Kapitel 5: Der Morgen danach

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Als ich am nächsten Morgen erwachte, sah ich mit verschwommenem Blick auf meine Armbanduhr. Es ist gerade mal kurz vor 6 Uhr aber ich stehe trotzdem so leise wie möglich auf und schleiche mich in den Waschraum. Dort nutze ich es aus, das alle noch schlafen und gehe duschen, so schnell es geht. Zurück an meinem Bett ziehe ich mir die schwarzen Klamotten an, welche in Zukunft immer direkt verraten werden dass ich zu den Ferox gehöre. Lächelnd streichle ich über das schlichte schwarze Top und schlüpfe in meine Stiefel. Die Schnürsenkel stopfe ich nur locker in den oberen Rand rein und verlasse dann den Schlafsaal, um mir einen Kaffee in der Kantine zu besorgen. Auf dem Weg dorthin, kamen mir nur äußerst vereinzelt, ein paar Ferox entgegen. So war es dann auch in der Kantine, allerdings sorgt das dafür dass ich ganz in Ruhe das schwarze Gold zu mir nehmen kann. Gerade als ich mir Kaffee eingegossen habe und etwas Zucker dazu gab, wurde mir meine Tasse auch schon abgenommen. Angepisst drehe ich mich um und starre in die eisigen Augen von Eric, meinen Ausbilder und Anführer.„Gott ey, musst du mir schon auf die Nerven gehen bevor ich den ersten Kaffee getrunken habe?" Ich drehte mich wieder zurück zum Tisch und nehme mir eine neue Tasse, in die ich erneut Kaffee einschenke. Während ich nach dem Zucker greife, spüre ich Eric seinen warmen Atem im Nacken, weswegen ein Schauer durch meinen Körper läuft. „Du solltest aufpassen was du zu mir sagst, könnte übel für dich ausgehen!" Lachend drehe ich mich zu ihm herum und lehne mich mit dem Hintern gegen den Tisch. „Ach du meinst es könnte also noch übler ausgehen wie gestern, als dieser dämliche Ken meinte mich anpacken zu können?"

Er als Ferox Anführer und Ausbilder sollte sich der Verantwortung seinen Initianten gegenüber eigentlich bewusst sein, trotzdem hätte er mich, vor einen körperlichen Übergriff durch den Ken nicht schützen können. Das wiederum ist in meinen Augen dermaßen erbärmlich, weswegen Eric von mir definitiv nicht mal den Hauch von Respekt zu erwarten hat. „Mir doch egal ob dir einer an die Wäsche will oder nicht. Vermutlich hast du es auch noch provoziert und mit deinem kleinen Hintern herumgewackelt." Nur leicht schüttle ich mit dem Kopf und drücke mich vom Tisch ab. Einen kleinen Schluck trinke ich von meinem Kaffee und sehe Eric dann direkt in die Augen. „Du solltest so nicht reden Eric, sondern dafür sorgen dass den Leuten, die dir unterstellt sind, nichts geschieht!" Ziehe eineAugenbraue rauf. „Aber vermutlich, stehst du selbst viel zu sehr darauf kleine Initianten fertig zu machen, weswegen es dir Scheiß egal ist, was in den Schlafräumen abgeht. Würde mich nicht mal wundern, wenn du jedes Jahr dein persönliches Lieblingsopfer unter den Initianten auswählst, um sie fertig zu machen. Wenn sie soweit ist, alles zu tun was du willst, wirst du sie flachlegen bevor sie zu den Fraktionslosen gehören wird." Ohne weiter auf ihn zu achten verlasse ich die Kantine und gehe zurück zum Schlafsaal. Davor treffe ich Four und er sieht noch dezent verpeilt aus, vermutlich ebenfalls kein Frühaufsteher.

Lächelnd sehe ich ihn an. „Guten Morgen", meine ich leise und halte ihm den Rest meines Kaffees hin. Diesen nimmt er Dankend entgegen und blickt mich fragend an. „Wieso bist du schon wach?" Ein leichtes Schulterzucken und ich antworte ihm. „Das ist meine normale Uhrzeit, außerdem hatte ich gehofft die Stille genießen zu können. Hab die Rechnung nur ohne Eric gemacht." Ganz schnell winke ich ab, denn ich möchte ihm nun lieber nicht erzählen was genau passiert ist. „Ach sollte er sich danach erkundigen ob einer der weiblichen Initianten dir mitgeteilt hat, das es zu sexueller Belästigung kam, dann sag ihm ruhig ja." Four packt mich am Oberarm und sieht mich eindringlich an. „Was genau ist passiert Jen?" Für wenige Sekunden presse ich die Lippen aufeinander.„Dieser schmierige Ken Typ, hat erst auf dem Dach anzüglich gejohlt und später im Schlafsaal weiter gemacht. Gerade als ich nur noch in Unterwäsche war, kam er zu mir rüber und meinte mich berühren zu müssen. Er drohte mir und ich habe ihm lediglich eine gegen seinen Unterarm verpasst." Er lässt mich wieder los,zieht mich aber kurz zu einer Umarmung an sich heran. „Sollte so etwas nochmal geschehen, will ich dass du mir umgehend Bescheid sagst damit ich mich darum kümmern kann." Ich lasse meine Stirn gegen seine Schulter sinken. „Ich kann mich alleine wehren." Four schiebt mich von sich weg. „Das ist mir durchaus bewusst Jen aber ich bin dein Ausbilder und für die Sicherheit der Initianten zuständig. Abgesehen davon habe ich andere Möglichkeiten, mir solche Schweine vorzunehmen, als du." Selbstverständlich nicke ich und lächle dabei. Genau solche Worte hätte eigentlich auch Eric sagen müssen aber dazu muss wohl ein Wunder geschehen. „Das ist mir klar Four. In Zukunft sage ich dir direkt Bescheid." Mein Ausbilder zeigt hinter mich. „Ab mit dir zum Frühstück. Ich wecke die Anderen und dann werde ich dir Gesellschaft leisten." Ich ging wieder zurück indie Kantine und nahm dort wie alle anderen Ferox mein Frühstück zu mir, bevor ich mich dann auf den Weg zum Trainingsraum machte. Na mal sehen was da heuteauf mich zukommen wird.

Mein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt