I'm Yours

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Wir gingen in den großen Saal und setzten uns an die große Tafel, die dort aufgebaut war. Der Saal war festlich geschmückt. Der Tisch war mit weißen Tischdecken eingedeckt. Weißes Geschirr, silbernes Besteck, silberne Kerzenhalter und weiß-rote Blumengestecke rundeten das festliche Ambienten ab.
Marie hatte ein paar Servicekräfte organisiert, die sich um das servieren des Essens und der Getränke kümmerten.
Einer der Servicekräfte kam auf Paddy zu. "Herr Kelly, wann dürfen wir servieren?"
"Es wäre schön, wenn die schon die Getränke einschenken würden und dann würde ich gerne noch ein paar Sätze sagen! Ich gebe Ihnen dann ein Zeichen, okay?", fragte Paddy.
"Okay, Herr Kelly!", sagte die Servicekraft.
Es wurde jedem sein Wunschgetränk eingeschenkt und als alle ihr gefülltes Glas vor sich hatten, stand Paddy auf, klopfte leicht mit seinem Messer gegen sein Glas bis jeder in seine Richtung schaute.
"Ich möchte gerne ein paar Worte los werden. Meine wunderschöne Lilly - liebe Hochzeitsgäste! Im Laufe meines Lebens habe ich schon so manche mehr oder weniger lustige Reden vor großem Publikum gehalten!", sagte Paddy.
"Ja, am meisten nicht so lustige!", rief Angelo lachend.
"Danke Angelo, für deine Anmerkung!", grinste Paddy und fuhr fort.
"Allerdings war ich noch nie so nervös wie heute, bei meiner Begrüßungsrede als Bräutigam.
Okay - als Bräutigam rede ich ja auch nicht jeden Tag und das soll auch nicht zur Dauerbeschäftigung werden. Was möchte ich euch mit meiner kurzen Hochzeitsrede als Bräutigam sagen?
Dass ich als nagelneuer Ehemann euch wirklich von ganzen Herzen danke:
Herzlichen Dank für eure Glückwünsche, herzlichen Dank für eure Hochzeitsgeschenke - und herzlichen Dank, dass ihr allesamt so zahlreich zu unserer Hochzeitsfeier erschienen seid! Eigentlich war es ja anders geplant, aber da in ein paar Monaten ein weiterer Kelly auf die Welt kommt, haben wir uns entschlossen, die standesamtliche Hochzeit vorzuverlegen und die kirchliche Trauung dann nach der Geburt nachzuholen. In meinem Leben, das ich vom heutigen Tage an noch enger an der Seite von Lilly, meiner geliebten Frau verbringe, gibt es so einige Menschen, die meinen Dank verdienen.
Meinen geliebten Eltern habe ich, kurz gesagt, unendlich viel zu verdanken - und weitaus mehr als mein Leben. Lieber Papa, du und Mama, die heute leider nicht dabei sein kann, ihr habt mir die Vorlage gegeben, ihr seid es, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Ich hab dich lieb. Meine Geschwister, besonders Kathy und Patricia, die für uns kleineren sorgten, als Mum fort ging. Danke, für eure Liebe.
Paddy holte tief Luft, bevor er weiter sprach. Das war etwas das ihm nicht leicht fiel zu sagen.
"Nicht die Vernunft, sondern das Herz führte Regie, als ich mich in dich, Lilly, unendlich verliebt habe. Ich weiß noch das ich an dem Abend, an dem ich dich traf, keine Lust hatte auf den Empfang und es nur der Hartnäckigkeit und Überzeugungskraft von Maite geschuldet war, das ich herunter gekommen bin!",sagte er.
"Ich wollte ihm in seinen Hintern treten!", warf Maite lachend ein.
Und alle lachten mit.
Grinsend fuhr Paddy mit seiner Rede fort. "Dort traf ich auf die schönste Frau, die ich bisher gesehen hatte. Und sie auf den schönsten Mann, den sie bisher je gesehen hatte!"
Wieder lachten alle und ich schmunzelte.
"So kam was kommen musste und es folgte der erste Kuß!"
Ich nahm seine Hand und war gerührt.
"Ich kann gar nicht ausdrücken, und schon gar nicht im Rahmen einer kurzen Hochzeitsrede, wie glücklich du mich jeden Tag machst, Lilly! Es kommt nicht häufig vor, aber mir fehlen die Worte - um zu beschreiben, wie sehr ich dich liebe, und wie dankbar ich bin.
Auch meinen lieben Schwiegereltern!
Ohne euch würde ich heute nicht diese Hochzeitsrede halten ...
Heute bin ich, ebenso wie Lilly, Teil einer neuen Familie geworden. Ob ihr es nun wollt oder nicht!", scherzte Paddy.
"Wir wollen!", riefen meine Eltern durch den Raum und Paddy nickte ihnen lächelnd zu.
"Danke, dass ihr mich als Bräutigam in eure Familie so wunderbar aufgenommen habt und ihr mir eure Tochter, Schwester und Enkelin anvertraut!
Euch allen, liebe Hochzeitsgäste, danken meine Frau Lilly und ich für die wunderbaren Hochzeitsgeschenke zu unserer Heirat! Wir werden sie morgen ganz in Ruhe auspacken und begutachten.
Bevor ich die Redezeit für einen Bräutigam überschreite ist nun der Zeitpunkt für mein Ende gekommen.
Jedenfalls das Ende meiner Hochzeitsrede als Bräutigam. Falls meine Geschwister die ein oder andere Anekdote über mich raushauen, glaubt nicht alles was sie euch erzählen!", grinste Paddy.
"Wenn wir uns dann alle gestärkt haben, werden wir uns etwas zurückziehen, ihr dürft das natürlich auch gerne tun um dann heute Abend im Gewölbekeller mit uns zu feiern. Lilly und ich haben eine Überraschung für euch was den Hochzeitstanz angeht. Mein abschließendes Wort in meiner Dankesrede als Bräutigam soll sich nun an euch alle richten - bevor ich dann irgendwann mal meine zweite Hochzeitsrede halte, zu unserer Goldenen Hochzeit. Nun bleibt noch Zeit, kurz aber herzlich gemeinsam anzustoßen. Erhebt nun bitte euer Glas! Im Namen einer glücklichen Braut - und eines ebenso glücklichen Bräutigams - wünsche ich euch allen einen unvergesslichen Tag und später einen ebenso lustigen und unvergesslichen Abend!"
Alle standen auf und hoben die Gläser.
"Prost!", sagte Paddy.
"Prost!", kam von allen zurück.
"Du warst wundervoll!", sagte ich und küsste ihn.
Paddy gab den Servicekräften ein Zeichen und das Essen, das wir vorbereitet hatten, wurde serviert.
Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich.
Nach dem Essen kam ein Fotograf und wir machten ein paar Hochzeitsfotos im Schloss und ein paar schnelle draußen, es war nämlich recht frisch. Nachdem der Fotograf wieder weg war, zogen wir uns in unsere Zimmer zurück, denn abends wollten wir richtig feiern. Ich zog mich aus und legte mich auf das Bett. Paddy kam dazu und ich kuschelte mich an ihn, und schlief relativ schnell ein. Die Schwangerschaft machte mich so unglaublich müde. Ich träumte von einem grauem Steinhaus in einer grünen hügeligen Landschaft. Vor dem Haus stand eine alte verwitterte Bank auf der ich Paddy sitzen sah. Daneben war die weiße Eingangstür und links und rechts davon weiße Sprossenfenster. Auf den Fensterbänken vor den Fenstern standen lange Blumenkübel mit bunten Blumen und im Vorgarten wuchs Gemüse und Kräuter. Ich winkte Paddy zu und er winkte lächelnd zurück. Plötzlich ging die Tür auf und eins, zwei, drei, vier Kinder kamen herausgelaufen und auf mich zu. Ich umarmte sie und zusammen gingen wir zurück zum Haus. Paddy stand von der Bank auf und legte seinen Arm um mich. "Ich liebe Dich", sagte er und es hallte immer wieder nach. Dann wachte ich auf und sah zur Seite. Paddy schlief immer noch und atmete sanft und gleichmäßig. Ja, das stellte ich mir für unsere Zukunft vor. Ein Haus im Grünen und viele Kinder. Ich verschränkte meine Arme hinter meinen Kopf und sah verträumt an die Decke.
Ich blickte zur Uhr und stellte fest, das ich mich langsam fertig machen musste. Also stand ich auf und ging ins Bad. Ich stellte mich kurz unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf mich herab und ich schloss die Augen, als plötzlich Arme um mich gelegt wurden. Ich drehte mich um und legte meine Arme um Paddy's Nacken.
"Hallo, mein Ehemann!", lächelte ich.
"Hallo, meine Ehefrau!", lächelte Paddy zurück.
Wir küssten uns während das Wasser auf uns fiel. Ich merkte wie ich immer sehnsüchtiger nach Paddys Liebkosungen wurde.
"Paddy, ich glaube wir müssen uns fertig machen!", sagte ich leise und streichelte über sein Gesicht.
"Ja, das sollten wir!", sagte er und schaute an sich herab. Auch ihn ließ diese Situation nicht kalt. Ich stieg aus der Dusche und trocknete mich ab. Es fiel mir schwer, aber Paddy sollte das Tempo, wann er bereit war, selbst bestimmen.
Paddy stützte sich mit beiden Armen an der Duschwand ab und genoß noch etwas das warme Wasser. Ich machte mich fertig und zog ein langes, cremefarbenes Kleid an. Meine Haare ließ ich locker offen und steckte nur die Seiten nach hinten.
Paddy kam aus dem Bad und legte seine Arme um mich.
"Du bist so wunderschön. Ich liebe dich! Es tut mir leid, das ich noch nicht bereit bin!", flüsterte er leise.
"Es ist okay! Setz dich nicht unter Druck. Ich liebe dich, auch!", sagte ich, drehte mich um und küsste ihn zärtlich. Ich schaute an ihm herunter und grinste. Er stand splitternackt vor mir. "Ziehst du noch was über? Oder gehst du so?", grinste ich.
"Ich glaube den Anblick möchte ich niemanden antun!", lachte er.
"Ach, ich finde den Anblick eigentlich sehr heiss!", sagte ich und blickte ihm nach und biss mir auf die Unterlippe.
Paddy sah mich verschmitzt an und hob frech eine Augenbraue. "Danke!"
Paddy zog sich an und als er fertig war, gingen wir zusammen Hand in Hand in den Gewölbekeller. Marie, Celeste, Susa und die anderen hatten noch letzte Vorbereitungen für die Feier getroffen. Getränke, Fingerfood ect. Langsam trudelten alle Gäste ein. Als alle da waren, gingen Paddy und ich für den Hochzeitstanz auf die Tanzfläche. Für unseren Hochzeitstanz hatten wir uns etwas besonderes ausgedacht. Wir tanzten zu "Who'll come with me". Dem Lied mit dem die Kelly Family erste Erfolge feierte.

I Feel Love ( Michael Patrick Kelly)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt