"Nein" blaffte ich Lila an. Niemals. Sie weiß das ich alles für sie tun würde, aber darauf hatte ich jetzt wirklich keine Lust. "Och Jodie, sei keine Spielverderberin" antwortete sie mir ehrlich enttäuscht. "Lass mich nicht allein bei denen" Ich schaute sie schnippisch an. "Du musst ja auch nicht hingehen" Genervt seufzte meine Beste Freundin auf. "Du weißt wie lange ich schon auf Brian stehe und das ist MEINE Chance. Nicht jeden Tag spricht dich der beliebteste Junge aus deiner Stufe an und lädt dich zu einer seiner legendären Partys ein!" Nun war ich es die genervt aufstöhnte. "Lila. Nein. Keine 10 Pferde bekommen mich dahin. Die saufen da alle nur und tanzen wie geistesgestörte Leute rum. Am nächsten Tag hat man den Kater seines Lebens und kotzt sich die Seele aus dem Leib und verbringt seinen ganzen Samstag mit den krassesten Kopfschmerzen ever. Da sitze ich lieber zuhause und schaue Fernsehen." sage ich wahrheitsgemäß. Wirklich gar keine Lust. "Ich tue dir auch jeden Gefallen denn du willst" schlägt sie vor. "Ähh... Lass mich überlegen. Dann tu mir den Gefallen und hör auf mit mir über diese Party zu reden zu der ich nicht gehen werde." Lila seufzte laut auf und rollte mit den Augen. Wahrscheinlich fragte sie sich gerade wie man nur so stur sein kann und wieso wir überhaupt noch befreundet waren. Plötzlich wurde ihr Gesicht weicher und sie setzte ihren Hundeblick auf, dem ich schon seit 7 Jahren nicht wiederstehen kann. "Meine Güte, ich komme mit, lässt du mich dann aber den Rest des Tages in Ruhe?" Freudig quiekte sie auf und hüpfte durch den Schulhof. "Lila, die Anderen gucken schon!!!" Doch das hüpfende Eichhörnchen ließ sich erst eine halbe Minute später von dem Gong der Schulglocke beruhigen. Auf dem Weg zu unseren Schließfächern plapperte sie darauf los :"Das wird so cool, du bist die Beste Freundin die man haben kann... Das wird so cool ich komme um 8 zu dir und dann schminken wir uns. Oh und ich könnte dir deine Haare zurückflechten, oder doch lieber glätten? Oder ich mach dir Wellen in deine Haare. Dann ziehst du dein rotes Kleid an was du zu der letzten Party anhattest und meinen knallroten Lippenstift. Un...." "Lila. hol mal Luft. Außerdem kann ich, wenn du mich weiter so damit nervst, jederzeit wieder absagen" Langsam nervte sie mich mit diesem Party-scheiß. Sie klappte schnell ihren Mund zu. "Sorry" Wir beide fingen an zu lachen. Wir verabschiedeten uns voneinander da ich jetzt Englisch und sie Spanisch hatte. Ich umarmte sie und wünschte ihr viel Glück bei ihrer anstehenden Arbeit. Sie entzog sich aus der Umarmung und warf ihre Hände in der Form von Pistolen in die Luft und schoss mit ihren imaginären Kanonen durch die Luft. Ja, jeder auf dem Flur starrte sie und mich an, aber nach mehr als sieben Jahren Freundschaft gewöhnt man sich an die verrückte Lila.
Englisch war anstrengend, denn unsere Lehrerin hat sich dazu überwunden einen Überraschungstest zu schreiben. Um ehrlich zu sein: Der hat mich echt überrascht. Aber er war einfach für einen LK - Test. Naja der Rest meines Tages verlief nicht sehr spannend. Und das wirklich gar nicht. Gelangweilt mit 14 anderen in einem Raum sitzen und Quatsch mit seinem Sitznachbar machen, ist wohl nicht wirklich das Manko der Lehrer, aber die können froh sein das wir überhaupt hier sind. Simon - so heißt mein Sitznachbar - ist ganz lustig drauf, zum Beispiel bemalt er wirklich alles was in seine Finger kommt und so mussten schon mehrere Mathe und Englischhefte, oder auch Mäppchen leiden. Sogar in meinem Ordner hat er ein verkrüppeltes Strichmännchen gemalt, das angeblich eine Augenkrankheit hat und deshalb sterben wird. Er würde total gut so Lila passen, er ist genauso dumm wie sie.
Denn letzten Kurs an diesem Tag hatte ich wieder zusammen mit Lila und Simon. Also Mathe. Ich setzte mich zu meinen beiden besten Freunden in die letzte Reihe und passte so wie in Mathe nicht auf. Mathe ist behindert. Doch Simon hatte heute wohl keinen Block dabei und bemalte meinen Arm und mein Knie, das durch meine - mit Absicht -zerfetzte Hose nicht bedeckt war. Mit Edding sind Striche und Punkte auf meinen Körperteilen, ging ich auch wieder nach Hause. Simon ist jetzt um einen Schnurrbart in seinem Gesicht reicher geworden. Wir waren schon komische Leute.
Zuhause saß ich schon zwei Stunden an den Hausaufgaben, als mich ein nervtötender Klingelton aus meinem Lernfluss rausbrachte. Der Klingelton des Handys meines ebenso nervtötendem Sachgesicht namens Bruder. Eigentlich ist er ganz ok. Betonung liegt auf eigentlich. Er ist der Mond unter allen Sternen und der Badboy aller Schüler. Viele Mädchen stehen auf ihn, den noch hat niemand bei ihm eine Chance, denn er ist schwul. Meine Eltern wissen es noch nicht, dass mein Bruder sein eigenes Geschlecht vorzieht. Dennoch ist er ein männliches, schwules Luder. Und mein Bruder. Warum reimt sich mein Bruder auf Luder? Zufall? Ich denke nicht. "Jason mach dein beschissenes Handy aus!" schrie ich nach ihm. "Ruhig Jo" so nannte mich bis auf meinen Bruder keiner. "Mach dein Handy aus! Und besorg dir mal einen guten Klingelton" Er kam lachend die Treppen hoch. Ich saß in der Küche und er war wohl in seinem Zimmer, dass ursprünglich mal der Keller war. Ich streckte ihm die Zunge raus und rollte mit meinen Augen. Kompetenz ist wohl zu schwer für ihn. Inkompetenz passt da schon besser. Seufzend schnappte ich mir mein Glas Wasser und trank einen Schluck. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich in drei Stunden bei Lila sein sollte. Ich stand auf um mir etwas zu Essen zu machen. Nach einem gut aussehendem Sandwich, was perfektioniert auf meinem blauen Teller lag, drehte ich mich mit dem Rücken zu meinem Leckerbissen um meinen Eistee aus dem Kühlschrank zu holen, der aber unauffindbar. "JASON!" schrie ich durch das ganze Haus. Als ich mich umdrehte sah ich den Übeltäter, welcher sich gerade an meinem Brot vergriff. "JASON!" schrie ich zum dritten Mal. "Das war mein Essen! Und mein Trinken!" Er zuckte konsequent mit den Schultern und verzog sich mit seinem spitzbübischen Lächeln zurück in seinen Keller. Dieses Arschloch!
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Unbetitelte Geschichte - oder doch nicht?
RomanceJodie wird von ihrer Besten Freundin dazu genötigt sie zu der Party zu begleiten. Genervt und völlig unfreiwillig wird sie dazu gebracht 7 Minuten im Himmel zu spielen. Dort wird sie mehrmals mit Leuten in den Schrank gesteckt, zunächst passiert nic...