Everything has a happy end

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Emma p.o.v.:

"Emma, ich bitte dich!", Jan klopft jetzt schon zum gefühlten tausendsten Mal an meine Tür. Aber ich will jetzt mit niemandem reden. "Lass mich!", fauche ich, bin mir aber nicht sicher ob er es wegen meinem Kissen, in das ich mein Gesicht drücke, hört. "Komm wenigstens zum Essen raus!", höre ich ihn noch rufen, bevor er es endlich aufgibt und sich von der Tür entfernt. Seufzend richte ich mich auf und tapse zum Spiegel an Jan's Schrank. Was ich darin sehe gefällt mir nicht. Rote Augen, starke Augenringe, blasse Haut und verschmierte Schminke. Die Haare stehen in alle Richtungen ab. Meine Klamotten schlagen Falten. Ich sehe einfach nur scheiße aus. Spiegelt ja perfekt meine Gefühle wieder.

"E-emma?", als ich seine Stimme auf der anderen Seite der Tür höre, zieht sich mein Magen zusammen und Gänsehaut bildet sich auf meinen Armen. "Emma ich... ich weiß dass du da drin bist, wach bist und mich hörst. Also... bitte hör mir jetzt einfach zu.", er klingt traurig, aber das ist eh alles nur Fassade. "Ich habe die ganze Zeit an dich gedacht. Du bist die erste in die ich mich wirklich verliebt habe. Und... ich habe vorhin in meinem Zimmer gesessen und vor mich hin geträumt. Von dir. Jedenfalls kam plötzlich deine Cousine rein. Ich wollte sie rausschicken, weil -glaub mir- in deiner Abwesenheit hat die mich so genervt! Die hat mich nie in Ruhe gelassen. Jedenfalls hat sie sich plötzlich auf meinen Schoß gesetzt und... den Rest hast du ja gesehen... Ich wollte es nicht. Nur eine Sekunde, nachdem sie ihre ekelhaften Lippen auf meine... ja, ehm, jedenfalls wollte ich sie wegdrücken aber genau da bist du reingekommen. Ich würde sowas niemals machen Emma! Ehrlich! Vor allem nicht mit jemandem aus deiner Familie, so dumm bin ich nämlich auch nicht! Und dann bist du weg gerannt und... Ich hab Lara zusammengeschissen sie soll dir die Wahrheit sagen, aber sie hat gesagt dass es mein Problem wäre. Es tut mir so unendlich leid... Ich hoffe du kannst mir das irgendwann verzeihen.", als das letzte Wort verklungen ist, höre ich nur noch seine schweren Schritte, die sich von meiner Zimmertür entfernen. Ich lasse meinem Atem wieder freien lauf, den ich -ohne es zu merken- angehalten habe. Ich weiß nicht ob Andre lügt oder die Wahrheit sagt. Aber ich weiß, wer es weiß.

Leise tapse ich zur Zimmertür und öffne sie, ohne Geräusche zu machen. Auf Zehenspitzen schleiche ich durch den Flur. Aus der Küche höre ich die Stimmen von Jan und Cengiz. Wo Andre ist, weiß ich nicht. Aber ich hoffe nicht im Wohnzimmer, wo ich Lara vermute. So leise wie möglich steige ich die Treppe hinauf. Auf der Couch kann ich Lara sitzen sehen. Unsicher steuere ich auf sie zu. "Mh... Lara!?", meine Stimme ist leise, fast schon ein Flüstern. "Huch!", meine Cousine erschrickt so sehr, dass sie beinahe von der Couch fällt. "Emma! Mensch erschreck mich doch nicht so! Und wie siehst du überhaupt aus?", ihr Blick scannt einmal meinen ganzen Körper ab.

"So wie jemand, dessen Freund einen betrogen hat und das auch noch mit der eigenen Cousine die sich scheinbar einen Dreck darum schert und eine ziemliche Tusse ist!" Das hätte ich gerne geschrien. Aber stattdessen zucke ich nur mit den Schultern und lasse mich neben ihr auf das Sofa fallen. "Du... ehm... wegen dem mit Andre vorhin... ich-" "Hör mal zu Emma! Ich hab jetzt echt keinen Bock mir dein Liebeskummergeschwafel an zu hören. Du bist echt so naiv. Die Sache mit Izzi hat Andre dir nie verziehen. Er wollte sich an dir rechen und hat mich dafür benutzt. Glaub ihm kein Wort!", Tränen steigen mir erneut in die Augen, als sie das sagt. "G-geh jetzt bitte.", murmel ich. "Was?", Lara sieht mich ungläubig an. "GEH! VERPISS DICH AUS DIESER WOHNUNG!", schreie ich. Lara sieht mich konfus an. "Emma komm mal runter! Ich-" "HALT DEIN MAUL DU FALSCHE SCHLANGE! DU WUSSTEST, DASS ICH MIT IHM ZUSAMMEN BIN!", fauche ich. Selbst wenn das, was sie gesagt hat stimmt, dann hat sie ihm geholfen. Meine eigene Familie hätte mich somit hintergangen. "Schön, dann geh ich halt. Ach und übrigens: Andre kann echt gut küssen", zischt sie und stöckelt mit ihren viel zu hohen High-Heels die Treppe runter. Wut überkommt mich und ich stampfe runter in den Flur, wo Jan und Cengiz verwirrt zwischen mir und der Haustür, aus der Lara gerade verschwunden ist, hin und her schauen. Aber ich ignoriere sie und knalle Jan's Zimmertür hinter mir zu, als ich im Zimmer bin. "Emma! Mach die Tür auf!", Jan hämmert gegen die Tür. Genervt schnappe ich mir ein Kissen und knalle es mir ins Gesicht. Dann schreie ich rein. Ich lasse alles raus.

Wut.

Trauer.

Enttäuschung.

Dieser Schrei enthält so viele Emotionen. Und er tut einfach gut. Dann lehne ich mich an die Wand und rutsche mit dem Rücken an ihr herunter um erneut im Schwall meiner Tränen zu versinken.

Plötzlich vernehme ich ein Schluchzen, das nicht von mir stammt, und schrecke hoch. Noch ein Schluchzen folgt, dann noch eins, noch eins, bis es in ein leises Weinen übergeht. Das Geräusch scheint von der anderen Seite der Wand zu kommen. Und tatsächlich; als ich mein Ohr an die Wand presse kann ich das Weinen lauter hören. Meine Augen weiten sich, als mir klar wird, was sich hinter dieser Wand befindet. Andre's Zimmer. Andre weint. Wegen... mir. Auf zittrigen Beinen richte ich mich auf und laufe zur Tür um in den Flur zu gelangen. Dort steht Jan, der Lara zusammenscheißt und ihr ihren Koffer in die Hände drückt. Aber das nehme ich gar nicht richtig wahr. Meine Hände fühlen sich an wie Wackelpudding, als ich die Türklinke zu Andre's Zimmer ruterdrücke. Da sitzt er. Auf seinem Bett. Das Gesicht in den Händen vergraben. Weinend. Ich setze mich neben ihn. Er hat mich noch nicht bemerkt, weswegen er leicht zusammenzuckt, als ich meine Hand auf seinen Rücken lege. Als er mich erblickt, weiten sich seine, vom Weinen roten, Augen. "I-ich wollte nicht, da-ass du mich so siehst.", murmelt er und wischt sich ein paar Tränen weg. "Was? Wieso?", frage ich. "Da-ann hälst du mi-ich doch für ein Weichei!", flüstert er fast. "Nein, tu ich nicht.", sage ich leise und streiche mit meiner Hand über seinen Rücken. "Emma, es tu mir so unendlich leid!", in diesem Satz steckt so viel Trauer und Ehrlichkeit, dass ich fast anfange zu heulen. "Nein, mir tut es leid.", sage ich leise. "Was?", Andre schaut mich verwirrt an. "Ich muss dir mehr vertrauen Andre. Wenn du sagst, du wolltest das nicht, dann muss ich dir das glauben. Und das tue ich auch. Du hast mir das mit Izzi auch verziehen. Jetzt bin ich an der Reihe.", ich lächle ihn aufmunternd an. "H-heißt das du-" "Ja, das heißt es. Und jetzt halt die Klappe und küss mich!", unterbreche ich ihn. Und im nächsten Moment liegen seine Lippen auf meinen. Ich möchte diesen Moment anhalten und Andre nie wieder los lassen. Denn so wie alles ist, ist es perfekt.

Das Leben ist wie eine Achterbahn. Es hat höhen und Tiefen. Aber es ist deine eigene Entscheidung, ob du schreien oder die Fahrt genießen willst.

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Hey Leute. Das hier ist das 50ste Kapitel. Und das Letzte. Ich finde das Ende nicht unbedingt besonders gut so, wie es ist. Aber ich finde es ist akzeptabel und ehrlich gesagt habe ich keine Ideen für ein Ende und jetzt lass ich es so, weil es ja so ein bisschen ein 'Open End' ist. :) Es wird auch keine Fortsetzung oder sowas geben, weil ich einfach nicht mehr so ein Apecrimefan bin und auch keine Ideen habe.

Ich möchte mich bei all meinen Lesern bedanken. Ihr habt im letzten Kapitel +1k Reads gemacht. *-* Danke. Und danke dass ihr mich und meine Story so unterstützt habt. Ich hätte nie gedacht, dass diesen Kram hier so viele lesen. Danke auch an meine Kommentierer und Voter.

Ich hab das erreicht, was ich erreichen wollte. Ich hab Leser, die diese Story mögen und vor allem habe ich Spaß an dieser Story gehabt. Ich wollte damit nicht irgendwie 'fame' oder so was werden. Ich wollte einfach nur meine Ideen umsetzen und sie mit anderen teilen. (:

Vielleicht wird es noch einen Epilog geben, aber ich bin mir nicht sicher. Also löscht diese Story noch nicht aus eurer Bibliothek.

Nächsten Monat kommt dann meine neue Story raus. Und ich hoffe, dass sie euch gefallen wird.

Ich liebe euch alle

Familie, Freunde & die Liebe | a.cWo Geschichten leben. Entdecke jetzt