Kalter Schweiß bildete sich langsam auf meiner Stirn, aber trotzdem wurde mit ganz heiß und mir wurde übel.
Ein leises kindliches lachen ertönte aus der Richtung, aus der auch das knacken und knatschen kam und ich fühlte mich für einen Moment ganz taub. Meine Angst wurde stärker und nun sammelten sich Tränen in meinen Augen.
"Hallo Anni!"
Plötzlich wurde mein Fluchtinstinkt geweckt und ich stürzte in die hinterste Ecke meines Bettes und umschling meine Beine mit meinen Armen.
"Wer bist du", sagte ich schroff und starrte mit großen, von Tränen durchtränkten Augen in die Dunkelheit.
Ein Weiteres Kichern hallte durch den Raum. "Ach, du weist doch wer ich bin Anni. Sei doch nicht so ein Spielverderber!"
Diese Stimme hatte ich schon einmal gehört, nur wollte es mir nicht einfallen, wo. Sie hörte sich lieblich und spielerisch an, aber dennoch konnte es kein Kind sein.Ich schluckte. Ich dachte nach, denn diese Stimme kam mir ungemein bekannt vor! Ich weinte erneut, weil ich dieser Situation überfordert und ängstlich gegenüber stand.
"Kuck, kuck!" Ich schreckte panisch zurück und vergrub mich in meiner Decke. Zwei Gold gelbe Kreise waren keine zwei Meter von mir entfernt und schon ertönte erneut dieses bekannte kichern.
"Hab ich dich vielleicht... erschreckt?" In dessen stimme lag ein Hauch von Sarkasmus, was mir noch mehr zu denken gab. Ich antwortete nicht, denn mein körper weigerte sich in diesem Moment irgendwas zu tun.
"Du kannst mir ruhig antworten, Anni. Ich beiße schon nicht" ich konnte ein Grinsen erkennen. Ein breites, düsteres grinsen.
Die Gestalt war gefühlte zwei Meter groß und war gekleidet und geschminkt, wie ein Clown. Das Kostüm war aus Seite genäht und glänzte Elegant in dem gedimmten Licht des heutigen Dreiviertelmondes. Große orangene Pom-poms wackelten spielerisch an seinem Hemd, wenn es sich bewegte und so taten es auch die großen rüschen am Saum des Hemdes, am Ende der Ärmel und Beine und am Hals. Sein Gesicht war unheimlich und kränklich weiß geschminkt und rote Akzente an den Augen machten das Gesicht zu einem wirklichen Clownsgesicht, welches von rostrotem, zotteligen Haar umrandet wurde.
„Wer bist du und was machst du hier", mich erstaunte mein plötzlicher Mut, denn meine Worte klangen misstrauisch und entschlossen.
„Na also, du kannst ja doch reden! Ich bin Pennywise, der tanzende clown!" er machte eine verbeugende Geste und wirkte überglücklich, dass ich nach seinem Namen fragte. Mein Herz pochte wie wild und ich erschrak, als ich das klingen von den kleinen Glöckchen an seinem Kostüm hörte. Sein grinsen wurde breiter.
Jetzt fällt mir ein, wer er war. Der Film. Pennywise. Na klar! Der Gedanke verwirrte mich, lockerte aber nicht meine Angst. Ganz im Gegenteil, der Gedanke an einen Kinderfressenden Clown machte alles nur noch schlimmer! Ich begann erneut zu weinen und vergrub mein Gesicht in einem Kissen, damit er mein schluchzen nicht hörte. Natürlich mochte ich den Film ungemein, aber niemals sagte ich, dass pennywise mir keine Angst machte.
Ich nahm allen Mut zusammen und schaute wieder auf.Er war weg. Spurlos verschwunden!
Aus Erleichterung fing ich wieder an zu weinen und knipste das Licht an, welches Jacky aufzuwecken schien, denn ich konnte das leise rascheln ihrer Bettdecke hören. Sie schreckte hoch, als sie mich weinen hörte.
„Anni! Was ist denn los? Scht... scht... es ist alles in Ordnung." begann sie auf mich einzureden und schloss mich in eine feste Umarmung.„Jacky, du-du wirst es nicht glauben." ich schluchzte laut und es schien als wäre ein Stein in meinen Hals steckengeblieben. Ich musste schlucken.
„Pennywise... er war hier", der Gedanke an ihn ließ mein Herz erneut Purzelbäume schlagen und heiße Tränen flossen wie ein Wasserfall meine Wangen herunter.Jacky ließ von mir ab und als ich in ihr noch verschlafendes Gesicht sah, sah ich, wie sie die Stirn runzelte.
"Klar hast du das." Der Sarkasmus war nicht zu überhören, dennoch zog sie mich erneut in eine Umarmung.
"Du hast einfach nur zu viel Stephen King gelesen und deswegen auch schlecht geträumt."
Jacky versuchte mich aufzumuntern, aber das was da vorhin passiert ist, war kein Traum. Es war real und zwar auf dem höchsten Level! Ich war etwas verärgert und auch empört darüber, dass man mir nie etwas glaube.Das man mir nie geglaubt hat, als ich das Ding damals in meinem Schrank gefunden habe.
Das man mir nie geglaubt hat, wie sehr mir der Mann in dem Mickey Mouse Kostüm Angst machte.
Das man mir nie geglaubt hat, dass ich sogar bei dem harmlosesten Horrorfilm wegsehen musste (was zwar heute nicht mehr der Fall ist, aber dennoch stimmte.). Sie ließ von mir ab.Wir legten uns erneut schlafen, aber ich machte den Rest der Nacht kein Auge zu. Ich lag nur da und dachte über den Clown nach. Den Clown, dessen Name 'pennywise, der tanzende Clown' war.
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Das Kapitel ist sehr kurz, aber der Einstieg passte nicht ganz, wie ich das wollte. Deswegen belassen wir es einfach mal bei diesem Ende des Kapitels und freuen uns, auf das nächste. Das kommt vielleicht morgen, vielleicht aber auch wieder eine Million Jahre später, wie ich mich kenne.
Viel Spaß!
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Think of IT and IT shall appear/ Eine ES fanfiction (Deutsch/German)
RomanceAnni Edison ist vor kurzem erst in die Kleinstadt Derry, Maine, gezogen. Nachdem sie mit ihren beiden Freundinnen Jacky und Karo die Neuverfilmung von Stephen Kings "ES" sah, begann sie von dem Clown Pennywise zu schwärmen. Als eines Abends merkwürd...