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-worlds change when eyes meet-


Ich atmete tief ein und aus. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Wenn ich nicht hier und jetzt klarmachen würde, dass ich mir das nicht mehr bieten lassen würde, dann würde ich die nächsten Wochen nicht überstehen. Ich war eine tickende Zeitbombe gewesen und er hatte soeben den Auslöser betätigt.

Die anderen sahen zwischen uns hin und her. Energisch setzte ich mich in Bewegung und lief ihm über den Rasen nach. Ich war nicht mals mehr einen Meter entfernt, als ich mich zu Wort meldete. „Hey Maddox!" Er drehte sich nichtsahnend zu mir um und dann wurde sein Kopf auch schon zur Seite geschleudert. Bevor er es hatte bemerken können, hatte ich ausgeholt und ihm meine Faust seitlich gegen die Nase geschmettert. Ich wusste, so würde sie nicht brechen. Zwar hätte ich ihm seine Nase liebend gerne gebrochen, aber nicht vor seinen Freunden.

Ungläubig fasste er sich an seine Nase, sah auf seine jetzt roten Finger und dann in mein Gesicht. Er starrte mich an, als könnte er nicht glauben, dass ich ihn wirklich geschlagen hatte. Das rote Blut was ihm aus der Nase lief war unglaublich befreiend für mich. „Ich habe dir gesagt, wenn du mich auch nur noch ein einziges Mal geldgeil nennst, dann breche ich dir deine verfickte Nase!", schrie ich ihn wütend an, „Sei froh, dass ich sie nicht gebrochen hab du Wichser."

„Du wagst es mich zu schlagen?!", brüllte er mich an, als er sich wieder gefasst hatte. Ich wollte ihm antworten, aber da ertönte ein Quietschen und jemand zog mich in eine Umarmung. „Oh mein Gott! Du bist ab jetzt meine beste Freundin! Gott war das cool!" Die Person, die mich an sich drückte, war Charly. Ich schob sie von mir und musterte sie verwirrt. „Ich schlage einen deiner Freunde und du feierst eine Party?" „Sorry Maddox, aber du weißt, dass du es verdient hattest." Sie grinste mich breit an. Hinter mir ertönte ein Schnauben. „Hey man, vielleicht solltest du deine Nase mal sauber machen", informierte Kyle mein Opfer. Er ging wortlos ins Haus.

Jetzt stand ich da mit einer Gruppe fremder Menschen, die mich allesamt anstarrten. „Hey ich habe noch kein Mädchen gesehen, was ihn lieber schlägt als mit ihm ins Bett zu springen", grinste Mason. Ich stöhnte auf. „Gott, du siehst ihn denkst „Ja", du hörst seinen Namen „Ja" und dann macht er den Mund auf und alles wird zu „Nein"." Sie fingen an zu lachen.

„Ich steh nicht so darauf ausgelacht zu werden", sagte ich leicht beleidigt. „Na dann sollte ich wohl sofort aufhören", sagte Adam und blickte mir direkt in die Augen. „Ist er auch so eine Verschwendung von Aussehen und Namen oder hat er nen erträglichen Charakter?", fragte ich in die Runde. „Nein nein, Adam kann man aushalten", informierte Charly mich. „Na dann", grinste ich und zwinkerte ihm zu.

Kyle schnaubte. „Hauptsache ich finde sie, aber du klärst sie dir", quengelte er. Dabei sah er aus wie ein Kind, dem man seine Süßigkeiten weggenommen hatte. Wir lachten. „Was hatte das mit dem Schlag auf sich?", wollte Logan dann interessiert wissen. Ich seufzte. „Er hat mich mehrmals als geldgeil bezeichnet, was ich eindeutig nicht bin, ich arbeite hier und letztes Mal hab ich ihm mit einem Nasenbruch gedroht. Seitdem hat er mich auf alle anderen erdenklichen Weisen beleidigt, weshalb ich dringend jemanden zusammenschlagen müsste bei den Aggressionen die ich habe. Und dabei komme ich gerade aus der Boxhalle. Tja und jetzt hatte er den Bogen einfach überspannt."

Ich verdrehte die Augen. „War auf jeden Fall eine sehenswerte Aktion", grinste Adam und legte mir einen Arm um die Schultern. „Wow, was hat er über seine Au Pair Schlampe erzählt? Dass sie sich jedem an den Hals wirft der ganz hübsch ist oder was?" Ich schob Adams Arm weg. Er fasste sich theatralisch ans Herz. „Na ja, er hat zumindest kein gutes Haar an dir gelassen", zuckte Mason mit den Schultern, „Aber eigentlich scheinst du ja echt okay." Er lächelte wieder, was ich nur erwidern konnte. „Danke."

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