30. Pov. Zombey

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Ich hatte aufgehört mitzuzählen, wie oft ich versuchte zu sprechen. Es wurde immer frsutrierender. Man kann sich nicht wirklich mitteilen und muss darauf hoffen, dass der andere einen versteht. Klar könnte man das jetzt mit schreiben von Zetteln lösen. Aber wie mit solchen verdammt zittrigern Händen?! Ich war wütend auf mich selbst, wütend auf meine Schwäche, meine Hände, meinen Kopf, meinen Körper! Wie kann man nur so verdammt schwach sein und nicht mal seinen eigenen Körper unter Kontrolle haben?! So langsam verstand ich Maus Lust am Selbstmord. Das Leben ist einfach viel zu frustriernd. Er hat das erkannt ohne halbkrank zu sein. Naja, bis auf die Depressionen vielleicht. Aber kann man das wirklich als Krankheit bezeichnen? Also ja klar es macht die Psyche kaputt, man macht sich selbst unebgründete Vorwürfe und sieht alles komplett schwarz aber irgendwie... ach ich weiß auch nicht. Für mich ist es keine wirkliche Krankheit eher das Bedürfnis die Wahrheit dieser Welt zu erfahren. Und wenn man diese eben nicht rausfindet, frisst die Depressionen den Kopf nach und nach auf. Solange bis man nicht mehr kann und sich das Leben nehmen will und Antidepressiva betäubt den Schmerz des langsam verschwindenden Selbstwertgefühls aber heilt ihn niemals vollständig. Micha?! Worüber denkst du bitte nach? Du wirst noch wie Mau. Argh. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und starrte die Decke an. Was soll das? Warum meinen die Ärzte, dass es nach Weihnachten wieder wird? Wie soll das denn bitte gehen, wenn ich jetzt immernoch kein Wort rausbringe? Das haben sie bestimmt nicht einkalkuliert. Warum bin ich auch so verdammt schwach?! Ein stärker und ea wäre alles gar nicht so gekommen. Aber nein, Micha muss schwach sein. So schwach wie der lezte Bastard, welche nie ein Finger rührt um irgendwas zu tun. Ich seufzte frustrieft und meine Zimmertür ging auf. Ein blonder Schopf schob sich durch die Tür und lächelte als er mich sah. Mau besuchte seit ein paar Tagen wieder die Schule. Er bekam Nachhilfe von älteren Schülern. Die Welt kann es manchmal also doch gut mit einem meinen. Aber wie soll man das erwarten, wenn man von dem Erwachsenen schon direkt am Anfang abgestempelt wirst? Nicht nur von den Erwachsenen. Man merkt eben doch, dass wir uns so einiges von älteren Personen abschauen. Warum ist unsere Gesellschaft so verkorkst? Wann hat diese Scheiße denn angefangen? Es muss doch irgendeinen Grund geben, dass Mensch nicht gleich Mensch heißt und alles und jeder miteinander verglichen und ausgetauscht wird. Ich setze mich auf und er setzte sich auf meinen Schoß. Er wirkte so verletzlich und gebrechlich. Und wenn ich dieses Übel dieser Welt sehen und dann ihn dagegen, sehe ich nur noch einen kaputten Jungen. Ich strich über seinen Rücken, drückt ihn an mich, fuhr durch sein Haar, gab ihm ein Gefühl von Liebe und Halt. Hoffte ich. Aber ich weiß nie was in diesem Jungen wirklich abgeht. Seitdem ich nicht mehr reden kann, hat er auch aufgehört. Er hat mir nicht mehr von seinen Gedanken erzählt. Sowas zerstört einen Menschen doch nur. Vor allem jemand Depressiven. Micha, du musst drigend schneller wieder lernen zu sprechen!

Der Tod? Was bedeutet das schon ungeliebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt