Lady van Helsing

Prolog

>>Yuki, meine geliebte Kindheitsfreundin, ich stehe vor einem großen Problem.<<

Nervös streichelt er die tiefschwarze Katze mit dem flauschigen Schwanz, den eine weiße Spitze ziert. Laut schnurrend schmiegt sie sich an den etwas älteren Herren, der trotz seines Alters noch sehr jung aussieht.

Sie zuckt kurz mit dem Ohr und sieht im direkt in die Augen um zu signalisieren das sie bereit ist ihm aufmerksam zuzuhören.

>>Ach Yuki es ist wirklich furchtbar. Das Blut der van Helsings ist über die Jahrhunderte sehr dünn geworden und so tritt auch die Fähigkeit, durch die unsere Vorfahren unseren hohen Status erworben haben, nur noch sehr selten auf. Das ist äußerst schlecht, denn laut einer alten Prophezeiung steht uns in weniger als 15 Jahren ein Krieg bevor den die Feinde gewinnen werden wenn wir nichts unternehmen. Wir müssen unsere Niederlage verhindern, vor allem um die normale Bevölkerung zu beschützen.<<

Anmutig erhebt sich die Katze und springt geschmeidig von dem warmen Schoß.

>>Ich soll mich also auf die Suche begeben die entfernte Verwandtschaft, die diese Fähigkeit besitzt, auf der ganzen Welt ausfindig zu machen?<<

Sie dreht sich zu ihm, setzt sich und leckt sich genüsslich über die linke Pfote.

>>Genau darum will ich dich bitten. Ich bin nicht mehr so jung wie früher aber du alterst nicht durch das Dämonenblut in deinen Adern. Du bist nahezu schon immer hier gewesen und hast immer alle sterben sehen. Als zweitgeborene des ersten van Helsing solltest du schon längst das Oberhaupt sein. Aber man hat Angst das das Dämonenblut deiner Mutter uns irgendwann den Rücken kehrt.<<

Es herrscht einige Minuten betrübtes schweigen.

Er hat Recht. Die anderen fürchten sich vor ihr und ihrer großen Macht, denn sie vereinigt die Kraft einer mächtigen Katzendämonin und die des ersten Oberhauptes der van Helsings, der die Fähigkeit als erstes besaß. Diese hatte dieser von Gott erhalten und sie wurde weiter vererbt, allerdings vermischte sich das Blut im Laufe der Zeit immer weiter und so ist Yuki nun allen überlegen.

>>Ich weiß das du nichts Böses tust und auch nichts finsteres im Schilde führst. Du hast es über all die Jahre versucht zu signalisieren indem du nur als Katze unterwegs bist.<<

Er bückt sich nach vorne und krault die Katze am Kinn, woraufhin sie wieder genüsslich schnurrt.

>>Außerdem kann ich hier nicht weg und möchte auch nur dich mit dieser Aufgabe betrauen damit du zeigen kannst wer du wirklich bist und vielleicht irgendwann deinen rechtmäßigen Platz einnehmen kannst, denn ich weiß das es das Beste wäre, aufgrund deiner Stärke und Erfahrung...außerdem Vertraue ich dir.<<

Yuki mag ihn sehr gerne. Er ist der einzige der von Anfang an nett zu ihr war, und es auch immer noch ist. Es bedeutet ihr viel dass er sowas sagt.

>>Ich werde mich gleich auf den Weg machen, für den Fall das die Hölle schon früher kommt. Ich versuche weniger als 10 Jahre zu brauchen damit noch Zeit für die Ausbildung bleibt...du wirst mir fehlen.<<

Bedrückt sieht sie zu Boden, ebenso wie er.

>>Du wirst mir auch fehlen...mit deinem weichen Fell.<<

Er lacht kurz darüber und erntet sofort die Konter dafür das er es so hingestellt hat als wäre ihr Fell das einzig liebenswerte an ihr.

>>Pass du nur auf das du nicht an Altersschwäche stirbst bevor ich wieder da bin, damit ich mir noch ein paar Streicheleinheiten holen kann.<<

Beide lachen, auch wenn beiden das Herz schmerzt bei dem Gedanken das es sein könnte das sie sich nicht mehr lebend sehen könnten, schließlich ist ihr Gewerbe unberechenbar.

Sie springt wieder auf ihn und stemmt sich mit den Vorderpfoten gegen seine Brust und leckt ihm zum Abschied einmal quer über das Gesicht. Danach rennt sie zum stets für sie geöffneten Fenster. Gekonnt schlüpft sie schnell durch den schmalen Spalt und verschmilzt sogleich mit der Dunkelheit.