Kapitel 41 ~ What if he'll realise I'm not as great as he once thought I was?

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HARRY'S POV

„Ich hab noch einmal mit Lou geredet“, sagte ich vorsichtig. Gespannt wartete ich auf Jades Reaktion und wie zu erwarten, versteifte sie sich vor Schreck. Sarah warf Jade einen kurzen Blick zu, sobald diese nickte, drehte sie sich gespannt zu mir um. „Und? Was habt ihr beredet?“

Ich versuchte, mich an alles so genau wie möglich zu erinnern und begann zu erzählen.

Nachdem auch endlich meine dritte und vierte Stunde vorbei war, verließ ich mit schnellen Schritten das Klassenzimmer. Ich hatte mir fest vorgenommen, noch einmal mit Louis zu reden. Ich wusste zwar noch nicht genau, wie ich es schaffen sollte, dass er dieses Mal ruhig blieb, aber ich musste einfach wissen, was los war. Obwohl sein Verhalten auch mich beschäftigte, wollte ich es vor allem wegen Jade wissen. Normalerweise würde ich erst Mal ein paar Tage warten, bis er sich wieder beruhigt hatte, aber ich wollte sie nicht so leiden sehen. Auch wenn sie heute versucht hatte, ihre Gefühle zu verstecken und sogar mit mir gelacht hatte, konnte man ihr ansehen, dass sie das alles nicht so kalt ließ, wie sie es am liebsten hätte.

Ich lief über den Pausenhof, mein Blick glitt von der einen Ecke zur anderen, immer auf der Suche nach Louis. Die Gespräche der ganzen Schüler hier draußen hatten sich zu einem einzigen Surren zusammen getan, nur einzelne Wortfetzen drangen an mein Ohr. Als ich ihn nach schier endlosen fünf Minuten endlich gefunden hatte, musste ich feststellen, dass er nicht alleine war. Ich wollte mich etwas abseits stellen und einfach warten, als ich entdeckte, mit wem er gerade sprach. Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf, erst Kelsey und jetzt auch noch Zayn? Hatte er gerade das Bedürfnis, sich mit allen anzufreunden, die ich nicht mochte? Wieder einmal konnte ich mir sein Verhalten nicht erklären. Ich dachte, er würde Zayn genau so wenig mögen wie ich. Bei Kelsey war ich mir dabei sogar sicher gewesen, und dennoch hatte er mit ihr rumgemacht. Obwohl er Jade hätte haben können. Er konnte sich doch sicher sein, dass sie mehr für ihn empfand. Immerhin hatten sie sich bereits geküsst und waren für ein weiteres Date verabredet, warum hatte er sich dennoch für Kelsey entschieden? Möglichst unauffällig ging ich näher, bis ich schließlich hinter einem Baum in ihrer Nähe stand, um wenigstens ein bisschen ihres Gespräches mitzubekommen. Auch wenn ich keinen der drei sah, war es nicht schwer, die Stimmen der einzelnen Personen zuzuordnen.

„Einmal reicht eben nicht, Louis.“ Unverkennbar Kelseys Stimme.

„Ich habe gedacht, wir hätten das alles geklärt?“ Zayns genervter Unterton verlieh ihm mehr Autorität. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie Louis dem Drang, seine Augen zu rollen, widerstand. Zumindest hätte das jetzt der Louis, den ich kannte, getan.

„Aber...“, zum ersten Mal sprach Louis, wurde jedoch sofort von Zayn unterbrochen.

„Kein Aber“, stellte dieser harsch klar. „Du ziehst das jetzt durch, verstanden?“

Kurz war es still, bis Louis ein leises „Ja“ knurrte.

„Gut. Dann sehen wir uns nach der Schule, Darling“, kicherte Kelsey, wobei sie das letzte Wort extra betonte. Ich musste all meine Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht aus meinem Versteck zu kommen. Ungewollt ballte ich meine Hände zu Fäusten und lauschte angestrengt weiter, doch alles was ich hören konnte, war das Geräusch von sich entfernenden Schritten. Ich lehnte meinen Kopf an den Baum, um das Gespräch zu verarbeiten. Ich hatte jedoch keine Zeit dazu, da Louis mich hochschrecken ließ, als er an mir vorbei lief. Erleichtert atmete ich aus, als er mich nicht bemerkt hatte. Ich wartete noch etwas, bis ich ihm schließlich hinter her ging, um endlich mit ihm zu reden.

„Louis“, rief ich, doch er lief weiter. Ich begann, schneller zu laufen und rief noch einmal seinen Namen, während meine Hand nach seinem Arm griff. Erschrocken drehte er sich um, seine weit aufgerissenen Augen blickten in meine. Er schloss seine, doch es war zu spät. Ich hatte seine Tränen bereits gesehen. Ohne etwas zu sagen, zog ich ihn in eine Umarmung. Er ließ es zu, auch wenn er sie nicht erwiderte. Im Grunde tat er gar nichts, seine Tränen hielt er erfolgreich zurück, er stand einfach nur mit hängenden Armen still da. „Was ist los?“, fragte ich besorgt. Als ich wieder in das vertraute Blau seiner Augen blickte, hatten jegliche Gefühle eisiger Kälte Platz gemacht. „Nichts“, erwiderte er monoton und löste sich aus meinen Armen. Obwohl ich es mir vorgenommen hatte, ruhig zu bleiben, breitete sich Wut in mir aus.

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt