Kapitel 1 - London

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Morgen ging es los. Nach London. Ich lebte bis zu diesem Zeitpunkt in einem kleinem Dorf in der Nähe von Donchaster. Ich mochte das Landleben und wollte nie in einer Stadt leben. Schon gar nicht in einer wie London. Doch mein Vater hatte seinen Entschluss gefasst und wollte mit mir und meinem Bruder ein neues Leben in London anfangen. Nach dem Tod meiner Mutter, brauchte er eine Veränderung und ich ehrlich gesagt auch. Jedes mal wenn ich unser Haus betrat, erinnerte ich mich daran, wie meine Mutter leblos im Wohnzimmer lag. Neben ihr ein Messer und ihr Arm voller Blut. Das werde ich wohl niemals vergessen und schon gar nicht wenn ich hier länger wohnte. 

Am nächsten Tag ging es dann los. Mein Vater und mein Bruder packten unsere Koffer in den Kofferraum und setzten sich ins Auto. Unsere restlichen Sachen waren bereits nach London gebracht worden. Ich setzte mich mit meinem Hund Luke hinten hin und warf einen letzten Blick auf unser Haus. Dann fuhren wir los. Auf der Autofahrt machte ich mir Gedanken, darüber ob ich in der neuen Schule schnell neue Freunde finden würde und ob es mir dort gefallen wird. Ehrlich gesagt hatte ich etwas Angst, ob ich mich in einer so großen Stadt wie London zurecht finden würde. Ob ich das mit meiner Mutter besser verarbeiten würde. Ob ich es ohne meine beste Freundin Jamie aushalten würde. Ich machte mir einfach zu viele Gedanken. Um mich etwas abzulenken, nahm ich meine Kopfhörer raus und hörte etwas Musik.

"Sam! Hey Sam!" Ich wurde angetippt und erschrak leicht. Ich musste eingenickt sein. "Wir sind sofort da", sagte mein Bruder, der mich lächelnd ansah. Als ich aus dem Fenster sah, merkte man sofort, dass man in London ist. Wir fuhren weiter und bogen dann in eine Straße ab. Mein Vater fuhr langsamer und suchte nach unserer Hausnummer. In dieser Straße werden wir also wohnen. So schlecht sah es hier gar nicht aus und so viel los wie ich gedacht hab, war es nicht. Zumindest hier nicht. Dann fuhren wir eine Einfahrt eines weißem Hauses hoch. Es war nicht riesig, aber auch nicht klein und es wirkte sehr freundlich und einladend.

Wir stiegen aus und gingen zur Tür. Ich war gespannt wie es von innen aussah. Meine Vater holte seinen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche und machte die Tür auf. Als ich eintrat, sah ich einen großen Flur mit weißen Wänden. Ich lief sofort die Treppe hoch und suchte mein Zimmer. Es war nicht sehr groß, dafür aber echt schön. Die Wände waren ebenfalls weiß und es stand ein Hochbett drin. Darunter ein kleines rotes Sofa. Außerdem gab es noch einen Schreibtisch und ein großes Fenster. Ich fragte mich, ob ich keinen Kleiderschrank hatte, aber dann sah ich eine weitere Tür. Ich konnte es kaum glauben. Ich hatte einen begehbaren Kleiderschrank. Das hatte ich mir schon immer gewünscht.

Als ich mir den Rest des Hauses angesehen hatte, rief mein Vater mich zum Essen. Er konnte wirklich gut kochen.

"Wie gefällt euch unser neues Haus?", fragte mein Vater.

"Es ist toll! Besonders mein Zimmer gefällt mir", meinte ich lächelnd.

Mein Bruder gab nur ein, "Ist ganz okay." , von sich und guckte etwas genervt.

Ich wusste, dass auch mein Bruder nicht nach London wollte, weil es ihm sehr schwer viel seine Freundin und seine Freunde zurück zu lassen.

Als wir zu Ende gegessen hatten, machten wir noch gemeinsam den Abwasch und dann ging ich hoch in mein Zimmer. Morgen war schon der erste Schultag. Ich hatte überhaupt kein Lust, denn es waren keine Sommerferien oder so. Es war mitten im Schuljahr. Ich würde einfach so in eine Klasse gesteckt werden, wo ich keinen kannte. Ich war nicht der Typ, der sofort auf andere zu ging oder die Beliebteste in der Klasse war. Jedoch war ich in meiner alten Klasse auch kein Außenseiter gewesen. Ich hatte mehrere echt gute Freunde, die ich echt mochte und sie mich auch. Naja. Ich werde ja morgen sehen, wie meine neue Klasse so ist.

Ich versuchte mir nicht mehr zu viele Gedanken zu machen, zog mich um, putzte mir die Zähne und ging schlafen, denn ich musste morgen schon um 6 Uhr aufstehen.

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