Kapitel 10

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Es fing gerade an zu regnen, als wir uns auf den Heimweg machten.

Wir liefen Hände haltend die Straßen entlang und warteten darauf, dass ein Taxi kam, das uns

nach Hause bringen würde. Doch gerade jetzt, bei diesem Wetter war natürlich keines weit und breit zu sehen.

Wir beschleunigten unser Tempo und kamen nach 10 Minuten klitschnass an der Bakerstreet an.

Sherlock machte die Haustür auf und hielt sie mir auf. Wir legten unsere Mäntel ab und stiegen die 17 Stufen zu unserer Wohnung hoch.

Ich holte den Schlüssel heraus und drehte diesen um, bis es klickte.

Gerade war ich dabei, die Tür zu öffnen, als ich ein weiches, mir sehr vertrautes Lippenpaar in meinem Nacken fühlte.

„Deine Sachen sind komplett nass und du bist ganz kalt. Daran müssen wir schnell etwas ändern.", drang die tiefe, sanfte Stimme Sherlocks an mein Ohr, welche bei mir eine Gänsehaut verursachte.

„Was schwebt Ihnen denn so vor, Mr. Holmes?", fragte ich, ein Stöhnen unterdrückend.

Anstatt einer Antwort spürte ich die weichen Lippen, des Anderen auf meinen. Langsam schob Sherlock eine Hand unter meinen Pullover und fuhr mit kleinen Kreisen auf und ab. „Mhhh. So kann man das natürlich auch machen.", murmelte ich gegen seine Lippen.

Und schon waren wir in einen leidenschaftlichen und innigen Kuss vertieft, während ich mit einer Hand versuchte die Tür zu öffnen.

Ohne, dass wir uns voneinander lösten, stolperten wir herein und schlossen die Tür wieder.

Der Kuss wurde immer drängender, als ich spürte, wie ich von Sherlock gegen die Wand gepresst wurde. Er zog mir meinen Pullover über den Kopf und schleuderte ihn in irgendeine Ecke.

Als dies endlich geschafft war, wurde ich erneut gegen die Wand gepresst und fühlte die drängenden und leidenschaftlichen Lippen erneut auf meinen.

Ich stöhnte auf, als er anfing quälend langsam meinen Hals herunter zu küssen.

Meine Hände wanderten von seinem Nacken, zu seiner Brust und fingen an langsam die Knöpfe zu öffnen.

Ich ließ das Hemd zu Boden fallen und drängte ihn in einen neuen, noch intensiveren Kuss, als vorher, der ihn aufstöhnen ließ und fühlte seine Hände, die in meine Haare wanderten. Ich fuhr mit meinen Händen, seine Brust entlang und erkundete jeden einzelnen Muskel.

„Hm. Hm.", ertönte es auf einmal aus Sherlocks Sessel.

Ich riss die Augen auf, um zu sehen, wer uns störte und musste mit Schrecken feststellen, dass es Mycroft Holmes persönlich war.

Ach du Scheiße.

„Störe ich?", kam es gelassen von dem älteren, der Holmes Brüder.

Rasch lösten Sherlock und ich uns von einander.

„Ja das tust du. Offenkundig.", erwiderte Sherlock genervt, während er sein Hemd aufhob und begann es zuzuknöpfen.

Verdammt. Wo war mein Pullover?

„Das tut mir auch schrecklich Leid, aber ich muss leider mit dir reden.", antwortete Mycroft kühl.

„Egal, was es ist. Es kann warten", kam es ebenso kühl zurück, währen Sherlock mich mit einem vielsagenden Blick ansah, welcher mich erröten ließ.

„Ich verstehe. Aber das kann leider nicht warten.", antwortete Mycroft grinsend.

Oh Gott, war das peinlich.

Um Mycrofts Blick auszuweichen, lief ich durch die Wohnung und versuchte meinen Pullover zu finden, der sich aber anscheinend in ein anderes Universum teleportiert hatte.

Wo war dieses verdammte Teil, wenn man es brauchte???

Ah! Na endlich!

Erleichtert zog ich meinen Pullover unter der Couch hervor und zog ihn mir schnell über.

Igitt. Vom Regen war er noch ganz nass. Aber besser, als Oberkörperfrei vor der britischen Regierung zu stehen.

„Was ist denn so wichtig?", mischte ich mich ein, nachdem ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte, und versuchte dabei immer noch Mycroft möglichst nicht in die Augen zu sehen.

„Nun, Dr. Watson. Wie es scheint, ist mein Bruder nicht der einzige, der seinen Tod vorgetäuscht hat."

„Wer?", kam es jetzt interessiert von Sherlock.

„Moriarty."

„Ach halt die Klappe, Mycroft! Ich habe mit eigenen Augen angesehen, wie Moriarty sich umgebracht hat! Er ist tot! Einen Schuss in den Kopf kann niemand vortäuschen!"

„Ich wünschte es wäre so, Bruder mein."

„Mycroft. Woher wollen Sie denn wissen, dass er noch lebt?", fragte ich zweifelnd.

„Er wurde gesehen. Lief einfach so durch die Stadt."

„Und das ist alles?", fragte Sherlock entrüstet.

„Nur, weil irgendjemand behauptet Moriarty gesehen zu haben, tauchst du bei mir auf und störst mich?", er stöhnte auf.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange das so weiter ging, bis Mycroft schließlich mit den Worten:"Sei vorsichtig, Bruderherz.", aufstand und die 221b Bakerstreet verließ.

Wir ließen uns beide erschöpft auf das Sofa nieder und ich legte meinen Kopf an seine Schulter.

Endlich Ruhe.

„Du hast mir immer noch nicht erzählt, was das für Träume waren, über die sich Mary so sehr aufgeregt hat.", meinte Sherlock grinsend. „Jetzt wäre doch der richtige Zeitpunkt, um mich mal darüber aufzuklären."

Scheiße. Scheiße. Scheiße. Alles nur nicht das.

Sherlock sah mich immer noch interessiert an und es schien so, als würde er sich auch nicht ablenken lassen.

Scheiße. Auf einmal klingelte Sherlocks Handy. Gott sein Dank.

Er öffnete die Nachricht und plötzlich grinste uns das Gesicht von Jim Moriarty entgegen.

„Habt ihr mich vermisst? Habt ihr mich vermisst? Habt ihr mich vermisst? Habt ihr mich vermisst?"

Dann war das Video zu Ende und wir schauten uns entsetz an.

Nach und nach schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht von Sherlock.

„John. Du weißt, was das bedeutet. Oder?"

Ich schaute ihn fragend an.

„Das Spiel hat begonnen!"

Ende



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