Jaden - Behind red Eyes

Ich bin Jaden Swanson.

Eines Nachts wurde ich brutal ermordet, wurde wiedergeboren und das ist meine Geschichte.

Ich hatte bis vor wenigen Tagen eine schöne liebevolle schwarze Katze. Sie hieß June. Sie war meine kleine Beschützerin an Tagen, an denen es mir schlecht ging. Sie war immer für mich da, das war das Gute an ihr. Doch dann ist sie weggelaufen kurz nachdem ich gestorben war.

Ich erinnere mich nicht genau an meinen Tod, denn ich lag nachts in meinem Bett und schlief. June hatte es sich auf meiner Bettdecke bequem gemacht und auch geschlafen als mich ihr Fauchen aus meinen Träumen riss. Und dann war es auch schon zu spät. Ich spürte kalte Lippen an meinem Hals und ein starkes Stechen an 2 Stellen, und eiskalte Hände auf meinen Schultern, die mich niederdrückten, so dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Ich wollte schreien, doch es ging nicht. Ich brachte keinen Ton heraus. Ich wehrte mich mit meinen Beinen, doch die Kraft desjenigen, der mich auf mein Bett niederdrückte, war imens. Ich konnte mich nicht erheben, zudem wurde mir langsam schwarz vor Augen. Ich drohte bewusstlos zu werden und kämpfte energisch dagegen an. Ich wollte sehen wer mein Angreifer war und riss immer wieder meine Augen auf, doch es war dunkel in meinem Zimmer, so dass ich nichts sehen konnte außer dunkle Umrisse eines Mannes. Wer er war, konnte ich trotz aller Versuche, mich auf die Dunkelheit zu konzentrieren, nicht erkennen. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein und fiel in einen tiefen düsteren Schlaf – zumindest kam es mir so vor, denn als ich wieder erwachte, war ich tot.

Ich lag in meinem Bett, blickte verwirrt um mich und versuchte mich daran zu erinnern was geschehen war oder ob alles nur ein böser finsterer Albtraum gewesen war. Es dauerte nicht lang bis ich fündig wurde. Denn ich entdeckte eingetrocknete Blutflecke auf meinem Kopfkissen und erschrak. Sofort berührte ich meinen Hals und spürte 2 kleine Verletzungen, die jedoch nicht schmerzten. Ich sprang aus dem Bett, eilte zum Spiegel und wollte mich darin betrachten, doch ich sah mich nicht. Ich war Luft. Ich hüpfte vor dem Spiegel hin und her, doch der Spiegel zeichnete kein Bild von mir ab. War ich tot? War ich ein Geist? Wenn ja, warum konnte ich dann Dinge berühren und bewegen? Ich verstand die Welt nicht mehr und zerschlug den Spiegel mit eiserner Wucht. Ich erschrak über die gewaltige Kraft in meinem Schlag, denn meine Hand stak plötzlich in der Wand hinter dem Spiegel. So viel Kraft hatte ich nicht erzeugt, oder etwa doch? Was war mit mir los?

Ich tapste barfuß in meinem mit Blutflecken betropften weißen Nachthemd in die Küche auf der Suche nach June. Ich fand sie nicht. Ich suchte sie anschließend im Bad, eilte noch mal in mein Schlafzimmer, schaute unter das Bett und da saß sie. June. Sie hockte still und leise unter meinem Bett und funkelte mich mit großen grünen Augen an. Dann knurrte sie. Das tat sie sonst nie. Ich rief sie mit meiner Stimme, leise und geschmeidig, wie immer, wenn es Futter für sie gibt. Doch sie knurrte weiter und fauchte mich an. Ihr Fell war aufgerichtet, ihr Schwanz war buschig. June war kampfbereit. Aber wieso? Ich wollte sie unter meinem Bett hervorholen, in dem ich mich langsam zu June vorarbeitete. Anstatt June zu schnappen, handelte ich mir nur Kratzer von ihr ein und beließ es dabei. Ich wollte mich nicht mit meiner Katze anlegen, egal welches Problem sie mit mir hatte. Deshalb suchte ich die Küche wieder auf, Hunger und Durst quälten mich. Ich setzte eine Kanne Kaffee an und nahm den Geruch des Kaffeepulvers intensiver als sonst wahr. Kaffee roch immer lecker und stark, aber heute war es am Stärksten.

Während der Kaffee durch die Kaffeemaschine tropfte, eilte ich ins Schlafzimmer zurück, wo June mittlerweile unter meinem Bett hervorgekommen und aufs Fensterbrett gehüpft ist. Sie sah mich noch einmal prüfend mit gesträubtem Fell an, fauchte und sprang aus dem geöffneten Fenster die Sicherheitstreppe hinab. Ich wollte June hinterhereilen, doch sie fauchte und fauchte, so dass ich sie gehen lies und annahm, dass sie wiederkommen würde. Doch sie kam nicht zurück. Ich habe sie nie wieder gesehen.