Kapitel 29

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Skye

Schlapp und müde ließ ich mich in das gemachte Bett fallen und legte mich bequem hin. Meine hohen Schuhen quetschten weiterhin meine Füße ein und dennoch zog ich sie nicht aus. Ich hörte Schritte und dann nur das Bettzeug, welches verunstaltet wurde. Eine Gestalt bildete sich über meinem Gesicht und ich lachte laut los. Milo ließ sich neben mich fallen und brach auch in Gelächter aus. Ich wusste zwar nicht warum wir beide lachten, aber anscheinend konnten wir nicht mehr aufhören.

"Ich geb dir noch ein Shirt zum Schlafen.", er stand wieder auf und lief in seinem Zimmer herum.

Ich stand ebenfalls auf und zog Kleidungsstück für Kleidungsstück aus. Als erstes waren die Schuhe dran, dann die Jacke und dann versuchte ich mit meinen kurzen Armen oben den Reisverschluss aufzumachen, was mehr oder weniger klappte. Seinen starren Blick spürte ich auf meinen Rücken und sah dann über meine Schulter zu ihm hinter. Er lief um sein Bett herum und stellte sich hinter mich. Seine Finger umfassten den Reisverschluss und man hörte das Geräusch, welches durch das Öffnen erzeugt wurde.

Unten über meinem Hintern angekommen löste er sich und trat dann einen Schritt zurück. Ich zog meine Arme aus den Trägern heraus und ließ das weiße Kleid auf den Boden fallen. Trotz Alkohol im Blut stieg ich elegant raus und verschränkte meine Arme vor meinen Brüsten. Ein kurzen Blick über meine Schulter und der braunhaarige Junge stand immer noch hinter mir. Er hielt mir ein T-shirt hin und dankend nahm ich dieses an, zog es über meinen Kopf und drehte mich dann zu ihm um.

Das graue Oberteil ging mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel und es war sehr luftig, was sich wie ein Traum anfühlte. Milo lief um sein großes Bett herum und begann sich ebenfalls auszuziehen. Als erstes zog er den Reisverschluss von Rafael's Jeans runter und zog die Hose aus, ließ sie auf den Boden fallen und so langsam machte sich ein dreckiges Grinsen in meinem Gesicht breit.

Ich setzte mich auf die Fensterbank und hielt meinen Blick stand auf ihn. Ein paar Strähnen meiner Haare hatte ich auf die andere Seite über meinen Scheitel gewurfen und biss mir mit meinen Zähnen auf der Unterlippe rum. Er holte eine Jogginghose unter seiner Decke hervor, schlüpfte in diese und blickte dann zu mir herüber. Ich erntete einen mahnenden Blick von ihm und sah leicht eingeschüchtert auf meine Hände, mit welchen ich mich auf der Matratze aufstützte. Wieder richtete ich meine Augen auf ihn und bemerkte wie er mich anstarrte.

Mit seinen muskulösen Armen griff er nachhinten an den Kragen des T-shirts und zog es langsam, aber heiß über seinen Kopf. Nun hielt er es in der Hand und schmiss es dann auf den Boden zu der Hose. Geblendet und gleichzeitig erstaunt musterte ich seinen Oberkörper. Ein Traum.
Meine Augen fuhren seinen Oberkörper auf und ab, bis er direkt vor mir stand, zwischen meinen Beinen. Unsere Haut berührte sich und ein angenehmes Gefühl breitete sich in mir aus. Eine unerklärliche Wärme ging von ihm aus und allmählig wurde mir warm, sehr warm.

Milo legte eine Hand auf meinen Oberschenkel und fing an mich zu streicheln. Unser Augenkontakt blieb bestehen, aber ich brach ihn wenige Sekunden ab um mir seinen gutgebauten und einfach heißen Oberkörper anzusehen. Sein Sixpack konnte man nun deutlich sehen und mir gefiel es. Mir gefiel der Anblick ihn ohne Shirt zu sehen und seinen durchtrainierten Körper zu betrachten.

Von seinem Körper aus wanderten meine Augen zu seiner Hand auf meinem Oberschenkel und blickte dann zu ihm hinauf. Ein sanftes, ruhiges und weiches Lächeln war zu sehen. Eins wofür du töten könntest.
Ich rutschte etwas nachvorne und schloss die winzige Lücke zwischen seinen Beinen und meiner Hüfte. Mit einem Finger fuhr ich seinen starken Arm entlang hinauf zu seinem Oberarm und blieb an schwarzer Tinte stehen. 12.01.2013.
Es war ein Tattoo und ein sehr schönes noch dazu. Mich wunderte es, dass ich es noch nie zuvor gesehen hatte und ich wollte unbedingt mehr darüber erfahren.

Plötzlich spürte ich zwei Finger unter meinem Kinn, mit welchen mein Gesicht in seine Richtung gezogen wurde. Meine Augen erfassten seine und ich presste kurz meine Lippen aufeinander. Er packte mich ohne Warnung an meiner Taille, setzte mich auf seine Hüften und schloss seine Arme um mich. Der Junge drückte mich näher an sich und ich hielt inne, musste erstmal klar im Kopf werden und spürte wie mein Herz pochte. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals genauso wie meine Beine, um seinen Rücken und dann legte ich meinen Kopf auf seine Schulter.

Warum fühlte es sich so gut an?
Warum bei ihm und nicht bei Skyler?
Warum hatte ich jetzt keine Angst mehr und vertraute ihm?
Warum er?

Ich spürte wie wir uns bewegten und klammerte mich fester an ihn. Er gab mir einen sanften Kuss auf die Wange und mit einmal ließ er einen Arm von mir ab. Ich hörte etwas rascheln und es klang wie das Bettzeug. Er drehte sich und beugte sich dann runter. In mir stieg leichte Panik auf, aber dann spürte ich etwas weiches und ließ mich falles. Seine andere Hand verschwand von meinem Rücken und wanderte zu meiner Taille an welcher er kurz drüber strich. Es war die Seite mit der Narbe und ich zuckte etwas dabei zusammen. Ich war es nicht gewohnt dort berührt zu werden und dennoch ließ ich ihn machen.

Milo beugte sich über mich gab mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte mich dann liebevoll an. Dann verschwand er aus meinen Sichtfeld und ich hörte nur Schritte, drehte mich auf die andere Seite und sah wie er ins Bett krabbelte. Eine größere Lücke lag zwischen uns und diese schloss ich in dem ich an ihn ranrutschte. Mein Kopf lag auf seiner Brust und mein rechter Arm umklammerte ihn. Er beobachtete das ganze Szenario und legte dann einen Arm um mich mit, welchem er mich noch näher an sich dran drückte. Mit seinem Finger zeichnete er unterschiedlich große Kreise auf meinen Arm und ich genoß einfach seine Nähe.

Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und saugte tief den Geruch ein. Sein heißer, regelmäßiger Atem drang bis zu mir hervor und ich lauschte ihm einfach nur. Friedlich und ruhig. Er zog sein Gesicht aus meinen Haaren hervor und drückte mit einen allerletzten Kuss auf den Kopf bevor er flüsterte: "Schlaf gut, Skye."

Ich hatte meine Augen schon seit dem Moment geschlossen in dem er Kreise auf meinen Oberarm zeichnete, um einfach jede Berührung und jedes Gefühl zu genießen. Diese Worte hinterließen ein winziges Lächeln auf mir und dann ging ich in meinen Gedanken den ganzen Abend noch einmal durch.

Jede einzelne Berührung, jedes einzelne Wort oder einzelne Tat von ihm nutze ich, um mir dieses Gefühl von Nähe, die er mir gab, einzuprägen. Nie hätte ich gedacht, dass ich ihm jemals so nah sein könnte wie jetzt und neben ihm liegen dürfte. Es war als hätten wir uns schon immer gekannt und das war nur einer von vielen anderen Abenden, die wir zusammen verbracht hatten. Als würde ich all seine Berührungen und Worte bereits kennen, obwohl sie für mich Neuland waren.

Es war bewundernswert wie sehr ein fremder Mensch einem etwas bieten konnte, ohne seine ganze Geschichte zu kennen und zu wissen wann man vorsichtiger sein sollte. Bei Milo hatte ich einfach das Gefühl er wüsste, wann es mir zu viel wurde und wann er Rücksicht nehmen müsste - als würde er meine Geschichte kennen. 

Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Sachen kamen mir in den Sinn. Es wurde mit der Zeit anstrengend all die Gedanken unter Kontrolle zu haben, also schob ich sie in eine der unendlichen Ecken meines Gehirns. Ich blendete alles andere, außer Milo und mich, aus und schlief in den starken Armen des Jungen ein, der mir den ganzen Abend Gesellschaft geleistet hatte und mit dem ich Spaß haben konnte.

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Neues Update, weil ich Bock hatte.

Hoffe es geht einigermaßen und es hat euch gefallen.

- Johanna 🤙🏼💗

Ain't nobody takin my babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt