Es ist tatsächlich ein feindlicher Angriff, doch nicht wirklich gefährlich.
Ein aus Rand geratener Jugendlicher. Pubertät halt. Er beherrscht eine Anfängerform der Windmagie und löst verschiedene Luftansammlungen, welche zu einer Explosion führen, an seiner Schule aus.
Genervt stehe ich hier also und frage mich: Was jetzt?
Ihn einfach so beseitigen kann ich nicht, aufgrund meines Ansehens. Viele würden aufgebracht reagieren, wenn ich einfach so einen Jungen weghaue. Schließlich muss man als Pentagon-Mitglied sein Ansehen bewahren, da man ansonsten das Vertrauen der Leute verliert und diese vor einem mehr Angst haben als sich beschützt fühlen.
Also stehe ich weiterhin und frage mich immer noch.
>>Willst du mich verarschen?! Der Typ reißt die halbe Schule ab und du erklärst den Leuten, warum du dies und das nicht machen darfst?!
Idiot!<<, schreit eine Frau aus der Menge.
Sie hat Recht, ich muss Handeln. Jetzt.
>>Hey Freundchen, wie ist dein Name?<<, rufe ich also zu ihm.
Ich bekomme zwar nur einen Speer aus Luft zurückgeworfen, aber das sollte auch fürs erste auch reichen, denke ich mal.
>>Ok, ich verstehe. Du bist wütend. Du kannst mir alles erzählen, was ist los?<<
Mal wieder kriege ich eine eher non-verbale Antwort und ein Luftschlag schlägt mich zu Boden.
>>Das ist echt mal unhöflich von dir! Hat dir deine Mutter keine Manieren beigebracht?! Unverschämtheit, warum schlägst du mich jetzt auf einmal?!<<
Diesmal steht er nur irrtiert dar. Keine Reaktion. Nichts.
Auf einmal trifft mich ein weiter Luftschlag und ich werde durch die Lüfte geworfen. Das ist jetzt aber auch genug. Gerade als ich Splitterwellen auf ihn werfen wollte, höre ich eine mir allzubekannte Stimme.
>>Bitte. Beruhige dich. Alles ist gut.<<, sagt die schüchterne Stimme von Phine.
Gerade als er versucht auch sie anzugreifen, verschwindet seine magische Essenz und er kippt um.
Weder die Menge noch ich realisieren, was gerade passiert ist.
>>Tut mir Leid lieber Freund, aber jemand muss dich aufhalten.<<, flüstert sie fast und geht zu ihm.
Sie streichelt ihm über den Kopf und lässt seinen Körper verschwinden.
Wie erwähnt, beherrscht sie die Verzauberungsmagie auf Gegenständen und Menschen. Sie kann auch Menschen teleportieren, wie in diesem Fall.
Ehe ich mich versehe, teleportiert sie auch uns zum Hauptquartier.
>>Ich habe ihn in das örtliche Krankenhaus einliefern lassen. Ich konnte spüren, er war traurig und aufgebracht. Der Arme.<<, sagt sie deprimiert.
>>Mach dir keinen Kopf. Bestimmt nichts schlimmes. War nur die Pubertät.<<
Sie setzt sich auf ihren Platz und starrt Löcher in die Luft wie immer. Niemand weiß, was sie denkt. Sie war schon immer so, tiefgründig denkend.
Seufzend setze ich mich neben sie.
>>Wirklich. Mach dir keinen Kopf, du kannst ihn ja später besuchen.<<, versuche ich sie aufzumuntern.
>>Das ist tatsächlich eine gute Idee. Ich sollte ihn später besuchen, du hast Recht. Ich hoffe seine Geschichte ist nicht allzu traurig...<<
>>Soll ich mit dir kommen?<<
>>Wenn es dir nichts ausmacht, gerne. Schließlich hatte er seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle, wer weiß, was beim Krankenhaus dann passiert. Ich hoffe nur, er kommt runter, sonst- du weißt schon was.<<
Ich weiß ganz genau was sie meint. In Erania gilt, dass jeder Magier beziehungsweise jede Magierin ein Bändchen tragen muss. Dieses zeigt dann, wie gefährlich die Kraft des Magiers ist.
Grün bedeutet ungefährlich. Der/Die Magier/in ist psychisch sowie physisch keine Gefahr für die Gesellschaft.
Gelb bedeutet bedingt gefährlich.
Der/Die Magier/in könnte durch einen psychischen Ausfall zur Gefahr werden, seine physische Form ist dann von der psychischen bedingt. Zum Beispiel Phine. Wenn sie einen psychischen Ausfall hat, kann sie sich in ein Monster verwandeln. Deswegen hat sie ein gelbes Bändchen.
Rot bedeutet gefährlich. Der/Die Magier/in ist außer Rand und Bran und ist entweder ein dunkler Magier oder einer, welcher sich den Gesetzen widersetzt.
Die Bändchen werden von den Heiligen an jeden Magier gebunden, zumindestens an die, die ihre Magie bereits absichtlich beziehungsweise unabsichtlich verwendet haben.
Die Heiligen selbst sind ein Mysterium in unserem Lande. Man weiß nur, sie sind die Obermacker. Die Stärksten.
Ich selber habe das grüne Bändchen. Ungefährlich.
Warum Phine so besorgt ist, dass der junge Mann ein gelbes Bändchen bekommt, liegt daran, dass desto gefährlicher die Stufe desto mehr haben die Menschen Angst vor einem. Und keiner möchte das.
>>Ich denke aber nicht, dass er eines bekommt. Er ist ein sehr schwacher Magier, wahrscheinlich sogar noch Anfänger.<<, argumentiere ich zu ihren Gunsten.
>>Da hast du Recht. Seine magische Konzentration ist zwar sehr hoch, aber zum Glück weiß er nicht diese einzusetzen.<<
Viele besitzen kein Training. Oft sind sich manche sogar noch nicht einmal bewusst, dass sie Magie beherrschen bis ihr Körper in einer Notsituation von selbst handelt. So kann ein Magier eine hohe Konzentration an Magie besitzen, aber zu inkompetent sein um diese anzuwenden.
Zuversichtlich also warten wir bis er wieder erwacht. Wir haben bereits einen Söldner des Pentagons an seine Zimmertür versandt, damit dieser uns Bescheid gibt.
Es ist schon immer gruselig gewesen neben Phine auf etwas zu warten. Sie ist immer so ruhig. Aufgrund ihrer Tiefgründigkeit redet sie nie wirklich viel und so kommt es oft dazu, dass es zu einer peinlichen Stille kommt, welche sie selber erst gar nicht bemerkt.
>>Und? Wie war dein Tag so?<<, frage ich nach einer unerträglichen Phase der Stille
>>Toll.<<, antwortet sie kurz und knapp.
>>Meiner auch, danke der Nachfrage.<<
>>Ich habe nicht gefragt. Deine Danksagung ist nichtig.<<
Ich geb es auf. Das bringt echt nichts. Gerade als ich kurz davor bin komplett auszurasten, erreicht uns die Nachricht, dass der Junge, welcher anscheinend Marx heißt, aufgewacht ist. Marx? Ähnelt irgendwie Karx der Name. Mal gucken, Zeit ein Gespräch zu führen.
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Flucht in andere Welten
Novela JuvenilEine Geschichte, welche von Selbstfindung, Fehlern, Hass, Liebe, Familie und vielem mehr handelt. Begleitet den Protagonisten bei seiner Reise durch eine verzerrte Welt, welche nichts als Grausamkeit und Schmerz kennt. Begleitet den Protagonisten mi...