Schlaflose Nacht

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Zugegeben, das Essen war lecker wie jedes Jahr, die Rede war vielleicht nicht lecker, aber auch in etwa wie jedes Jahr und Scorp und ich waren ebenfalls wie jedes Jahre zwei der letzten, die die Große Halle verließen. Wir schlenderten geradewegs zu unseren Schlafsäälen und giggelten den ganzen Weg über vor uns hin bis wir plötzlich vor unseren eigenen Füßen die Füße einer anderen Person sahen. In ausgelatschten Schlappen stand vor uns kein anderer als Mr Filch höchstselbst. "Der Potterjunge mit unserem Malfoy junjor, hä? Wo hin wollt ihr zwei Taugenichtsse? HÄ?", keifte er mit seiner knarzigen Stimme. Ich wollte schon den Mund aufmachen und antworten, da kam Scorpius mir zuvor. "Tja wohin denn nur? Hmmm? Lassen Sie mich mal überlegen... Also soweit ich weiß sind wir hier auf dem direkten Weg zum Astronomie Turm. Ich mein, wohin geht man auch, wenn man durch den Kerker läuft? Wohl kaum zu den Schlafsäälen von Slytherin. Neeee völlig unmöglich! HÄÄÄÄ?!", meinte Scorp und klang dabei fieß und aufmüpfig. Er packte mich am Handgelenk, zog mich hinter sich her an Filch vorbei und flüsterte mir zu, "Dass der überhaupt noch da ist. Wie lang will der uns noch quälen?", "Dad sagt, er war schon immer so.", meinte ich schulterzuckend und lief neben ihm den Gang entlang. Doch wir kamen wiedermal nicht weit, denn wir trafen auf das blonde Mädchen aus dem Zug. "Nora, Hi. Was machst du denn ich unten?", fragte ich und war wirklich erstaunt, sie zu treffen. "Ich hab nur noch jemanden begleitet.", sie lächelte kurz, verabschiedete sich und verschwand dann in der Dunkelheit des Ganges, den wir schon hinter uns gelassen hatten. Wir gingen in unseren Schlafsaal, wo wir sofort in unsere Pyjamas schlüpften und uns in mein Bett setzten. Scorpius saß nicht lange sondern ließ sich nach hinten fallen und klopfte neben sich. Ich legte mich vorsichtig daneben und schaute ihn von der Seite an. Er schaute grinsend an die Decke bis er abrupt den Kopf zu mir drehte. "Ich bin froh, dass du da bist, Al.", er lächelte warm und schaute wieder an die Decke bevor er die Augen schloss. "Ich bin auch froh, dass du da bist.", murmelte ich und als ich sicher war, dass Scorp schlief, strich ich ihm vorsichtig über die Wange. "Ich liebe dich Scorp. Du bist nicht nur mein Bester Freund.", flüsterte ich und stand langsam und so leise wie möglich auf. Einen Moment lang stand ich noch neben meinem Bett, in dem jetzt Scorpius lag und breitete die Decke über ihm aus. Nach einem letzten Blick auf seine schlafende Gestalt legte ich mich in sein Bett. Ich schlief die gesamte Nacht nicht. Ich lag Ewigkeiten nur da, beobachtete ihn wie er schlief und grinste in mich hinein. Er war so süß. Am nächsten Tag bekam ich prompt die Quittung für meine Schlaflosigkeit...

Der Schmerz der Ungewissheit (Scorbus ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt