Deprimiert betrat ich das Gebäude, als ich stoppte, da ich meine Namen hörte. Es war einer der Idioten, Chris, aus meinem Kurs, er schrie aus dem Fenster, welches zum Ausgang gebaut war.
>>Hey, Schlafauge! Bist du heute wieder in deiner Suppe eingeschlafen oder warum siehst du so scheiße
aus?<<
Ganz richtig, so wurde ich genannt. Schlafauge. Wie ich bereits erwähnt habe, schlief ich oft und vor allem auch viel, doch meine Müdigkeit blieb und das war auch zu sehen. Oft hatte ich Augenringe und verschlafene Augen und schlief auch ab und zu an eher ungeeigneten Orten ein wie zum Beispiel in einer Suppe.
Es war ein mal ein Junge, welcher in seiner Suppe eingeschlafen ist. Ende. Nicht mehr, nicht weniger. Aber da ich ja das Opfer war wurde das stark hochgeschaukelt.
So war es immer. Alles was ich tat, alles was ich sagte, es wurde immer und immer wieder, pausenlos, dramatisiert. Ich wurde zur Schau dargestellt. Der Menge zum Fraß vorgeworfen. Doch so gibt es in jeder Menge immer ein Gesicht, welches nicht echt ist.
In diesem Fall Sam. Sam war eine meiner besten Freundinnen. Sie hat immer so getan als würde sie sich den 'Coolen' zugehörig fühlen. Sie war ein echtes Talent darin, sich für jemand anderen auszugeben. Trotz ihrer Rolle als 'Coole' wagte sie es sich mit mir zu treffen. Wir trafen uns oft vor allem auch in der Schule, in den Pausen. Wir redeten und lachten, es war als würde mich jemand verstehen.
Jedoch fühlte ich mich weiterhin einsam. Nur nicht mehr allein, aber einsam. Auch sie konnte das nie verstehen, keiner konnte es. Wenn ich mich selbst nicht verstehen kann, wie sollen es dann andere können?
Auch, wenn sie mich nicht verstehen konnte, rettete sie mich oft aus ungünstigen Situationen wie auch in dieser. Ich sah nur wie Chris zurückgezogen wurde und hörte dann nur noch einen schmerzerfüllten Schrei, so war mir schnell bewusst, dass das Sam war.
Ich eilte durch die leeren Flure der Schule zu meinem Klassenzimmer für die Stunde und fand das schmerzerfüllte Gesicht passend zum Schrei auf dem Boden. Zufrieden mit sich selbst, stand Sam daneben.
>>Hey, Leo, sieh mal wer da unten nach seinem Niveau sucht!<<
Alle brachen in Gelächter aus, außer Chris offensichtlich. Ohne, dass ich es bemerkte bildete sich eine Schar um Sam. Es war wie immer. Immer bildete sich eine Schar um sie und schon war ich vergessen, schon war ich ein Teil der Menge. Sie war das Futter, doch sie wurde nicht verschlungen, sondern lediglich verzehrt und das gefiel ihr. Ihr gefiel es im Mittelpunkt zu stehen. Das haben Schauspieler so an sich.
Ich setzte mich auf meinen Platz und wartete bis der Lehrer auftauchte. Herr Holla, unser Chemilehrer. Er war alt, roch auch so und sah vor allem so aus. Auch seine Einstellung war veraltet, wie ein rostendes Schloss, verklemmt und eingerostet halt. Genervt warf ich meinen Kopf auf den Tisch. Chemie war eines der wenigen Dinge, die mich interessierten und dann wurde es einfach so von einem nach Schimmel riechenden und aussehenden Lehrer zerstört. Zum Kotzen. Vieles war zum Kotzen, doch ich ließ es an mir vorbei ziehen. Lieber zog ich mich zurück, in eine andere Welt.
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Flucht in andere Welten
Teen FictionEine Geschichte, welche von Selbstfindung, Fehlern, Hass, Liebe, Familie und vielem mehr handelt. Begleitet den Protagonisten bei seiner Reise durch eine verzerrte Welt, welche nichts als Grausamkeit und Schmerz kennt. Begleitet den Protagonisten mi...