Kapitel 41

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Skye

Es waren Stunden vergangen in denen ich ihm den Kuss geschenkt hatte. Noch immer fühlte ich seine Lippen auf meinen und dieses Prickeln wollte einfach nicht verschwinden. Dieses Gefühl, als er sich mir genähert hatte und dann letztendlich die Lücke zwischen uns schloss war einfach unbeschreiblich. Es löste in mir ein Feuerwerk aus und mein ganzer Körper stand unter Strom.

Mittlerweile lagen wir auf der Sitzinsel und beobachteten die Sterne am klaren Himmel. Ich hatte weder das Verlangen nach oben zu gehen, noch mich von ihm zu lösen. Mein Kopf lag auf seinem Arm und er spielte mit meinen Haaren. Ich kuschelte mich unter der Decke an ihn und atmete schwer gegen seine Brust. Meine Hand legte ich auf seinen nackten Oberkörper und zeichnete einzelne Kreise mit dem Finger.

"Wirst du mir irgendwann die Geschichte mit Ace erzählen? Ich meine du musst nicht, aber mich würde es glücklich machen..", sein Stimme klang sanft und dennoch so rau und streng.

Ich zog haarscharf meine Luft ein und ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen. Bis jetzt sprach ich nie über die Sache mit jemanden, außer meiner Therapeutin, aber wahrscheinlich würde es mir auch gut tun es Milo zu sagen. Ich hörte wie er ein Sorry, dumme Frage, in meine Haare murmelte und dann schwieg.

Ich setzte mich verspannt auf und blickte auf ihn hinab. Sein verzweifelter Blick ließ mich nicht los und ich stieß einen Seufzer aus. Mein Blick fiel auf meine Hände, die mit dem weißen T-shirt spielten und bedacht nickte ich. Mir fiel es schwer darüber nachzudenken, schließlich wollte ich es gar nicht.

"Irgendwann, versprochen.", flüsterte ich und sah dann zu ihm auf. Seine Augen wurden sanfter und es schien ein bisschen von Erleichterung darin zu schein.

Milo setzte sich ebenfalls auf und nahm seinen Blick nicht von mir. Er zog mich auf seinen Schoß und schlang seine großen, starken Arme um mich. Meine Beine verschränkten sich hinter seinem Rücken und meine Arme legte ich auf seinen Schultern ab. Mein Blick schien betrübt und etwas abweisend, was ich gar nicht wollte.

"Du musst es nicht tun, wenn es dir schwer fällt, Skye."

"Zeig mal dein Tattoo. Ich hab es noch gar nicht gesehen.", ich versuchte vom Thema abzulenken und flüchtete mit meinem Blick sofort zu dem rechten Arm.

"Skye, hör mir zu, bitte. Ich möchte nicht, dass du dich mir offenbarst, wenn du noch nicht bereit dafür bist. Du sollst aber wissen, dass ich mich darüber freuen würde, wenn du mir die ganze Story erzählen würdest damit ich auch weiß, was in dir vorgeht. Und auch wenn du sie mir nie erzählen willst, dann muss ich damit leben und das werde ich dann auch.", sein Blick zog mich magisch an und ich blickte wieder zu ihm.

Seine Worte klangen so sanft und weich, wie ich es noch nie gehört hatte. Seine Augen strahlten Warmherzigkeit aus und schienen ebenfalls so sanft. Es war schwer meinen Blick zu lösen ohne in Versuchung zu geraten zu weinen. Ich wollte es ihm sagen, aber war ich wirklich schon bereit dazu und würde ich es auch durchhalten ohne zu weinen? Würde er mich verstehen oder mich komplett für bescheuert halten? Ich war unsicher und nervös. Es ließ mir für die nächsten paar Minuten keine Ruhe und ich begann auf meiner Unterlippe rum zu kauen.

Sein Daumen streifte an meiner Lippe und ich hörte sofort auf. Er platzierte ihn auf der Unterlippe und legte mich somit still. Milo schüttelte den Kopf und für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen ängstlich. Nicht er machte mir Angst, sondern der Gedanke daran, dass er es wissen oder mich nicht ernst nehmen würde, obwohl ich das letzte mir nicht vorstellen konnte. Ich musste es mir überlegen und vielleicht mit meiner Psychologin sprechen.

Ain't nobody takin my babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt