"Jim?"
Sein Mantel hängt bereits an der Garderobe als ich meinen dazuhänge. Mein Rucksack landet direkt daneben, dann schüttele ich meine Haare ein wenig auf.
Bevor ich erneut rufen kann, höre ich schnelle Schritte auf der Treppe und mein Ehemann kommt herunter. Zu meiner Überraschung trägt er seinen Anzug nicht mehr, sondern Jeans und ein lockeres Hemd, also ist es recht unwahrscheinlich dass er heute noch arbeitet.
Er lächelt als er mich sieht und kommt zu mir, um mich zur Begrüßung zu umarmen. Ich erwidere die Umarmung und fühle, wie er mir einen Kuss auf die Wange gibt.
"Hey Mel, schön dass du wieder da bist", sagt er leise und ich lächle an seiner Schulter.
"Finde ich auch. Seit wann bist du denn schon zu Hause?"
"Seit etwa einer Stunde", antwortet er während er mich loslässt um mich anzuschauen. In seinen Augen erkenne ich eine Art liebevolle Sorge, die mich an gestern Abend erinnert. Zusammen mit seinem sonstigen Verhalten bekomme ich das Gefühl, dass er etwas für heute geplant hat.
"Wie geht's dir?"
Aufmerksam mustert er mich und hebt eine Hand um eine Haarsträhne hinter mein Ohr zu streichen.
"Besser als heute morgen, zumindest ein bisschen."
Fast werde ich rot bei seiner zärtlichen Geste, doch vorher erinnere ich mich daran, dass wir nicht zwei verliebte Teenager, sondern verheiratete Erwachsene sind.
"Du siehst wirklich glücklicher aus. Ist das wegen mir?", fragt er mit einem Grinsen nach, die Hand nun an meiner Wange.
"Auch."
Wie um meine Antwort zu bestätigen, gebe ich ihm einen sanften Kuss, den er kurz erwidert.
"Und was macht dich sonst noch so glücklich?"
"Die Tatsache dass ich Wulf endlich los bin."
Sofort bewegt er den Kopf ein wenig zurück sodass ich sein erstauntes Gesicht sehen kann.
"Wie? Ist er endlich weg?"
"Nicht ganz, er wird nur vom Chefposten genommen und arbeitet dann gleichwertig mit uns."
"Das heißt, du bekommst einen neuen Chef, arbeitest nicht mehr als Sekretärin und kommst früher nach Hause. Finde ich gut."
Lachend tippe ich ihm auf die Nase und er küsst mich daraufhin auf den Mund.
Schließlich lösen wir uns wieder voneinander und ich habe Gelegenheit Jim zu fragen warum er schon zu Hause ist. Seine Antwort ist recht simpel.
"Du bist schon seit Tagen oft unglücklich, also dachte ich, ich nehme mir heute besonders Zeit für dich, oder besser, für uns. Einfach ein bisschen Aufmerksamkeit für die schönste Frau meiner Welt."
"Planst du vorher was du sagst, oder warum bist du immer so süß?", frage ich lachend, was auch ihn zum schmunzeln bringt.
"Ich sage einfach nur die Wahrheit Honey."
Das bringt mich nur noch mehr zum lachen.
Nachdem ich mich beruhigt habe, bringt Jim mich ins Wohnzimmer wo er bereits alles für ein gemütliches Abendessen vorbereitet hat.
"Was hast du denn für heute vor?", erkundige ich mich bei ihm und er zuckt mit den Schultern.
"Gemeinsam kochen, tanzen, ein wenig Wein... und heute Abend stelle ich sicher dass du die glücklichste Frau der Welt bist."
Den letzten Teil sagt er mit einem Zwinkern in meine Richtung und ich schmunzele errötend.
An diesem Abend lässt er mich meine Sorgen und Ängste vergessen, bringt mich zum lachen und verdrängt alles Negative in die hinterste Ecke meines Geistes.
Das Einzige, das die gute Stimmung auf meiner Seite ein wenig stört, ist der Gedanke an meinen Vater. Die Vorstellung, wie er alleine bei sich zu Hause sitzt, ungewiss was die Zukunft bringt, macht mich traurig. Allerdings möchte ich die Zeit mit Jim genießen, also vertröste ich mich damit, dass ich mir vornehme, Sam morgen zu besuchen.
Schließlich sitzen wir bei einem Glas Wein am Tisch und unterhalten uns über unseren Tag.
"Und er heißt wirklich Brad Norris?", fragt Jim grinsend nach und ich nicke.
"Jap, es ist als konnten seine Eltern sich nicht ganz entscheiden als sie ihm den Namen gegeben haben."
"Oder sie haben sich ganz bewusst gegen Chuck entschieden", meint Jim und ich lache. Als ich mich wieder beruhigt habe, wird auch mein Ehemann ruhiger. Mit einem Finger streicht er über den Rand seines Weinglases und schaut mich währenddessen an.
"Willst du Sam demnächst besuchen?", erkundigt er sich bei mir, und ich muss mich bemühen um nicht überrascht zu wirken. Zum einen weil er überhaupt über meinen Vater nachdenkt, zum anderen weil er sich an seinen Namen erinnert hat.
"Ja, ich hatte überlegt morgen zu ihm zu fahren", antworte ich schließlich.
"Okay. Wenn du magst, könnte ich dich morgen Abend dann bei ihm abholen, damit du nicht mit dem Bus fahren musst", bietet er an und nimmt danach einen Schluck von seinem Wein. Sein Angebot zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht und ich nicke.
"Das wäre super, danke. Allerdings habe ich überlegt mit Sam einen Spaziergang zu machen. Er soll mal ein bisschen rauskommen, ich glaube nicht dass es so gut ist immer in der Wohnung zu sitzen."
"Willst du mir damit etwas sagen?", fragt Jim grinsend nach und bringt mich zum lachen.
"Nein, eigentlich nicht, aber wenn du es so sehen willst."
Schließlich bringen wir unsere Gläser in die Küche, doch bevor wir ins Bad gehen, bleiben wir noch ein bisschen voreinander stehen. Jim hält mich sanft an meiner Taille fest während wir uns liebevoll küssen und er flüstert mir zärtlich ins Ohr wie sehr er mich liebt.
Am liebsten würde ich ihn nie wieder loslassen, aber nach einer Weile gehen wir dann doch ins Bad.
Ich hoffe, dass es in Zukunft mehr solche gemütliche Tage für uns gibt.
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Moriarty In Love - The Game
FanfictionFortsetzung von "Moriarty In Love": "Es wird alles gut, Honey. Vertrau mir." "Das würde ich gerne Jim." Melody und Jim haben schon viel gemeinsam, und auch alleine, überstanden. Doch nun kommen neue Schwierigkeiten auf sie zu, und das nicht nur in i...