Nachtgedanken

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Ich liege im Bett und versuche einzuschlafen. Es ist still, nur die Uhr tickt unaufhaltsam. Außerdem ist das Bett mit einer Breite von 1,40m viel zu groß. Ich komme mir einsam und verlassen vor.
Während ich verzweifelt versuche, eine gute Schlafposition zu finden, schleicht sich langsam ein Ohrwurm in meinen Kopf. Es ist nur eine Passage aus 2 Sätzen und ich weiß nicht woher es kommt. „Kein Happyend, kein Hollywood.
Alles passiert, wie es passieren muss." von den Toten Hosen - dieser kleine Ausschnitt läuft in Dauerschleife in meinem Kopf und ich kann nix dagegen tun.
Ich beginne nachzudenken und verfalle in eine düstere, traurige und niedergeschlagene Stimmung. Es dauert nicht lange und die ersten Tränen laufen über meine Wangen. Sie werden immer mehr, bis sie anfangen, mein Kopfkissen zu durchnässen.
Ich - warum? - was fehlt - wieso ausgerechnet - Toten Hosen? - vielleicht - nein... - aber ich verstehe nicht - was ist denn los?! - verdammt - einsam! - aber trotzdem - verlassen! - hmm - ist es das?! - Zuneigung - Liebe? - komisch...
Auf einmal macht es klick in meinem Kopf und mir wird klar was mir fehlt:
Nähe und Zuneigung.
Und damit meine ich keine Beziehung, Küsse oder Sex.
Eine Umarmung ist im Moment schon alles, was mich glücklicher machen würde.
Nun, da ich endlich weiß was mir fehlt, wird der Ohrwurm weniger und ich kann endlich einschlafen. Aber ich träume seltsame Dinge. Dass ich Dachdecker bin, dass ich mich mit Mädchen verabrede, die dann nicht kommen und dass ich mich total besaufe.
Es ist jedoch keine erholsame Nacht. Ich werde früh geweckt, denn in meinen Kopf ertönt erneut „Kein Happyend, kein Hollywood.
Alles passiert, wie es passieren muss."

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