Flucht vor der Vergangenheit? (1)

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"Weil ich weggelaufen bin ..."

"WARUM?! Das. Wäre. Deine. Chane. Gewesen."

"Ich weiß", gebe ich kleinlaut zurück, bevor ich mein Gesicht in meinem Kissen vergrabe. "Ich bin einfach noch nicht bereit dazu."

"Wozu bist du nicht bereit? Das sind deine Großeltern! Das sind die Menschen, die du seit Jahren vermisst - das sind die Menschen, die DICH seit Jahren vermissen!"

"Aber-"

"Nein! Kein 'Aber'! Wir gehen da jetzt hin! Los, aufstehen!"

"Aber was ist, wenn sie mich gar nicht sehen wollen? Oder wenn sie glauben, ich sei eine Betrügerin? Die rufen doch die Polizei!"

"Nein. Das werden sie nicht. Und weißt du auch warum?"

Völlig überzeugt sieht Lara mich an, während ich nur zögerlich den Kopf schüttel.

"Weil du deiner Mutter verdammt ähnlich siehst! Du siehst aus, wie eine Kopie von ihr in jüngeren Jahren und deshalb werden sie uns mindestens zuhören. Und wenn sie nicht daran glauben würden, dass du es wirklich warst, die da eben vor dem Haus gestanden hat, dann hätten sie wohl kaum deinen Namen gerufen, oder? Und jetzt komm!"

Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, öffnet Lara unsere Zimmertüre und geht voran. Jedoch bleibt sie vor den Türen des Hotels abrupt stehen und sieht mich auffordernd an:

"Wo müssen wir lang?"

"Rechts"

Die fünfundvierzig Minuten bis zum Haus meiner Großeltern vergehen diesmal viel schneller und ich werde mit jedem Schritt, den wir in Richtung der Haustüre machen, unruhiger.

Wie werden sie auf mich reagieren?

"Hör'  auf dir Gedanken zu machen! Drück' mal lieber auf die Klingel!", reißt mich Lara aus meinen Gedanken und sieht mich zum wiederholten Male an diesem Nachmittag auffordernd an.

"Ich weiß nicht, ob ich das will ..."

"Du willst!"

Dann wandert meine Hand langsam in Richtung der Klingel. Kurz halte ich nochmal inne, bevor ich mit etwas mehr Zuversicht, dass das hier nicht in einer riesigen Katastrophe endet, den Knopf drücke und abwarte.

Zunächst geschieht nichts, doch dann ist von drinnen ein fallender Gegenstand und ein Fluchen zu hören, bevor die Türe schließlich geöffnet wird.

Der ältere Herr, der nun in der Tür steht, mustert erst Lara und dann mich ausgiebig. Als er jedoch mein Gesicht sieht, reißt er plötzlich die Augen auf und ruft laut: "Marita! Komm' schnell! Das glaubst du nicht!" ins Haus.

Keine zwei Minuten später stellt sich meine Oma neben ihn und sieht mich ebenfalls ungläubig an, bevor sie ein ungläubiges "Also doch" von sich gibt.

Verunsichert gehe ich ein paar Schritte zurück, bis ...

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405 Wörter

Heute leider nur ein kurzes Kapitel, da mir die Zeit zum Schreiben fehlt. Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefällt und würde mich natürlich über Kommentare freuen! Vielleicht wird das nächste Kapitel ja etwas länger ...


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