Kapitel 13

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Dracos PoV:

Mir stockte der Atem, als ich in den Traum, in die Erinnerungen Fabiennes eintauchte und mich im Wohnsitz meiner Eltern vorfand.
Da stand ich nun, beobachtete die Szenerie die sich vor mir abspielte.

Fabienne kam in das geräumige Wohnzimmer, dicht gefolgt von meiner Mutter, welche den Tränen nahe war.
"Bitte, Mrs. Malfoy... Sie müssen das verstehen. Ich konnte nicht anders handeln! Wenn ich das nicht getan hätte, dann wäre Ihr Sohn jetzt ebenfalls tot!"
Meine Mutter sah Fabienne bestürzt an, atmete einmal tief durch und setzte zu einer Antwort an.
"Ich bin dir auch sehr dankbar, dass du ihm das Leben gerettet hast... Aber musstet du ihm wirklich die Erinnerungen nehmen und verändern? War das nötig?"
Fabienne seufzte leise, ehe sie sich neben meine Mutter setzte, ihre Hände nahm und ihr entschlossen ins Gesicht sah.
"Wenn Draco erfährt, dass Lexi Lestrange noch am Leben ist... Das wird er nicht verkraften und er wird niemandem mehr vertrauen können. Am allerwenigsten Euch und mir. Bitte... Wenn mir sein Leben nicht so wichtig wäre, dann würde ich dieses perfide Spiel nicht mitspielen. Aber durch Sebastians Anfall, muss mein Vater mich verstecken... So ist es besser, dass er denkt, dass Lexi gestorben ist. Wenn ich irgendwann der Meinung bin, dass er es verkraften wird, sage ich ihm die Wahrheit."
Aufmunternd lächelte Fabienne sie an, ehe sie aufstand und sie die Szene änderte.
Fabienne war in meinem Zimmer, setzte sich auf die Bettkante und streichelte mir über die Wange.
Gespannt schaute ich zu, da ich wissen wollte, was nun passieren wird.
Umso überraschter war ich dann, als sich Fabienne zu mir drehte und leicht den Kopf schüttelte.
"Warum bist du hier, Draco?"
Ich schluckte schwer, als ich merkte, dass sie wusste, dass ich da war.
"Du hast unruhig geschlafen... Und da ich dich nicht wecken konnte, wollte ich nachsehen."
Meine Freundin stand auf, drückte meinem schlafenden Ich noch einen Kuss auf die Stirn und wandte sich dann mir zu. Als sie meinen Arm berührte, spürte ich ein Ziehen im Kopf, wodurch ich ohnmächtig wurde.

Erschrocken fuhr ich hoch, drehte mich um und sah, dass Fabienne mich enttäuscht musterte.
"Warum hast du das getan, Draco? Warum bist du in meinen Traum gegangen?"
Ich schluckte schwer, als ich die bittere Enttäuschung in ihrer Stimme hörte und auch in ihren Augen noch deutlicher sah.
"Ich habe dich nicht wach bekommen... Es tut mir Leid..."
Ein erdrückendes Schweigen breitete sich aus, während Fabienne mit sich gedanklich kämpfte. Ich konnte ihr ansehen, dass sie über etwas nachdachte. Fragend schaute ich sie an, wartete darauf, dass sie etwas sagte. Doch meine Freundin schüttelte nur seufzend den Kopf, ehe sie diesen hob und mir direkt in die Augen sah.
Als ich ihren Blick erwiderte, erkannte ich, dass sie noch immer sauer auf mich war.
"Kannst du mir was versprechen?"
Wie in Trance nickte ich einfach nur und fragte mich, was sie von mir wollte.
"Bitte schaue mir nie wieder in den Kopf... Wenn ich dir etwas erzählen möchte, dann werde ich das schon machen...Wenn du das noch einmal machst, werde ich mich komplett zurück ziehen... Und das willst weder du noch ich."
Mir klappte regelrecht der Mund auf.
"Willst du mir gerade ernsthaft drohen?", knurrte ich bedrohlich.
Fabienne wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch ich schnitt ihr sofort das Wort ab.
"Du hast gar keine Ahnung, wie sehr ich in meiner jetzigen Situation leide! Du willst dich zurück ziehen? Bitte, dann mach es doch! Dann geh! Aber komm nicht wieder bei mir an, wenn es dir in irgendeiner Weise leid tut oder dir bewusst wird, wie scheiße du dich mir gegenüber verhalten hast!"
Fabienne sah mich entsetzt an, öffnete den Mund und schloss ihn sofort wieder.
Als ich schon dachte, dass sie mir doch noch etwas zu sagen hatte, stand sie auf und verließ mein Zimmer - ohne sich auch nur einmal umzudrehen.
Kurz überlegte ich, doch dann stand ich auf und lief ihr hinterher.

Im Gemeinschaftsraum - welcher mit vielen Schülern gefüllt war - fasste ich sie grob am Arm und drehte sie zu mir um.
"Lass mich los, Draco! Du tust mir weh!"

"I'm not living, Draco... I'm just surviving!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt