Teil 35

35 10 0
                                    

Mein Kopf schmerzt! Mein Gesicht schmerzt! Was war los? Wo war ich?

Der vertraute Geruch meiner Bettwäsche stieg mir in die Nase. Ich war daheim und lag in meinem Bett. Neben mir bewegte sich etwas. langsam drehte ich meinen dröhnenden Kopf und erkannte die Person. Nathalie lag eingerollt neben mir. Den Rücken zu mir gewand.

Ich setzte mich auf und konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken.

"Du bist endlich wach?" Nathalie setzte sich ebenfalls. "Glaube schon. Was ist passiert?" "Willst du wissen, was wirklich passiert ist, oder willst du wissen, was wir deinem Dad erzählt haben?" "Wir?" "Ja, Lucas und ich. Lucas schläft unten auf der Couch!" "Bitte was?" "Er hat sich geweigert zu gehen und als dein Dad kam, musste er auf die Couch. Ich durfte aber bei dir bleiben."

Lucas war hier? In meinem Hause? Meinem Zimmer? Er hatte sogar hier geschlafen? Mein Dad hatte das mitbekommen? Wo war mein Dad gerade? Wie viel Uhr hatten wir? Warum hatte sich Lucas geweigert zu gehen? Was lief hier gerade mal wieder schief?

Ich wollte diesen Menschen nicht in meiner Nähe haben, schon gar nicht in meinem Zimmer oder auf der Couch. Am liebsten nicht einmal in meinem Leben.

Ich griff mir an die Schläfe und bereute es sofort wieder. Ein heftiger schmerz durchzuckte mich.

"Du hast ein blaues Auge. Wir haben es zwar direkt gekühlt, aber es hat nicht so gut geholfen."

"Was ist jetzt passiert?" fragte ich erneut. "Deinen Dad haben wir erzählt, dass du auf der Party ausgerutscht und mit dem Kopf an den Tisch geknallt bist." "Aber das ist nicht wirklich passiert?" Nathalie schüttelte langsam den Kopf. "Hat es etwas mit Lucas zu tun?" Sie nickte. "Aber er wollte das nicht. Wirklich nicht! Caitlin, er mag dich. Er mag dich wirklich!"

Was sollte das hier schon wieder? Dieses er mag dich und er wollte das nicht, kann sich Nathalie echt sparen. Ich mag Lucas nicht und er mich nicht. Zwei klare Standpunkte. Trotzdem gab ihm das kein Recht mich ständig zu bedrohen, zu beleidigen oder gar zu verletzen.

Den brummenden Schädel und das blaue Auge brachte das Fass ja wohl zum Überlaufen.

Der besorgte Blick von Nathalie entging mir nicht und während ich mich in meine Wut hineinsteigerte viel mir wieder ein, was gestern passiert war und die Gespräche, die ich mitgehört hatte.

Lucas hatte mich geschlagen. Er wollte, dass ich ihn hasste. Es war zu Gefählich für mich, ihn zu mögen. Er mochte mich? Egal. Ich ihn aber nicht!

Verwirrt stand ich auf und taumelte zum Bad. Nathalie sprang sofort auf um mir zu helfen, doch ich schüttelte Sie ab. Das war einfach alles zu viel.

"Du erinnerst dich, oder?" Diesmal nickte ich und die Tränen standen in Nathalies Augen. "Caitlin, er wollte das wirklich nicht! Er, er... Mensch, wie kann ich dir das nur begreiflich machen. Du musst uns vertrauen. Bitte. Ihr könntet so glücklich sein!"

Ich lachte. "Lass gut sein. Egal was du mir hier gerade versuchst zu erklären. Dein Bruder ist ein krankes, gestörtes Schwein. Er hat mich jetzt schon so oft bedroht und mir weh getan. Ich will nichts von dem hören, was du da sagst!"

Trauig senkte sie den Kopf. "Er hat dir schon mehrmals wehgetan?"

"Ach hat er dir das etwa nicht erzählt? Frag ihn doch mal nach seiner ersten Biologiestunde oder dem erstenmal Nachhilfe. Ich wette, das wird ein interessantes Gespräch!"

"Lucas meint das nicht so! Er hat nur Angst!"

"Angst das ich nicht lache!" Wie sehr konnte man seinen Bruder lieben um diese ganzen Fehler nicht zu sehen. Lucas war ein schrecklicher Mensch!

CaitlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt