Kapitel 36

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Milo

Alle zusammen saßen wir - bereits fertig angezogen - unten und aßen unser Frühstück. Jeder freute sich auf den zweiten Tag und alle unterhielten sich miteinander, außer ich. Ich stocherte wie gestern in meinem Essen herum und dachte nach.
Ihre rebellische und aufbrausende Art gefiel mir zum Teil, aber zum Teil auch nicht. Ich meine sie gefiel mir, wenn sie so zu anderen war, aber nicht wenn sie so mit mir umging. Vielleicht war ich auch einfach selbst schuld.

Du tauchst Wochen lang nicht auf, tust dann so als wäre alles okay und hoffst sie würde dich nicht fragen, wo du denn warst. Natürlich ist es deine Schuld!

Ich schüttelte meine Gedanken aus dem Kopf und brachte mein dreckiges Geschirr in die Küche. Ging dann wieder in das Esszimmer und hörte Gelächter, welches von den Jungs und Kylie stammte. Ich sah mich kurz um und sah wie Skye zu Sam Smith tanzte. Nie hätte ich gedacht sie würde auf solche Musik abfahren, aber anscheinend hatte ich falsch gedacht. Kylie bemerkte meine Anwesendheit und räusperte sich, um ihrer besten Freundin ein Zeichen zu geben.

Sie drehte sich mit einem provokanten Grinsen zu mir und die ganze Aufmerksamkeit lag nur auf uns beiden. Alle sahen zwischen uns hin und her, und warteten auf irgendwas. Gespannt beobachtete ich sie: wie sie ihr Brötchen wieder auf ihren Teller legte und dann ihre Hüften zu dem Takt hin und her bewegte. Sie blickte zu mir und einzelne Strähnen waren in ihrem Gesicht, aber ich konnte noch genau ihre Augen sehen. Sie strahlten Provokation und Rache aus.
Der Refrain genauso wie der Text davor erklang und sie formte mit ihren Lippen den Songtext mit.

So I'm gonna play my favorite rhythm
Got to get you out my system
I would do anything to keep you off my mind
I'm gonna have to call my sisters
Be around the ones who listen
Anything to drown you out tonight

Baby
You make me crazy
Why'd you have to fill my heart with sorrow?
Save me
Make it all hazy
So I don't think about you 'til tomorrow

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und unglaubwürdig lachte ich auf und sah zur Seite, bis meine Augen wieder ihre trafen. Ein rachsüchtiges Grinsen trat auf ihr Gesicht und ich nickte ihr nur zu bevor ich hoch ins Bad verschwand, um Zähne zu putzten und noch einmal meine Haare zu machen. Als ich hochging hörte ich nur Rafael seine Stimme und diese klang recht streng.

Zurück auf dem riesen Festivalplatz sah ich mich um. Es war alles genauso wie gestern nur unordentlicher. Die Menschen waren reichlich am Essen und Trinken. Sie tanzten durch die Gegend und sangen lautstark mit. Im Augenwinkel sah ich nur Edu und Skye, die in seinem Arm eingehakt war, zusammen zu irgendeinem Stand laufen. Dann spürte ich einen mahnenden Blick auf mir und wandte mich in die Richtung aus welcher dieser kam. Kylie, natürlich.

"Eifersucht kann man bei dir leicht hervorrufen, aber bei ihm brauchst du das nicht zu sein. Sie kennen sich lange genug und er ist oder war Ace's bester Freund, also.", sie zuckte mit den Schultern und neigte ihren Kopf leicht schief.

"Kylie, du solltest ihm helfen aus dieser Situation rauszukommen, ganz schnell.", riet ihr Charles.

"Ist auch egal. Er wird das schon schaffen. Er ist ja Mister Ich-kann-alles.", genervt blickte ich sie an und zog fragend eine Augenbraue hoch.

"Okay Okay, alsoo hier ist euer Trinken.", schrie Skye hinter mir und stellte sich neben mich.

Ein kurzes Lächeln zuckte an meinen Mundwinkeln. Alleine nur wie sie darstand und in ihrem Element war. Wie ihr graues Oberteil ihren Oberkörper schmückte, die Denim Shorts ihren unteren Teil, wie sie die Haare trug und wie die Sonnenbrille auf ihrer Nase lag. Ihr Bauchtasche trug sie um ihren Busen, sodass die Tasche hinten am Rücken war. Rafael zog mich von der Gruppe von und kratzte sich am Nacken.

Ain't nobody takin my babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt