm meine schwarze kaputte Hose aus der Schublade und legte sie auf mein Bett, neben ein lockeres Langarmshirt, das ich mittlerweile fast jeden Tag trug. Es war weiß mit einer schwarzen Aufschrift und irgendwelchen chinesischen Zeichen entlang der Ärmel.
In meinen Rucksack schmiss ich einen Collegeblock, meinen Laptop, mein Etui und einiges anderes Zeugs, was Frauen eben so mit sich herumschleppten. Keine Ahnung wieso so viele Mädchen mit einer winzig kleinen Handtasche herumliefen. Ich fand sie mehr als umständlich, abgesehen davon, dass sie nicht zu mir passten.
In der Küche angekommen fand ich dann auch die Männer des Hauses. John war gerade dabei die Zettel, die auf dem Tisch lagen, in seine Aktentasche zu räumen, während Jasper sich sein Müsli zubereitete.
"Ich hoffe ihr habt gut geschlafen, ich hab extra noch Kaffee übergelassen, falls jemand will. Wir sehen uns dann heute Abend, habt einen schönen Tag!", warf John in die Runde, schnappte sich seine Aktentasche und seine Jacke und verließ dann den Raum. Ich sah ihn jetzt schon mehr, als meine eigene Familie.
"Isst du mittlerweile was bevor du morgens los musst?", fragte Jasper, der genüsslich sein Müsli löffelte. "Ohne Frühstück geht mittlerweile gar nichts mehr, ehrlich gesagt. Wenn du wüsstest, wie viel ich mittlerweile esse.", gab ich offen zu und schüttete den Kaffee, den John übrig gelassen hatte, in eine Tasse.
Ich griff nach einem Bagel und packte noch einen weiteren in eine Dose, die ich zu meinem Rucksack legte.
Noch immer ohne Motivation stiegen wir wenige Minuten später in Jasper's Auto und er fuhr uns Richtung College. Ich hatte wirklich Glück gehabt, dass ich nicht komplett auf mich alleine gestellt war. Ohne Jasper wäre ich direkt aufgeschmissen gewesen.
Das Auto kam zum stehen, aber ich wollte einfach nicht aussteigen. "Ich kenne doch niemanden..", murmelte ich und Jasper sah mich an. "Ach Megan.. Hier gibt so es viele Leute, da wirst du ja wohl bestimmt jemanden finden mit dem du klar kommst. Und ich meine du kennst ja mich und Hayley und ein paar Andere, von früher". Er versuchte mir aufrichtig Mut zu machen.
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Life's like a movie - You decide which one
RomanceBeste Freunde sind nicht nur beste Freunde. Sie sind ein Teil deines Lebens, deine bessere Hälfte. Beste Freunde leisten sich einen Eid. Sie halten immer zusammen, egal was passiert. Sie sagen sich immer die Wahrheit, auch wenn es manchmal weh tun s...