Ich sitze dort, auf dem kalten Steinboden, und beobachte die anderen. Sie stehen dort herum und rauchen. Das machen sie immer, wenn wir unterwegs sind. Ich sehe sie den Rauch in die Luft pusten, der sich langsam in der dunklen Nachtluft aufzulösen scheint. Die Bilder vor meinen Augen verschwimmen immer wieder, ich spüre, wie der Alkohol in meinem Körper sich in Benommenheit umwandelt und meinen Kopf einnimmt. Aber so viel hab ich doch gar nicht getrunken, sage ich mir immer wieder. Ein paar Bierchen, dann noch die paar Kurze, und diesen Fusel aus der Flasche, den das Mädchen in der Ecke des stickigen Raumes, in dem ich eben noch zur Musik getanzt habe, mir angeboten hat. Vielleicht habe ich doch etwas mehr getrunken. Aber nicht zu viel...oder vielleicht doch? Fast falle ich zur Seite, denn meine Augen haben sich bei dem Gedanken über meine Getränke geschlossen. Erschrocken öffne ich sie wieder und die anderen stehen immernoch da und rauchen. Ich will nach jemandem von ihnen rufen, und ihn fragen, ob er mich nach Hause fährt. Denn alle von ihnen sind älter als ich und ein paar haben auch ihren Führerschein. Meine Stimme lässt nichts anderes nach draußen kommen als ein Krächzen, das zu leise ist, um es zu hören.
Ich sehe langsam ein paar Turnschuhe auf mich zulaufen, dann setzt sich ein anderes Mädchen, das ich nicht kenne, neben mich und tupft mir mit einem Taschentuch über das Gesicht. „Du weinst.", sagt sie, völlig emotionslos und als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass ich es selbst nicht bemerkt habe. Ich streife mir meinen Ärmel über den Handrücken und wische mir damit die Wangen. Warum weine ich, verdammt nochmal? Ich wollte nur einen, schönen Abend haben, an dem ich ihn vergessen kann. Aber warum muss ich ihn gerade jetzt vermissen?

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Bündel aus Gedanken
Short StoryHier schreib ich viele, nicht miteinander zusammenhängende Kurzgeschichten oder Schreibpassagen hinein. Ich hoffe, es gefällt euch.