Expecto Patronum || Shawn Mendes Ff

Zweiunddreißig

Fordernd intensivierte er den Kuss und ich spürte eine tiefe Leidenschaft, die in mir brannte. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und meine Knie waren kurz davor nachzugeben.
Ich vergrub meine Hände in seinen braunen Locken und zog ihn zu mir, um ihm noch näher zu sein. Vorsichtig ließ er seine Zunge über meine Unterlippe gleiten und ich stöhnte in seinen Mund.
Wir tauchten in unsere eigene Welt, in der es nur Shawn, mich und unsere Lippen aufeinander gab.
Im Grunde genommen wusste ich von Anfang an, dass ich mich irgendwann in dieser Situation befinden würde, nur wollte ich es nie wahrhaben.
Doch jetzt gab es nichts auf der ganzen Welt, was ich lieber machen würde als hier eng umschlungen mit ihm  zu stehen.
Ich hatte mich in ihn verliebt.
Und das zu leugnen wäre mehr als naiv.

Atemlos lösten wir uns langsam voneinander und ich blickte in seine Augen.
Sie hatten wieder ihre helle Farbe angenommen und glänzten vor Lust.
Seine Wangen waren leicht gerötet und ein strahlendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

,,Wow." hauchte ich und errötete leicht.

Shawn lachte leise und seine Hand legte sich an meine Wange.
Seine Augen wirkten wild, strahlten aber eine solche Liebe aus, dass ich mich vollkommen fühlte.
,,Hättest du gedacht, dass wir uns jemals in dieser Position befinden würden?" lachte er leise in mein Ohr.
,,Nein." schmunzelte ich.
,,Aber Dinge ändern sich eben."

,,Und Menschen ändern sich, genauso wie ihre Ansichten." Vorsichtig strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht.
,,Lynn..." er holte tief Luft, „du löst Dinge in mir aus... Gefühle, von denen ich niemals geglaubt hätte, dass sie in mir existieren. Gefühle, von denen ich mir geschworen habe, sie niemals wieder zu fühlen. Ich weiß es ist gefährlich, aber ich möchte das Risiko eingehen, denn ich möchte... ich kann nie wieder ohne das hier. Es ist... immer wenn ich ohne dich bin, fühle ich mich als fehlt mir etwas... aber... ach keine Ahnung." stammelte er.
Vorsichtig fuhr ich ihm mit meinem Daumen über die Lippe.
,,Was meinst du damit?" hauchte ich.
,,Ich urteile nicht Shawn."

,,Ich weiß. Aber es ist mehr als nur das...Ich..."Er schien nach den richtig Worten zu suchen.

„Egal was es ist du kannst es mir sagen." Vorsichtig legte ich meine Hand an seine Wange und er legte seine Hand auf meine und schloss seine Augen.

,,Was ich dir sagen will ist..." begann er.

,,LYNN! SHAWN!" tönte es plötzlich aus der Ferne und wir schreckten auseinander.

,,Was ist das?" fragte ich leise. ,,Hast du das gehört?"

,,Ja." Shawn atmete tief durch, als müsse er die Schwere unseres Gespräches von sich werfen.
Ich konnte es ihm nicht verübeln, auch mir schwirrten die rätselhaften Worte im Kopf herum, doch ich wollte einfach nicht aus ihnen schlau werden.
„Jemand sucht uns. Unser Fehlen scheint aufgefallen zu sein." Shawn nahm meine Hand und zog mich mit sich.

Ich konnte es nicht leugnen, aber es hätte keinen schlechteren Zeitpunkt für unsere Rettungsaktion geben können und ich ärgerte mich maßlos über die Unterbrechung unseres innigen Momentes.
Dieser Moment hatte nur uns gehört und war viel zu kostbar, als dass er einfach so unterbrochen werden durfte.
Shawn war gerade dabei gewesen, sich mir zu öffnen.
Er wollte mir einen Einblick in sein Innersten gestatten, mir für einige Minuten Zutritt zur geschlossenen Tür in sich selbst gewähren.
Doch im letzten Moment fiel sie wieder zu.

,,Hier! Wir sind hier!" rief Shawn in den Wald, der vor uns lag.

Ich war so auf unsere Situation konzentriert gewesen, dass ich unsere Umgebung gar nicht wahrgenommen hatte.
Wir befanden uns an einem kleinen Kiesstrand, der ringsum von Bäumen umzingelt war.
Ich konnte Hogwarts nicht mal mehr sehen und der Himmel färbte sich langsam schwarz.
Wir hätten wahrscheinlich nie wieder zurück ins Schloss gefunden.