Alice:
5 Tage später war es nun soweit: Ich stand mit prall gefüllten Koffern am Düsseldorfer Flughafen, jedoch nicht wie ursprünglich geplant mit Lucy und ihren Eltern um nach Spanien zu fliegen, sondern nur mit Mum und Dad. Als Strafe für die heimliche Party durfte ich nicht mit Lucy nach Spanien, sondern musste zu meiner Tante Betty nach England fliegen. Mum und Dad konnten mich nämlich auch nicht in ihren Urlaub mitnehmen, weil sie nur für zwei Personen gebucht hatten und das auch nicht mehr ändern konnten. Auch wenn ich Tante Betty eigentlich mochte, wollte ich natürlich viel lieber mit Lucy nach Spanien und mir am Strand heiße Jungs anschauen als in England wahrscheinlich den Regen. Leider ließen sich Mum und Dad nicht umstimmen, egal was ich auch sagte. Nun stand ich also hier und wartete ungeduldig, bis ich zum Boarding für meinen Flug nach London aufgerufen wurde. Dort würde mich Tante Betty vom Flughafen abholen und wir würden zu ihr nach Hause in einen kleinen Londoner Vorort fahren. "Schätzchen, möchtest du noch etwas zu essen oder einen Kaffee von Starbucks haben?", wollte Mum wissen. "Nein, mir geht es prima, Mum", antwortete ich," Ich werde ja wohl mal zwei Stunden ohne Essen oder so auskommen." "Achtung, Achtung, wir bitten nun alle Passagiere für den Flug 791 nach London sich am Gate 3 hinzustellen und sich fertigmachen für das Boarding....", ertönte auf einmal eine Stimme aus einem Lautsprecher. "Ich muss jetzt los. Viel Spaß in Italien!", verabschiedete ich mich von Mum und Dad. "Ruf an , wenn du gelandet bist", meinte Mum aufgeregt. "Und vergiss nicht, Tante Betty die Pralinen zu geben, die in deinem Koffer liegen", fügte sie noch hinzu. "Jaaaaaaaa", antwortete ich und umarmte sie ganz doll. "Pass auf dich auf, Große", meinte jetzt auch Dad. "Jaa, mache ich. Ich fliege ja nicht das erste mal alleine nach England. Außerdem bin ich ja auch schon 17 und keine 7 mehr", lachte ich und umarmte auch Dad. "Mach's gut und bis in ein paar Wochen", riefen mir beide noch hinterher, als ich meine Koffer schon in Richtung Gate zog. Mum und Dad würden nach ihrer Gardasee-Rundreise nämlich auch noch für ein paar Tage nach England kommen, damit Mum ihre Schwester auch mal wieder sah.Ich suchte meinen Platz und setzte mich hin. Glücklicherweise saß ich am Fenster und konnte so alles gut sehen. Ich zog mein Handy aus der Tasche und snapte erstmal Kai und Lucy. Dann ertönte eine Stimme aus dem Lautsprecher über mir: "Herzlich Willkommen bei British Airlines! Ich bitte Sie, sich jetzt anzuschnallen und ihre Handys in den Flugmodus zu machen. Wir werden in Kürze starten und die voraussichtliche Flugzeit beträgt zwei Stunden und 10 Minuten. Bei Fragen oder Wünschen können Sie sich an mich oder meine Kolleginnen und Kollegen wenden. Die gesamte Crew wünscht Ihnen einen angenehmen Flug. Ladies and gentlemen...". Ich befolgte die Anweisungen der Stewardess und lehnte mich in meinen Sitz zurück. Schnell stopfte ich mir noch ein paar Kaugummis in den Mund, weil ich beim Start immer total Druck auf den Ohren bekam. Ich wählte meine Lieblingsplaylist aus und setzte mir meine Kopfhörer auf.
Nach guten zwei Stunden landete mein Flieger ohne Komplikationen in London. Ich nahm meinen Rucksack und ging in Richtung Ausgang. An der Tür drückte mir eine Stewardess noch ein kleines Schokoladenherz in die Hand und leierte wahrscheinlich die Standardverabschiedung runter:" Ich hoffe, sie hatten einen angenehmen Flug. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und hoffen, dass sie demnächst wieder mit uns fliegen. " Ich bedankte mich und lief schnell durch den Glastunnel in den Flughafen. Danach suchte ich das Gepäckband und wartete auf meinen Koffer. Man dürfte ihn eigentlich nur schwer übersehen, da es ein knallroter Hartschalentrolley war. Nach einer Viertelstunde sah ich ihn hinter einer grauen Sporttasche und hob ihn schnell vom Gepäckband. Als ich gerade in Richtung Ausgang gehen wollte, klingelte mein Handy. Es war Tante Betty. "Ally, es tut mir leid, aber ich werde wahrscheinlich noch 15-20 min brauchen, denn anscheinend wollen gerade sehr viele Leute in Richtung Flughafen und deswegen sind die Straßen alle total voll", entschuldigte sie sich bei mir. "Ach das macht doch nichts, ich komme schon klar ", sagte ich zu ihr ins Telefon. "Und außerdem habe ich dann noch ein bisschen Zeit, um im Duty Free zu stöbern", grinste ich. "Ok, ich schreibe dir dann eine Nachricht, wenn ich einen Parkplatz gefunden habe und wo du hinkommen sollst. Bis später", verabschiedete sie sich. "Ja, bis gleich", antwortete ich noch bevor sie auflegte. Dann blickte ich mich nach den Toiletten um, denn ich hatte auf dem Flug zwei mal etwas zu trinken nachbestellt, was sich jetzt als nicht allzu gute Idee herausstellte.
Brooklyn:
Die Jungs und ich haben Blair mit zum Flughafen begleitet, denn er würde jetzt mit seiner Freundin in die USA fliegen und dort die Westküste bereisen. Wir hatten ihn noch bis zum Gate begleitet und gewartet, bis er ins Flugzeug gestiegen ist. Nun wollten wir noch kurz zu Starbucks einen Café trinken gehen, bevor wir wieder in unsere Wohnung zurückfahren würden. Ich musste noch auf die Toilette und deswegen sagte ich den Jungs dass sie schonmal vorgehen und mir einen Mango-Maracuja-Frappuchino bestellen sollten.Als ich mir die Hände gewaschen hatte, bemerkte ich leider, dass es keine Papierhandtücher mehr gab. Also ging ich aus der Toilette und putzte mir gedankenverloren die Hände an der Hose ab, sodass ich zu spät bemerkte, dass ich genau in ein Mädchen reinlief. Wir stießen mit den Köpfen zusammen sie ließ vor Schreck ihre Packung Taschentücher fallen. Schnell hob ich sie auf und begann mit einer Entschuldigung:" Es tut mir wirklich total leid... Ich bin echt ein kleiner Trottel und...", doch als ich in ihr wunderschönes Gesicht blickte, verstummte ich schlagartig. Sie hatte atemberaubende, blau-grüne Augen und dunkelbraune Haare. Ihre Wangen waren von Sommersprossen übersäht und sie hatte leichte Grübchen. "Ist doch überhaupt nicht schlimm, ich habe ja schließlich auch nicht aufgepasst", grinste sie und stellte sich anschließend vor. "Ich bin übrigens Alice". "Ein sehr schöner Name", bemerkte ich. " Ich bin Brooklyn ", stellte ich mich nun selbst vor. "Machst du Urlaub hier?", wollte ich wissen. "Naja, mehr oder weniger. Eigentlich wollte ich mit meiner Freundin nach Spanien fahren, aber weil ich eine Party bei mir geschmissen habe, obwohl ich es nicht durfte, muss ich zur Strafe zu meiner Tante Betty fahren", erzählte sie mir. "Glaub mir, so schlimm ist es hier gar nicht ", schmunzelte ich und gerade als ich ihr anbieten wollte, dass ich sie ein bisschen in der Stadt herumführen könnte, kam Jack um die Ecke. "Mensch Brook, da bist du ja , wir haben uns schon gewundert, warum du so lange brauchst, aber wie ich sehe bist du mal wieder am rumflirten. Das erklärt ja so einiges", meinte er. "Aber Jack, können wir ...", versuchte ich noch zu sagen, aber da zog Jack mich schon weg von Alice. "Tschüss, schöne Fremde", rief er ihr noch zu, bevor er mit mir um die Ecke bog.
Alice:
Mensch, sah der gut aus. Ich schaute um die Ecke, ein Freund von Brooklyn ihn gerade von mir weggeschleift hatte. Ich hätte mich am liebsten noch weiter mit ihm unterhalten und ich hatte den Eindruck er auch mit mir aber anscheinend hatten seine Freunde schon andere Pläne. Ich hoffte irgendwie, dass er nicht hier war um zu verreisen und wünschte mir, dass ich ihn in London nochmal wiedertraf. "Schluss mit Träumen , Ally", sagte ich zu mir selbst und ging auf die Toilette. Danach testete ich noch ein Parfum im Duty Free, als mir plötzlich jemand auf die Schulter tippte. Ich drehte mich um und meine Tante Betty stand hinter mir. "Betty", rief ich begeistert und zugleich überrascht. "Ich dachte, du wolltest mir eine Nachricht schreiben?", wollte ich verwundert wissen. "Ja, aber dann ist mir eingefallen, dass du mich ja nie im Leben findest, wenn ich dir schreibe und da du mir ja den Hinweis gegeben hast, dass du hier noch stöbern wolltest, bin ich einfach hier hingekommen", beantwortete Sie meine Frage. "Wie groß und hübsch du geworden bist", bemerkte sie, als sie an mir hinunter sah. Ich grinste. "Und nun lass uns gehen, das Essen zu Hause brennt mir sonst noch an", sagte sie und nahm meinen Koffer. Als wir in Richtung Ausgang gingen, schaute ich mich unauffällig nach Brooklyn um, doch ich sah weder ihn noch seinen Freund. Schade, dachte ich, doch dann wurde ich von dem Gehupe von den Taxis vor dem Flughafen aus meinen Gedanken gerissen. Als Betty mir zeigte, wo sie ihren Wagen geparkt hatte, packte ich schnell mein Gepäck in den Kofferraum und setzte mich neben sie auf den Beifahrersitz. Sie startete das Auto und wir fuhren vom Parkplatz in Richtung Betty's Zuhause.Brooklyn:
Jack konnte manchmal so ein Idiot sein! Warum musste er ausgerechnet immer in den unpassendsten Momenten kommen? Ich hätte mich total gerne noch weiter mit Alice unterhalten. "Musste das sein?", fragte ich ihn genervt. "Oh, habe ich die beiden Turteltäubchen etwa gestört?", grinste er frech. Ich wollte gerade kontern, doch da kamen wir schon bei den Jungs am Tisch an. Schlagartig verbesserte sich meine Laune wieder, als ich sah, wie Andy und Rye abwechselnd aus einem Strohhalm tranken. Die beiden waren sooo süß zusammen! Mikey und Jack sahen das genau so, und wir drei wünschten uns, dass sie endlich zusammen kommen würden. Wir plauderten noch ein bisschen, tranken unsere Getränke aus, bezahlten und machten uns auf den Weg Richtung Ausgang. Ich blickte mich nach Alice um, doch ich sah sie nirgendwo. Natürlich nicht, denn schließlich hatten wir noch fast zwei Stunden im Starbucks gesessen. Insgeheim hoffte ich aber trotzdem, sie nochmal wiederzusehen. Dann gingen wir alle zurück zum Auto und fuhren zurück in die Wohnung.
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English kisses (Roadtrip FF)
FanfictionDie 17-jährige Alice wird dazu verdonnert, die Sommerferien bei ihrer Tante Betty in England zu verbringen anstatt wie geplant mit ihrer Freundin Lucy und dessen Eltern nach Spanien in deren Ferienhaus zu fliegen. Zunächst ist sie überhaupt nicht be...