Kapitel 3 - "Du schon wieder."

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Es klingelte an meiner Tür. Ich machte sie auf und sah Louis vor mir stehen.

"Können wir?"

"Ja"

Ich nahm meine Sachen und ging mit ihm raus. Nachdem ich die Tür abgeschlossen hatte, stiegen wir in sein Auto und fuhren zum Schwimmbad. Als wir dort ankamen, warteten die anderen schon auf uns. Dann gingen wir rein und zogen uns um. Im Schwimmbad suchten wir uns dann ein schönen Platz aus, wo wir unsere Sachen zu den Liegen stellten. Plötzlich hörte ich ein lautes Platschen und als ich mich um sah, erkannte ich Louis der gerade wieder auftauchte.

"He Sam, hilf mir mal bitte kurz raus.", bat er mich.

Ich ging zu ihm und reichte ihm meine Hand. Er nahm sie, aber lächelte auf einmal frech und anstatt das er raus kam, zog er mich mit ins Wasser hinein. Ich schrie kurz auf, da das Wasser nicht sehr warm war.

"Louis!", lachte ich und schwamm auf ihn zu. Ich drückte ihn runter und versuchte dann schnell wegzuschwimmen, damit er mich nicht wieder in die Finger bekam. Doch ehe ich mich versah, spürte ich etwas an meinem Fuß, dass mich runterzog. Als wir beide auftauchten, lachten wir und schwommen zurück zu den anderen, die gerade dabei waren ins Wasser zu gehen. Wir spielten zusammen im Wasser Volleyball mit dem Ball, den Megan mitgebracht hatte.

"Ich bin gleich wieder da. Ich gehe nur eben auf's Klo.", sagte ich und machte mich auf die Suche nach einer Toilette.

Als ich eine Tür, die zu den Toiletten führte, aufmachen wollte, kam mir jemand zu vor und schlug mir die Tür mit voller Wucht gegen meinen Kopf. Ich taumelte etwas zurück und mir wurde etwas schwindelig, doch dann spürte ich zwei Hände an meinen Armen, die mich fest hielten.

"Fuck! Das tut mir Leid. Scheiße das wollte ich nicht. Ist alles okay mit dir?", sagte eine Stimme, die ich irgendwoher kannte, aber sie im Moment nicht zuordnen konnte.

"Ja, geht schon.", sagte ich, während ich nach unten schaute und mir meinen Kopf rieb.

"Hey, warte mal!", sagte er, als ich gerade gehen wollte. "Bist du nicht meine neue Nachbarin?"

Dann sah ich zu ihm auf und erkannte ihn. Es war dieser Junge, der mich nach der Schule so dumm angequatscht hatte. Wie hieß er nochmal?

"Du schon wieder.", sagte ich etwas genervt.

"Was soll das denn heißen? Ich schon wieder?", sagte er lachend.

Ich zuckte mit den Schultern und wollte gerade gehen, doch er nahm meinen Arm und drehte mich wieder um.

"Ist noch irgendwas?"

"Tut mir leid mit der Tür. Kann ich das irgendwie wieder gut machen?"

"Ist schon okay."

"Nein. Ich lad dich auf einen Kaffee ein."

"Das ist wirklich nicht nötig."

Nach einiger Zeit Diskussion, ließ er immer noch nicht locker und ich gab schließlich nach. Er meinte, dass er mir noch Bescheid geben würde, wann wir uns treffen. Er sagte noch schnell "Tschau" und war dann verschwunden.

Nachdem ich auf Toilette war, ging ich wieder zu den anderen. Wir blieben noch eine Weile und dann brachte Louis mich wieder nach Hause.

"Danke für's mitnehmen."

"Kein Problem."

"Okay. Dann bis morgen in der Schule."

"Soll ich dich morgen mitnehmen oder willst du mit Bus fahren?"

"Das wäre toll. Ich hasse nämlich busfahren."

"Wer nicht? Ich hol dich dann morgen um halb Acht ab, okay?"

"Okay. Bis morgen, Louis."

"Bis morgen, Sam."

Ich ging ins Haus. Mein Vater und mein Bruder waren anscheinend noch nicht zu Hause. Also ging ich hoch und setzte mich auf meinen Balkon. Ich entschloss mich etwas Musik zu hören.

Plötzlich wachte ich auf. Ich musste eingeschlafen sein, denn es war schon halb zehn und ich hatte mich hier um sieben hingesetzt. Als ich auf mein Handy sah, sah ich dass ich eine neue Nachricht bekommen hatte. Von einer unbekannten Nummer. Ich öffnete sie und las.

>Ich brauchte deine Nummer, weil ich dir ja sonst nicht beschied geben kann, wann wir Kaffee trinken gehen. Also habe ich schnell von deinem Handy aus mich selbst angerufen, damit ich deine Nummer habe. H.<

Harry. Wie war er hier hingekommen? Ich hatte doch alle Türen abgeschlossen oder nicht? Ich bemerkte das meine Kamera geöffnet war und sah neue Bilder. Er hatte sich und mich beim schlafen fotografiert. Ich musste lachen. Doch dann schüttelte ich den Kopf und schrieb zurück.

>Wie bist du hier hingekommen?<

Ich wartete auf eine Antwort, die auch kurz darauf kam.

>Unsere Zimmer sind gegenüber. Als ich dich gesehen habe, bin ich über den Baum zu dir geklettert.<

Ich sah zu dem Balkon gegenüber von mir. Dort stand er und sah mich lachend an.

"Was soll die scheiße?", schrie ich ihn schon fast an.

"Wie hätte ich sonst deine Nummer bekommen?" Er lachte.

"Wie wärs mit fragen?"

"Du hättest sie mir nie einfach so gegeben. Wir hätten wieder ewig diskutiert. So hab ich das uns beiden erspart."

"Du bist doch total bescheuert.", meinte ich und ging in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir.

Was fällt dem eigentlich ein? Einfach so auf meinen Balkon zu spazieren. Naja egal. Ich regte mich nicht weiter auf und zog mich fürs Bett um. Plötzlich klingelte mein Handy. Schon wieder eine Nachricht von Harry.

>Du solltest vielleicht deine Gardinen zuziehen, wenn du dich umziehst.<

Der Kerl war doch echt unglaublich. Ich nahm mein Handy und schrieb zurück.

>Bist du noch ganz dicht? Das mit dem Kaffee kannst du dir schon mal abschminken.<

Kurze Zeit später bekam ich auch schon eine Antwort.

>Werden wir ja noch sehen. Gute Nacht.<

Ich putzte mir noch schnell die Zähne und legte mich ins Bett. Ich versuchte einzuschlafen, denn ich musste morgen ja wieder zur Schule.

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