Der Dienstag fing damit an, dass Jasper plötzlich in mein Zimmer kam, natürlich ohne vorher anzuklopfen. "Jasper, ich hätte nackt sein können!", maulte ich ihn an, doch der Junge zuckte nur mit den Schultern. "Du hast fünf Sekunden", mahnte er, schaute mich mit seinen funkelnden Augen an und umfasste das Ende meiner Bettdecke. Ich wusste genau was er vorhatte.
"Das ist so unfair!", schrie ich und musste automatisch lachen. Schnell ergriff ich die andere Seite der Decke, obwohl ich ganz genau wusste, dass ich verlieren würde. Ich hatte weder Kraft, noch Energie. Es war schon ein Wunder, wenn ich zumindest den Tag ohne weitere Vorfälle überleben würde. Oft genug passierte es nämlich, dass ich in den unpassendsten Situationen einfach zusammensackte oder plötzlich einschlief, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.
Er lachte nur kurz, "Wenn ich aufstehen muss, dann du auch!", was meiner Meinung nach nicht wirklich ein Argument darstellte. Nicht nur, dass ich gut alleine aufstehen konnte, sondern Jasper hatte nichtmal die selben Kurse wie ich geschweige denn zur selben Zeit wie ich.
Ohne groß zu zögern zog er schon an der Decke und ich versuchte noch das Schlimmste zu vermeiden, jedoch dauerte es nichtmal fünf Sekunden und alle meine geliebten Decken lagen auf dem Boden. Ich hatte nichtmal den Hauch einer Chance gegen ihn. Irgendwie brachte es mich zum Lachen, diese ganze Situation war doch absolut absurd.
Keine drei Sekunden später wurde mir kalt und ich sah Jasper böse an, der jedoch triumphierend abwartete, bis ich mich aus dem Bett quälte.
Mit einem Stöhnen stand ich also auf und ging zu meiner Kommode und suchte mir ein paar Klamotten für den heutigen Tag. Jasper dagegen verließ begnügt und mit einem Lächeln auf dem Gesicht den Raum und ich schnappte mir die erstbeste Sporthose, von denen ich mittlerweile echt viele hatte.
Doch auch heute fühlte ich mich nicht fit oder energiegeladen, was kein Bisschen verwunderlich war. Mal gab es bessere Tage, meistens jedoch waren sie alles andere als gut. Ich konnte mich nichtmal mehr an das letzte Mal erinnern, an dem ich nachts durchgeschlafen hatte.
Als wir kurze Zeit später beim College ankamen, warf ich Jas nur ein schnelles "Bis später" zu und stieg aus dem Auto. Ich war nicht nur spät dran, sondern musste auch noch das richtige Gebäude suchen. Bestimmt zehn Minuten lief ich quer über den Campus, herumirrend und vollkommen ohne Plan. Ich glaube das würde sich auch so schnell nicht ändern, ich war einfach eine orientierungslose Kartoffel.
Und heute hatte ich weder Hayley, noch Katie an meiner Seite, da natürlich nicht alle von unseren Kursen übereinstimmten. So suchte ich also eine halbe Ewigkeit, vollkommen auf mich alleine gestellt, nach dem gesuchten Gebäude, das sich natürlich am anderen Ende des Campus befand. Ich kam zwar nicht zu spät, was sowieso keine Rolle gespielt hätte, aber mein Professor stand schon im Raum und bereitete sich auf die kommenden zwei Stunden vor.
Mein Kopf dröhnte und mir wurde mal wieder schwindelig. Das konnte ja nur ein super Tag werden. Schnell suchte ich mir einen Platz, der allerdings weit hinten war. Ich war nur froh, dass ich nicht auf der Treppe sitzen musste, wie manch andere hier.
Ich schaute mich um. Links von mir saß ein Mädchen, das irgendwelche pinken Ponys auf ihren Block kritzelte, während sie leise vor sich hin sang und rechts von mir war der Gang. Wirklich, ich wollte ja neue Freunde finden, aber nicht so.
Ich bekam zwar nicht alles von dem mit, was der Professor, wie auch immer er hieß, da vorne erzählte, aber was ich mitbekam war schon ziemlich amüsant. Mit Sicherheit hat jeder diese eine Person in seinem Kurs, die schon von Tag eins an nur an die Klausur dachte und vor Prüfungsanst beinahe zusammenbrach. Und genau diese Person stellte in der ersten Vorlesung, ja in der allerersten für dieses Semester, etliche Fragen zur Klausur. Also ich für meinen Teil war einfach nur froh, dass ich mit niemandem reden musste und es geschafft hatte heute aufzustehen, da war an Prüfungen noch gar nicht zu denken.
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Life's like a movie - You decide which one
RomanceBeste Freunde sind nicht nur beste Freunde. Sie sind ein Teil deines Lebens, deine bessere Hälfte. Beste Freunde leisten sich einen Eid. Sie halten immer zusammen, egal was passiert. Sie sagen sich immer die Wahrheit, auch wenn es manchmal weh tun s...