Lächelnd sprang ich Harry in die Arme und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Nachdem ich Gestern beinahe den ganzen Tag geschlafen hatte und ich offiziell Fieberfrei war, ging es mir wieder richtig gut. Auch wenn es vielleicht nicht gerade verständlich war, an einem Freitag wieder in die Schule zu kommen, machte es mir nicht all zu viel aus. Wir hatten heute nur vier Stunden Schule, da die letzten beiden ausfielen und das Wetter war einfach zu schön, um drinnen bleiben zu können.
Der Wind strich um meine nackten Beine und ließ mein Kleid etwas hoch wehen. Obwohl es noch früh am Morgen war und der Wind leicht blies, war es schon schön warm, weswegen ich mich dazu entschieden hatte, nur ein Kleid und eine dünne Weste anzuziehen.
„Guten Morgen“, säuselte ich und wollte an ihm vorbei zu seinem Auto laufen, als seine Hand um meinen Arm mich zurückhielt.
„Du glaubst doch nicht, dass du mit so einem kleinen Kuss davon kommst, nachdem du mir tagelang verboten hattest, dich zu küssen?“ Ungläubig schüttelte er den Kopf, ein freches Grinsen zierte seine rosigen Lippen. Lachend stellte ich mich auf Zehenspitzen und küsste ihn erneut, dieses Mal etwas länger. Seine Hände zogen mich an meiner Taille noch näher zu ihm und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Auch wenn es nur zwei Tage gewesen waren, hatte ich das Gefühl von seinen Lippen auf meinen vermisst. Die sanfte Berührung, das wohlige Kribbeln, das sofort meinen ganzen Körper durchfuhr, seine Lippen, die immer nach Minze schmeckten. Zärtlich aber bestimmt fuhr er mit seiner Zunge über meine Unterlippe, woraufhin ich meine Lippen leicht öffnete. Der Kuss war fordernder als sonst, intensiver, aber nicht drängend. Es gefiel mir irgendwie, dass Harry versuchte, die Dominanz zu gewinnen. Schwer atmend lösten wir uns nach einiger Zeit wieder, ein wunderschönes Lächeln, das seine Grübchen, die ich so sehr liebte, zeigte, zierte sein Gesicht. Sein Arm fuhr um meine Hüfte und sanft schob er mich in Richtung seines Autos. Wie immer öffnete er mir die Tür und joggte daraufhin zu der Fahrerseite. Ich liebte es, dass er dies noch immer machte. Es waren die kleinen Dinge, die eine Beziehung am Leben erhielten. Er musste mir nicht die Welt zu Füßen legen, das wollte ich auch gar nicht. Dass er zu mir kam und sich um mich kümmerte, wenn ich krank war, dass er mir die Türen öffnete, seine Kleider zum anziehen gab, mir schrieb oder mich anrief wenn er an mich dachte oder dass er mich vor allem beschützte. Die kleinen Küsse auf die Wange oder Stirn, dass es ihm nicht peinlich war, vor seinen Freunden meine Hand zu nehmen oder zu sagen, dass er mich liebte, all das gab mir das Gefühl, etwas besonderes für ihn zu sein. Unbemerkt hatte sich ein Lächeln auf meine Lippen geschlichen, allein bei dem Gedanken an ihn, hoben sich meine Mundwinkel.
Die Stimme des Radiosprechers holte mich zurück aus meinen Gedanken und ließ mich kurz auf quietschen. „...Justin Bieber mit seiner Single 'confident'.“
Harry lachte laut auf wegen meiner Reaktion, fing zu meiner Überraschung aber an, mit zu singen. Verwirrt stellte ich fest, dass er den Text sogar konnte. Ich schien wohl etwas verpasst zu haben. Bevor ich ihn danach fragen konnte, drehte er seinen Kopf kurz zu mir. „Sing mit mir“, forderte er mich lachend auf. Ein Grinsen huschte über meine Lippen, doch ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht singen, das weißt du.“
Meine Singstimme war zwar nicht die schlechteste und ich wusste, dass es viele gab, die schlechter waren, aber an Harrys Stimme kam es einfach nicht heran. Würde er auch nicht singen können, wäre es was anderes, aber so machte es das alles einfach noch peinlicher.
„Ja und?“, fragte er und wie um seine Frage zu unterstreichen begann er, schrecklich schief zu singen. Er brachte es fertig, keinen einzigen Ton zu treffen, teils gewollt und teils wegen seinem Lachen, das ihn immer wieder unterbrach und mich bald mit ansteckte. Lachend hörte ich ihm dabei zu, wie er eines meiner Lieblingslieder vollkommen zerstörte. „Komm schon, Baby“, bat er nach einiger Zeit. Seufzend verdrehte ich meine Augen, stieg aber mit ein. Bald saßen wir halb lachend, halb singend in seinem Auto. Zum Glück waren die Fenster geschlossen, da wir beide den Text mehr raus schrien anstatt ihn zu singen. Sobald das Lied zu Ende war und ein uns unbekanntes anfing, beruhigten wir uns beide langsam wieder.
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The day you left me
FanfictionWas machst du, wenn dein bester Freund sich von dir distanziert? Wenn er plötzlich eine Freundin hat und komplett den Kontakt abbricht? Was machst du, wenn dein bester Freund zu deinem Feind wird? Und was macht er, wenn du in Gefahr bist? Für wen wi...