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POV Zombey

Ich bin wach, halte meine Augen aber dennoch geschlossen. Der Moment, wo man langsam wach wird und sich nicht an den vergangenen Tag erinnert ist vorbei. Ich weiß, dass ich nicht mehr träume, weil das unbeschwerte, leichte Gefühl des Träumens weg ist. Das hier ist die Realität.

Ich fühle mich wieder bedrückt, denn gestern hatte ich mir noch einige Kommentare durchgelesen, was ich eigentlich nicht sehr oft mache. Natürlich sind es immer mehr positive Rückmeldungen oder konstruktive Kritik als Hater-Kommentare, aber trotzdem ziehen sie einen runter. Manchmal, aber nur manchmal, bereue ich es, mit Youtube begonnen zu haben. Ich hatte einfach viel zu viele negative Kommentare gelesen und an mich heran gelassen. Eigentlich passiert mir sowas nicht mehr. Früher hat es einen schon hart getroffen, wenn jemand das, was du liebst nicht mag, aber je großer die Zuschaueranzahl wird, desto mehr Hater sind dabei. Aber man lernt darüber zu stehen - eigentlich.

Es war einfach alles zu viel gewesen. Ich war so schon schlecht gelaunt, dann hatte es auch noch geregnet, als ich mit den Hunden draußen war und dann haben auch noch die Nachbarn ihre neue Wohnung mit einer Party eingeweiht. Wie ich sagte, es war gestern einfach zu viel. Und wenn du dann auch noch von irgendwelchen Menschen im Internet angegriffen wirst, kannst du nicht mehr.

Der Körper auf der anderen Betthälfte dreht sich und ein Arm schließt sich um meine Taille. Ich spüre einen sanften Atem in meinem Nacken und muss sofort grinsen. Langsam drehe ich mich, bis ich mit meinem Gesicht direkt vor dem braunen Haarberg liege. Ich fahre mit meiner Hand durch die langen Haare und streiche sie nach hinten.

Das Giftgrün, in das ich mich direkt im ersten Moment verliebt hatte, ist hinter den Augenlidern versteckt. Ich streiche mit meiner Hand die Wange entlang und fahre mit meinem Daumen über die Lippen, wissend, wie sich diese Lippen auf meinen anfühlen.

"Hör auf mich beim Schlafen zu beobachten. Das ist gruselig.", murmelt Manu ohne die Augen zu öffnen und zieht mich mit seinem Arm näher an sich heran. Ich muss lachen und küsse seine Nase.

Okay, ich bereue es doch nicht, mit Youtube angefangen zu haben - ernsthaft bereuen könnte ich es niemals. Denn dann hätte ich Manu niemals kennen gelernt.

Vielleicht ist die Realität doch nicht so übel.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2017 ⏰

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Reality ruined my life?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt