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Alice:
Knapp 20 min später fuhren wir in die Einfahrt von Betty's Haus. Sie stellte das Auto vor der Garage ab und wir stiegen aus. Da kamen mir auch schon mein 19-jähriger Cousin Noah und mein 15-jähriger Cousin Sam entgegen und umarmten mich stürmisch. "Ally, ich freue mich ja so dich endlich wiederzusehen", begrüßte Sam mich fröhlich. "Ja Sammy, ich freue mich auch", erwiderte ich lächelnd. "Hey Al, schön dass du auch mal wieder vorbei schaust", meinte Noah. "Soll ich deinen Koffer in das Gästezimmer bringen?", fragte er mich. "Ja, das wäre echt nett", bedankte ich mich. Ich schulterte meinen Rucksack und folgte ihm und Sam ins Haus bzw ins Gästezimmer, wo ich die nächsten Wochen wohnen würde. Ich warf mich auf das Bett und streckte meine Arme und Beine aus. 

Brooklyn: Als wir nach Hause kamen, beschloss ich erstmal zu duschen. Während ich mir die Haare einseifte, überlegte ich, was Alice wohl gerade machen würde. Sie ging mir seit unserem Zusammenstoß einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ihre Augen, ihre Haare und ihr umwerfendes Lächeln. Sie war zudem noch total nett, obwohl ich versehentlich in sie reingelaufen war. Schade, dass dann ausgerechnet Jack kommen musste. Dieser klopfte auch gerade an die Badezimmertür. "Brook beeil dich mal, ich möchte auch noch duschen. Und zwar noch heute", beschwerte er sich. "Ja ja, ich mach ja schon", rief ich aus der Dusche. Als ich in unser Zimmer kam um mich umzuziehen, saß Mikey auf seinem Bett und schnitt den Vlog von heute. "Was ist denn da heute genau am Flughafen passiert? Jack hat da so eine Andeutung gemacht...", wollte er wissen. "Also ich war auf der Toilette und als ich mir die Hände gewaschen hatte, bemerkte ich, dass es keine Papierhandtücher mehr gab. Also trocknete ich mir beim Rausgehen die Hände an meiner Hose ab und bemerkte nicht, dass ich genau in ein superhübsches Mädchen reinlief ...", fing ich an und erzählte Mikey die ganze Geschichte. Anscheinend musste ich ziemlich von Alice geschwärmt haben, denn Mikey grinste zwischendurch immer mal wieder. "Mensch, Brook, die hat dir aber echt den Kopf verdreht, so begeistert hast du noch nie über ein Mädchen geredet ", meinte er und Mikey musste es schließlich wissen, denn wir waren seit dem Kindergarten die besten Freunde. "Ich würde sie nur so gerne noch einmal wiedersehen", wünschte ich mir und schaute Mikey verzweifelt an. "Wenn wir morgen in der Stadt sind, halte ich Ausschau nach ihr, denn deine Beschreibung war sehr ausführlich", bot er mir an und verzog dann seinen Mund zu einem breiten Lächeln. "Danke Mikey", antwortete ich. "Dafür sind Freunde schließlich da", erwiderte er.

Alice:
Mittlerweile war es spät geworden und Sam, Noah, Betty und ich aßen zu Abend. Sie hatte Pizza bestellt aus der Pizzeria ihres Vertrauens und es war auch wirklich sehr gut. Nach dem Essen zog ich mich in mein Zimmer zurück und begann, meinen Koffer auszupacken und die Sachen in den Schrank zu legen. Da klingelte mein Handy. Es war Lucy. "Hey Luce, schön dass du anrufst", begrüßte ich sie. "Bist du gut in Marbella gelandet?", fragte ich sie. "Ja, der Flug verlief ohne Turbulenzen und nun sitze ich auf unserer Veranda und trinke ein kaltes Radler", erzählte sie mir. "Und wie ist es bei dir in England so? Bist du auch gut gelandet und so?", wollte sie wissen. "Ja, also der Flug war wirklich nicht lang und dann am Flughafen, da ist mir noch was passiert, was ich dir unbedingt erzählen muss. Ich wollte nämlich nochmal kurz auf die Toilette gehen, bevor Betty mich abholen wollte und ich wollte mir gerade die Nase putzen und war irgendwie voll in Gedanken, sodass ich zu spät merkte, dass ich in einen mega gutaussehenden Typen namens Brooklyn reinlief...", begann ich zu erzählen. Zwischendurch unterbrach mich Lucy manchmal, indem sie "Uiiii" oder "Awww" in den Hörer quiekte. "Also falls du ihn nochmal triffst mach unbedingt ein Foto von ihm uns schick es mir. Und ich möchte bitte immer ein sofortiges Update bekommen", rief Lucy aufgeregt auf der anderen Seite der Leitung. "Luce, das wird doch bestimmt niee passieren, ich weiß doch noch nicht mal, ob er sich überhaupt in London aufhält", zweifelte ich. "Ach papperlapapp, eure erste Begegnung war schon so schicksalhaft, da wird die zweite bestimmt nicht lange auf sich warten lassen", lachte sie. Wir quatschen noch knapp zwei Stunden über Gott und die Welt, bis ich mich dann irgendwann von ihr verabschiedete. Ich ging ins GästeWC, schminkte mich ab und putzte mir noch schnell die Zähne. Dann ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir noch schnell einen kurzen Schlafanzug an, bevor ich ins Bett ging.

Brooklyn:
Während Rye und Andy zusammen im Doppelbett einen Film auf Rye's Laptop schauten und Jack und Mikey in ihren Betten saßen und Musik hörten, saß ich in der Küche am offenen Fenster und beobachtete die Sterne. Ohne es zu merken, starrte ich die ganze Zeit auf einen Punkt, weil ich über den Tag nachdachte, als plötzlich eine Sternschnuppe vorbeiflog. Schnell schloss ich die Augen und wünschte mir, dass ich Alice noch einmal wiedertreffen würde. Ich wollte sie so gerne besser kennenlernen.

Nachdem ich noch eine Weile die Sterne beobachtet hatte, schloss ich das Fenster wieder und ging ins Bad um mir die Zähne zu putzen. Als ich an Rye und Andy vorbeilief, musste ich lächeln. Die beiden waren doch tatsächlich bei dem Film eingeschlafen! Andys Kopf lag auf Ryes Schulter und Ryes Kopf auf Andys und beide hatten ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Vorsichtig nahm ich Rye's Laptop von seinem Schoß, stellte ihn auf den Nachttisch und schaltete ihn aus. Dann knipste ich noch leise ein Foto von den beiden bevor ich den Raum verließ. Als ich in unser Zimmer kam, bemerkte ich, dass Jack und Mikey auch schon schliefen. Schnell machte ich das Licht aus und legte mich auch in mein Bett und nach 5 Minuten war ich auch schon eingeschlafen.

Rye:
Mitten in der Nacht wachte ich plötzlich auf. Ich hatte einen schrecklichen Albtraum: Wir hatten einen Stalker, der uns auf Schritt und Tritt verfolgte und uns immer gefährlicher wurde. Plötzlich zog er dann ein Messer aus seiner Tasche und attackierte Andy. Er blutete sehr stark und ich fing an zu schreien während mir schon die ersten Tränen die Wangen runterliefen. Schweißgebadet blickte ich auf den schlafenden Andy und war froh, dass es nur ein Traum war, doch trotzdem bemerkte ich, wie eine Träne meine Wange herunterkullerte. Schnell wischte ich sie weg und ging auf die Toilette. Als ich wieder kam kuschelte ich mich ganz feste an Andy und flüsterte ihm "Ich liebe dich" ins Ohr. Ich glaubte, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen zu bemerken, aber vielleicht war ich auch einfach nur zu müde. Mit meinen Armen um Andys Taille konnte ich nun beruhigt einschlafen.

Es tut mir leid, dass dieses Kapitel etwas kürzer geworden ist, aber ich fand es besser, wenn der nächste Morgen der Anfang von einem neuen Kapitel ist. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem! 😙

English kisses (Roadtrip FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt