Kapitel 1

1 0 0
                                    

Das Dunkel der Nacht kann beruhigend sein und Schutz gewähren. Zumindest für jene die sich ihrer würdig erweisen und ihre Herzen für sie öffnen.

Mein Herz jedoch war kalt und starr, es hatte vor einer Ewigkeit das letzte Mal geschlagen und es sollte noch für weitere Ewigkeiten stillstehen. Denn die Liebe ist unsere Erlösung und unser Fluch zugleich. Sie öffnet und schließt Türen, ohne dass es uns möglich ist etwas dagegen zu unternehmen. Dies musste ich auf die harte Tour erfahren als mir das Liebste im Leben auf so grauenvolle Weise genommen wurde. Seitdem wandle ich umher und suche vergebens nach Frieden und Ruhe.

Mein Körper hatte in gefunden doch meine Seele nicht und so wurde ich verflucht auf ewig als Geist meiner selbst zu wandeln. Keiner konnte mich wirklich sehen, denn obwohl ich für alle sichtbar war, war ich für keinen existent.

Meine dunkelblonden Haare waren ohne Glanz, meine grünen Augen strahlten keine Emotionen aus und mein Körper war zerstört. Ich war abgemagert, von Narben übersäht und doch war ich noch am Leben.

Ich schlenderte durch die langen Gänge der Schule während ich stets darauf bedacht war, den Kopf gesenkt zu halten und möglichst wenig aufzufallen. Es war Routine für mich und doch war es jedes Mal aufs Neue anders. Es fühlte sich an als würde ich immer weiter und weiter wegdriften.

Von allen Seiten hörte ich Gelächter und laute Stimmen die sich angeregt unterhielten. Ich befand mich im Hauptgebäude meiner Schule und war gerade auf dem Weg zum Unterricht, als ich einen leichten Windzug verspürte der mich stoppen ließ. Normalerweise war es immer warm und trocken hier, doch nun war es kalt und starr. Als wäre alles zu Eis geworden war ich nun die Einzige die sich bewegte und so tat ich einen Schritt nach dem anderen.

Nach wenigen Sekunden war alles wieder beim alten und Lou, ein Junge aus meinem Kurs kam auf mich zu. Er war nicht gerade unattraktiv, jedoch hatte ich kein Interesse an ihm. „Na wie geht's so? Hoffe du bist bereit für Bio, immerhin besprechen wir heute wohin unsere Kursfahrt gehen wird."

Gott, dieser Junge war einfach immer so übermotiviert und gut gelaunt. An manchen Tagen raubte mir das echt den letzten Nerv! Aber nun gut, auf zu Bio.

Anstatt zu antworten ging ich einfach stumm neben ihm her und verhielt mich wie sonst auch. Ich war nicht gerade gesprächig aber das hatten die meisten mittlerweile akzeptiert und sie ließen mich in Ruhe.

Im Biologiesaal angekommen setzte ich mich wie gewohnt auf meinen Platz in der letzten Reihe. Ab diesem Moment hörte ich nicht mehr zu und ließ meine Gedanken schweifen.

In meinem Kopf tauchte das Bild von einem Jungen auf, wie er nachts auf einer Lichtung stand und die Sterne beobachtete. Er sah so friedlich und glücklich aus zwischen den hellen Sternen die ihn zu bewachen schienen. Und das taten sie, dass hatten sie schon immer und nun konnte man es klar erkennen. Er war ein Teil von ihnen und sie von ihm.

Eine leichte Briese wehte über die Lichtung und der Junge drehte seinen Kopf in meine Richtung, bis er mich schließlich direkt ansah.

Leise trug der Wind seine Worte zu mir und als ich hörte wie er meinen Namen sagte, ran eine einzige Träne meine Wange hinunter.

Sophia!"

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 17, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Lightning DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt