I'm Sorry | S.WH x Y.KH

I'm Sorry

"Hey Ki...
Warte bitte bevor du mich weg drückst!
Ich will mich entschuldigen.. Für alles.. Auch wenn ich weiß, dass du das nicht hören willst, da ich mich schon tausend Mal entschuldigt habe. Allerdings würde ich mich noch Zehntausend Mal entschuldigen, wenn ich dich dann wieder in meinen Armen halten könnte, aber ich will dir die ganze Geschichte erzählen! Deshalb hör mich bitte an! Danach... danach verspreche ich dir, dich nie wieder zu belästigen.."

"Ok Wonho"

"W-wirklich? Danke Ki!"

Wonho atmet tief ein und aus, bevor er beginnt zu erzählen. Kihyun, am anderen Ende der Leitung, ist schon lange fertig mit den Nerven und hat bereits angefangen zu weinen, als er Wonhos Namen auf seinem Handy aufleuchten sehen hat.

*Ein Monat zuvor*

"Warum zur Hölle machst du das immer?! Willst du mich verarschen?!“, ertönt Kihyuns Stimme laut in der Wohnung von ihm und Wonho. Dieser verdreht die augen, versucht die aufkommende Wut zu ignorieren. Kihyun und er streiten sich eigentlich nie, aber wenn sie es tuen, dann richtig. Und Laut.

“Willst du nichts dazu sagen?!“
“Ki“
“Nenn' mich nicht so!“, zischt der braunhaarige Koreaner und verschrenkt die Arme vor der Brust. Er ist enttäuscht von Wonho, versteckt dies aber mit blanker Wut.
“Ich hab' nicht mit Hyungwon geflirtet! Und Hyungwon will auch rein gar nichts von mir! Hyungwon-ah und ich sind nur Freunde!“, sagt er, die Wut wechselt zur Verzweiflung, vorallem als er sieht wie Kihyun ihn ungläubig anstarrt.
“Sag mal bist du Blind? Checkst du gar nichts mehr?! Oder lässt er sich etwa so gut vögeln oder was?“, Kihyuns Stimme zittert und Wonho würde sich am liebsten ersaufen.
“Ki, ich vögel Hyungwon bestimmt nicht! Ich würde dich niemals betrügen, das musst du mir glauben!“
“Geh! Mir ist scheiß egal was du sagst! Selbst wenn du das nicht verstehst, dann hast du pech gehabt und jetzt verpiss dich! Geh doch zu deinem super, tollen und wunderschönen hyungwon und lass dir einen von ihm blasen!“, schreit Kihyun wieder und drückt Wonho Richtung Tür.

“Ki, du kannst mich doch jetzt nicht ernsthaft vor die Tür schmeißen!“, sagt er fassungslos, doch da schmeißt Kihyun ihm schon die Tür vor der Nase zu.
“Ki! Ki mach auf! Okey. Schön! Wie du willst!“, ruft der blonde genervt und holt sein Handy raus, ruft seinen Besten Freund an und tritt an die frische Nachtluft.

“Yeoboseyo?“

“Kann ich zu dir kommen Hyungwon? Ich hatte Streit mit Kihyun.“

“Klar Hyung!“

-

“Warum sind Typen so anstrengend?“, seufzt Wonho, während er den letzten Schluck seines Glas weines trinkt. Das ist schon sein Drittes Glas, aber Wonho ist viel zu aufgelöst, da kommt ihm die alkoholische Köstlichkeit eigentlich gerade gelegen.
“Hey! Nicht alle Typen sind so wie er!“, sagt Hyungwon leicht empört, doch Wonho gefällt nicht, wie er das 'er' abfällig betont.
“Aber mal im Ernst, ihr streitet in der letzten Zeit doch öfter oder nicht? Vielleicht ist das ein Zeichen.“, fährt sein Bester Freund fort und Wonho sind ihn fragend an. Dabei zieht er die Augenbrauen zusammen.
“Was'n für'n Zeichn bitte?“, Er bemerkt wie er langsam anfängt zu Lallen. Vielleicht sollte er jetzt mit dem Trinken aufhören.
“Naja~ Vielleicht solltest du.. du weißt schon..“, stottert Hyungwon und streicht sich ein paar Schwarze Strähnen aus der Stirn. Genervt stöhnt Wonho und legt eine Hand auf seine Schulter. “Spucks aus jetzt!“
“Vielleicht solltest du mal überlegen, dich von ihm zu trennen.“

Für eine ganze Weile herrscht Stille. Hyungwon kaut nervös auf seiner Unterlippe rum und Wonho sieht ihn mit großen Augen an, die leicht getötet sind. Dann bricht er in schallendes Gelächter aus.
“Was? Mich von ihm trennen? Hyungwon, Kihyun ist alles was ich habe. Durch ihn lache ich viel mehr, er gibt mir das Gefühl von Geborgenheit und außerdem und außerdem ist er wie die Luft zum atmen für mich. Und ich soll mich von ihm trennen? Nein lass mal“, lacht er und wischt sich ein paar Lachtränen aus den Augenrändern. Den verletzten Ausdruck in Hyungwons Augen, sieht er dabei nicht. Aber auch nicht Hyungwons fieses Grinsen, welches so schnell verschwindet, wie es gekommen ist.
“Hmm Na gut wie du meinst. Noch ein Glas Wein?“, lenkt er dann vom Thema ab, doch das begreift Wonho nicht einmal mehr, da er schon so angetrunken ist.
“Okey.. aber nur noch eins! Kihyun mag es nicht, wenn ich so viel trinke..“
“Klar Klar. Ich würde meinen Lieblings Hyung doch nicht einfach so abfüllen.“, lächelt Hyungwon, bevor er seinem Hyung wieder was einschüttet. 

Irgendwann spürt Wonho jedoch, wie sein Kopf total benebelt ist. Ihm ist zwar komisch schummrig, aber Gott sei Dank nicht schlecht.
“Hyunnie“, babbelt er und schaut sich nach dem Jungen Mann um.
“Hyunnie wo bis' du?“
“Ich bin hier!“, lacht sein Dongsaeng dann und nimmt Wonhos Gesicht in seine Hände. Er ist ihm näher als es Wonho für gut befindet, aber durch den Alkohol im Blut, denkt er nicht wirklich darüber nach.
“Glaubs' du Ki liebt m-mich nich mehr?“, fragt er dann und hickst einmal kurz. Hyungwons Daumen macht sanfte Kreis Bewegungen auf Wonhos Wange, bevor er mit ihm über Wonhos Lippen streicht.
“Shh Hyung. Denk jetzt nicht mehr über diesen Idioten nach okey? Ich werd dir ganz viel Liebe schenken“, haucht er. Wonho will was erwidern, doch da liegen Hyungwons Lippen schon auf seinen. Er fackelt nicht mal lange, sondern drückt seine Zunge direkt in Wonhos Mundhöhle. Wonho weiß, dass das falsch ist. Das er sowas nicht mit Hyungwon machen sollte. Aber er ist immer noch verletzt wegen Kihyun, außerdem hat er viel zu viel getrunken und kann nicht mehr rational denken.

Ein paar Mal, versucht er Hyungwon von sich weg zu schieben, doch dieser setzt sich breitbeinig auf seinen Schoß und reibt seine Mitte genau gegen die Wonhos. Da gibt er langsam auf und akzeptiert sein Schicksal.
Das letzte was er sich denkt, bevor Hyungwon anfängt sie beide auszuziehen ist:

Es tut mir leid Ki. Du hattest Recht.

*

Es ist Still. An beiden Enden der Leitung.

“Den Rest, weißt du ja. Hyungwon hat dann während ich geschlafen habe ein Bild gemacht und es dir geschickt, bevor ich mich erklären konnte. Auch wenn ich weiß, dass das nichts besser macht.“

Wonhos Stimme ertönt leise in Kihyuns Ohr. Es ist kein Trost. Und es macht die Situation auch kein bisschen besser. Seine Augen sind mittlerweile schon so geschwollen vom weinen, dass er nur noch schwer Dinge erkennt. Seine Nase ist rot vom  ganzen Nase putzen.

“War's das?“

Fragt er. Er versucht seine Stimme so Kalt wie möglich klingen zulassen. Sich bloß nicht anmerken zu lassen, dass er ein heulendes Wrack ist.

“Ja, aber Ki ich--“

“Lass gut sein Wonho. Und hör auf mich Ki zu nennen. Das sagte ich dir damals. Das sage ich dir heute. Ich hab dich gewarnt. Du hast mir nicht geglaubt. Vielleicht musste es ja so kommen“

Kihyuns Herz schmerzt, seine Stimme fängt wieder an zu zittern und er kann einen Schluchzer nicht mehr unterdrücken.

“Okey Kihyun.. Vergess nur nie, dass ich dich liebe. Undzwar nur dich.
Es tut mir so leid“

Ein Tuten ist zu hören, als Kihyun auflegt. Wonho beißt sich auf die Lippe. So sehr, dass sie anfängt zu bluten. Er schaut aus dem großen Fenster, welches in seinem großen Hotelzimmer ist, während er sieht wie der Regen auf die Hauptstadt Südkoreas fällt. Dann fällt die erste Träne und die zweite. Bis immer mehr ihren Weg nach draußen finden. Sein Herz ist gebrochen, seine Luft zum atmen verschwunden. Und er ist dran Schuld.

Kihyun schreit, zerbricht Sachen und zerreißt Fotos. Versucht die Wut los zu werden. Doch eigentlich ist er nicht mal mehr wütend. Er war es am Anfang.
Jetzt ist er nur noch verletzt und sein Herz fühlt sich an, als würde es bluten. Es tut weh.
Irgendwann sitzt er im Wohnzimmer, versucht sich immer wieder die Tränen weg zu wischen, woraufhin neue raus quellen.
Es ist vorbei. Wonho sein Sonnenschein, der sein langweiliges, trostloses Leben erhellt hat, ist nicht mehr Teil seines Lebens.
Nicht mehr sein Sonnenschein.

Und es tut ihnen beide Leid, dass es so gekommen ist.

Wonho, weil er seinen Freund, sein ein und alles, betrogen hat.

Und Kihyun, weil er ihn an diesem Tag hat gehen lassen, anstatt sich zusammen zu reißen.