4 Jahre später
Ein typischer Tag auf einem Raumschiff der Sternenflotte. Drei Geburtstage, zwei Hochzeiten, eine Geburt, zwanzig Spezies, für die der Tag eine historische oder kulturelle Bedeutung hatte und ein Personaltransfer.
Für letzteres war ich zuständig. Ich - Elizabeth McCormack, die Quotenkeltin der Crew, deren Akzent beeindruckend war, bis ich meine Stimme erhob und alle in der direkten Umgebung den Kopf einzogen. Genau das geschah auch in diesem Moment.
"Kadett, nimm deine Hände aus dem Replikator, bevor ich sie recyceln lasse!" Mit einem bedrohlichem Blick über die Schulter sah ich in den hinteren Teil des Shuttles, in der die Kadetten saßen, die transferiert werden sollten, bis auf einen Querulanten, der andere Pläne hatte. Er sah mich nicht einmal an, sondern ignorierte mich einfach. "Du willst also wirklich zu Captain Hook werden?"
"Ist auch die einzige Beförderung, die er jemals bekommen wird", murmelte der Navigatior, Lieutenant Corion Isola, der neben mir am Steuer saß und mich schmunzelnd ansah, wie ich aus dem Augenwinkel erkannte.
Ich musste mir das Lachen verkneifen, während ich den Armleuchter mit der Fönfrisur weiter ansah, der immer noch entschloss, mich zu ignorieren. "Ich sag es dir zum letzten Mal, Kadett!" Keine Reaktion. "Gut, wie du willst. Computer-"
"Sie meint es wirklich ernst, Kadett", sagte Isola, der auch vom Hauptschirm wegschaute, um den Kadetten sehen zu können. "Ich wäre vorsichtig, die nächste Krankenstation ist erst auf der Enterprise und nach allem, was ich gehört habe, ist Dr. McCoy nicht der freundlichste Zeitgenosse."
"Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass ich dem Captain Bericht erstatten muss und dabei vorschlagen könnte, Mr. Academy hier auf ein Frachtschiff zu versetzen."
"Sechs Monate am Transporter stehen und nur einen Knopf drücken klingt nach einer Menge Spaß, findest du nicht?" Isola grinste breit und sah zu mir.
Der Kadett murmelte etwas Unverständliches und zog seine Hand aus dem Replikator.
Augenrollend drehte ich mich wieder zum Hauptschirm um und sah aus dem Augenwinkel, wie Isola ein Kartendeck aus dem Gürtel seiner Uniform zog. "Lust auf eine Runde Bridge?", fragte er.
"Aber klar doch", antwortete ich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit verlangsamte das Shuttle auf Impuls-Geschwindigkeit und nahm beinahe synchron mit meinem Kollegen die Füße vom Steuer. "Titania an Enterprise, erwarten Erlaubnis zum Andocken", sagte ich voller Motivation. Zwar war meine einzige Motivation, diese nervigen Kadetten loszuwerden, aber das war in dem Moment egal. Hauptsache ich kam endlich aus diesem furchtbaren Shuttle raus.
Seit meinem erneuten Besuch der Akademie litt ich unter Klasse F-Klaustrophobie, was nicht gerade ein seltenes Phänomen in der Sternenflotte war. Zum Flugtraining mussten oft ein Dutzend Kadetten mehrere Tage oder sogar Wochen in einem Shuttle verbringen. Dieses Training war zum Teil so lang dass sich die Träume nur noch um das Atmen frischer Luft, Stille, ein weiches Bett und das Alleinsein drehten - wenn man überhaupt schlafen konnte, ohne vom Schnarchen oder dem ungemütlichen Boden aufzuwachen. Die Sternenflotte hätte für solche Fälle Ohrstöpsel oder schalldichte Kopfhörer in die Medikits packen sollen. Die hätten einige Konflikte verhindern können und die Ausstattung des Shuttles hätte wahrscheinlich auch weniger gelitten. Die Erinnerungen verfolgten mich bis heute jedes Mal, wenn ich so ein Shuttle betreten musste. Außerdem waren diese Sitze im Shuttle unfassbar unbequem und mein Hintern hat in den letzten Stunden bestimmt schon die Form des Sitzes angenommen.
"Enterprise hier. Erlaubnis erteilt, bitte bereithalten." Der monotonen Tonart nach zu urteilen war der Offizier, der im Shuttlehangar Dienst hatte, entweder ein Computer oder hochgradig gelangweilt, wobei letzteres wahrscheinlicher war. Im Hangar, im Frachtraum oder am Transporter zu arbeiten war wirklich alles andere als spannend, außer, man mochte es, zu zählen oder rumzustehen wie bestellt und nicht abgeholt. Es war ein unfassbar undankbarer Posten, den eigentlich kaum einer verdient hatte.
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United | James T. Kirk
FanfictionFORTSETZUNG VON REUNIFICATION Das erneute Absolvieren der Grundausbildung liegt schon eine Weile zurück. Fast hätte Elizabeth die turbolente und schmerzliche Zeit kurz vorher vergessen, doch dann bringt sie ein Personaltransfer zurück auf die Enterp...