Als Julia in die Halle kam, wurde ich auf die Mittellinie geführt. Dort gurtete Marie dann noch nach, bevor sie Aufstieg. Was mir sofort auffiel war, dass sie viel leichter wie die ganzen Bereiter die beim Händler geritten waren und wie Julia und Rita war. Fast so wie Emely. Leider war sie nicht Emely. Während dem Schritt reiten, dachte ich wieder einmal über Emely nach. Ich vermisste sie schrecklich. So gerne würde ich sie wieder sehen. Als ich merkte, dass meine Reiterin die Zügel aufnahm, spitzte ich die Ohren und wartete auf ihre nächste Hilfe. Sie trieb mich in den Trab und ich machte natürlich Gehorsam was ich sollte.
Wir ritten in einem flotten Tempo um die Bahn, bis Marie von Julia ermahnt wurde, das sie auch andere Bahnfiguren und Handwechsel reiten sollte. Außerdem korrigierte sie viel an ihrem Sitz und erklärte ihr, wie sie die Hilfen besser geben konnte. Währenddessen strengte ich mich an, alles so gut und brav wie möglich zu machen. Es war ganz schön anstrengend, doch nach der Stunde wurde ich von meiner Reiterin und der Reitlehrerin richtig gelobt. Beide waren also der Meinung, dass ich meinen Job gut gemacht hatte. Auch Moritz wurde natürlich ausgiebig für seine Anstrengung gelobt.
Da es unser erster Tag war, durften Samson und ich wieder in unsere Boxen. Die anderen drei blieben in der Halle und auch Benny wurde noch von einem Mädchen in die Halle geführt.
...
Als wir wieder in unseren Boxen standen, unterhielten Moritz und ich uns aufgeregt über unsere erste Reitstunde hier. Es war für jeden von uns eine interessante neue Erfahrung gewesen. ,,Nur im Gallopp, da ist mir meine Reiterin immer so in den Rücken geplumpst!", beschwerte sie Moritz gerade. Daraufhin berichtete ich ihm, dass das bei meiner Reiterin, auch nicht viel besser gewesen war und das wir am Anfang nur um die ganze Bahn geritten waren. Unser Gespräch wurde eine halbe Stunde später unterbrochen, als sie anderen Schulpferde wieder von ihren Reitern im die Stallgasse geführt wurden, um fertig für die Box gemacht zu werden.
Wir begrüßten sie alle freundlich, mit einem lauten Wiehern, welches sie genau so laut zurück gaben. Während die anderen also in schnellem oder auch weniger schnellem Tempo fertig gemacht wurden, malmten Moritz und ich, genüßlich unser Heu. Als irgendwann endlich alle Reitschüler weg waren und wir gerade anfangen wollten, uns zu unterhalten, wurde Benny aus der Halle geführt. Er hatte gerade noch ein Einzelstunde gehabt, welche, so wie es gerade aussah, im Sande verlaufen war. Seine Reiterin blickte ziemlich grimmig drein und hatte eine Sandige Hose. Bennys Augen funkelten außerdem auch so, als hätte er gerade etwas angestellt. Das Mädchen machte ihn schnell fertig und stellte ihn in die Box. Dann verschwand sie ohne weiteres aus dem Stall. Georg fand seine Sprache als erster wieder. Also fragte er sofort:,, Benny, was hast du denn heute schon wieder angestellt?!", wobei man merkte, dass sogar Benny Respekt vor dem großen, weisen Pferd hatte. Schnell stotterte er:,, Ähh...a...also..na ja... wie soll ich ...s...sagen...", weiter kam er nicht, den Lotta funkte dazwischen:,, Jetzt spucks schon aus!", woraufhin er ohne zu Stottern, schnell sagte, was er angestellt hatte:,, Sie hat mich, als die Reilehrerin nicht hin geschaut hat, richtig mit der Gerte geschlagen, nicht nur leicht touchiert, so wie man es eigentlich machen sollte! Außerdem ist sie mit ihrem Sporen an meinem Bauch hängen geblieben. Das hat mir so weh getan, dass ich die abgebockt habe. Ich will nicht dass sie mich jeden Montag reitet. Oh, und sie hat eine harte Hand. Sogar Julia hat Probleme damit, ihr irgend etwas zu erklären, weil sie nie das macht, was sie machen soll!", beendete er seinen Redefluss. Dann ging eine heftige Diskussion los. Alle, auch Moritz und ich, empörten sich über das Verhalten der Reiterin. So konnte man doch nicht mit einem Pferd, vor allem einem wie Benny, nicht umgehen! Sie hatte sich das abbuckeln wirklich verdient! Nach einigen Minuten, würden alle von Georg unterbrochen, da er uns alle um Ruhe bat. Er erklärte Benny, das er zwar verstand, warum er das gemacht hatte, er selbst aber noch wollte, dass Benny weg muss, nur weil er schon wieder jemanden abgebockt hatte. Daraufhin nickte dieser Verständnisvoll und alle wendeten sich langsam wieder ihrem Heu zu.
...
Als der Futtermann kam, um uns unsere Abendration des Futters zu bringen, wieherte ich ihm freundlich entgegen. Als erstes schob er in jede Box frisches Heu. Eine halbe Stunde später, würde es dann unser Futter geben. Als er das Heu dann in meine Box schob, stupste ich ihn freundlich an und wendete mich, nach dem er mir einmal über die Stirn gestrichen hatte, meinem Heu zu. Es war einfach sooo schön hier. Hoffentlich würde ich nicht verkauft werden. Zu oft, hatte ich meiner Meinung nach schon den Besitzer gewechselt. Jetzt wollte ich endlich einmal an einem Ort bleiben.
...
So vergingen die Wochen hier im Stall sehr schnell. Ich lernte die guten, so wie leider auch die schlechten Seiten davon, ein Schulpferd zu sein kennen. Zu den guten gehörten auf jeden Fall, die vielen Leckerlies und Kuscheleinheiten. Zu den schlechten gehörten unter anderem, undankbaren oder schlechte Reiter, welche einem auf zwei verschiedene Arten ins Kreuz fielen.
Heute war wieder einmal ein Montag und wir Schulpferde, erwarteten die Pferdemädchen jede Minute. Unsere Mittagsration des Futters hatten wir schon bekommen und die Mädchen kamen immer Nachmittags.
Einige Minuten später wurde es dann schließlich lauter im Stall. Die Montagsgruppe von der ersten Reitstunde erschien nach und nach. Als meine Tür geöffnet wurde, drehte ich mich interessiert um, um zu sehen, wer mich heute reiten würde. Es war Marie, welche sich, so wie es aussah, sehr freute, mich zu sehen. Sie strahlte über das ganze Gesicht, während sie mich begrüßte. Freundlich wieherte ich hier entgegen. Daraufhin wurde aus ihrem Lächeln ein Strahlen. Wenn sie könnte, würde sie im Kreis lachen, dachte ich leicht belustigt. Marie strich mir sanft über die Stirn. Dann legte sie mir mein Halfter an und begann mir die Hufe auszukratzen. Den Strick hatte sie mir um meinen Hals gelegt. Als alle vier Hufe schön sauber waren, führte sie mich aus der Box, um mich auf der Stallgasse anzubinden. Wie immer, während ich geputzt wurde, lauschte ich gespannt den Gesprächen der Mädchen. Sie unterhielten sich meist über die Schule, Pferde oder wie die Reitstunde wohl werden würde.
Ich genoss meine 'Massage' sehr. Nach dem ich blitze blank geputzt war, lief Marie schnell in die Sattelkammer, in der sie Sattel, Trense und Ausbinder holte. Ich mochte diese Dinger nicht, doch man konnte sie weithin schlechter einsetzten, als hier. Man achtete nämlich immer darauf, das sie auch wirklich nicht zu eng eingestellt waren. Bei dem Händler hatten wir oft mit Schlaufzügeln laufen müssen. Diese hatte ich wirklich gehasst.
Dich jetzt wollte ich wirklich nicht mehr an diese Zeit meines Lebens denken.
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Hey ihr Lieben♡♡♡Zum Thema Ausbinder:
Wie bei den Sporen, bin ich der Meinung, das Ausbinder nichts schlechtes sind, wenn man sie angemessen nutzt. Wenn der Reiter sein Pferd noch nicht über den Rücken reiten kann, halte ich sie für sehr sinnvoll, da es sonst schädigend für den Pferderücken ist.
Allerdings sollte man beachten, das Ausbinder ein Hilfsmittel sind. Das Ziel ist es, irgendwann ohne auszukommen.Danke fürs lesen♡
Bis Bald ♡Euer t-girl_02
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Samson-Mein Leben als Pferd
Teen FictionSamson ist ein freundliches, freches und einfach unglaublich süßes Pony. Begleite ihn durch sein Leben, in dem er einige Zeit Schulpferd ist, aber auch eine Zeit als Tunierpony tätig ist. Wenn ihr mehr wissen wollt, lest einfach das Buch!♡♡♡ Alle R...