Feelings
~~~~~~~~Mit weiten Augen starrte ich Louis an, welcher jetzt die Hand vom Lichtschalter nahm und betrübt zu Boden blickte. Mir rutschte die Lampe aus der Hand und sie landete klirrend auf dem Holzboden.
Louis hob seinen Blick wieder und mir gefror regelrecht das Blut in den Adern. Seine blauen Augen musterten mich von oben bis unten. Vorsichtig kam er einen Schritt auf mich zu. Sofort ging ich zurück und stieß gegen die Wand hinter mir. Typisch, dachte ich mir.
Fragen über fragen schossen mir durch den Kopf und ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Louis stand jetzt gut einen Meter vor mir und ich musste mich zusammen reißen, nicht nochmal in einen Schreibkrampf auszubrechen.
Vor mir stand ein verrückter, welcher mich geschnitten hatte und, welchen ich trotzdem liebte. »Wie zur Hölle bist du hier rein gekommen?« Ich drückte mich mit dem Rücken noch näher an die wand. Ich wollte so viel Abstand wie möglich zwischen uns bringen. Wer weiß, was er alles unter seinem durchnässten Pulli versteckte.
Louis seufzte schwer und fuhr sich mit der Hand durch die, ebenfalls nassen, Haare. Ein donnern unterbrach die Stille und Louis wirkte nervös. »Pass auf Harry. Ich erkläre die alles. Alles was du wissen willst aber bitte versprich mir das du nicht Liam oder die Polizei rufst.«
Ich schluckte schwer. Er verlangte etwas, was ich normalerweise niemals tun würde. Ich machte mich strafbar, wenn ich niemandem Bescheid gab, aber sein Blick, welcher so flehend und hilfesuchend schien, lies mich weich werden. Und irgendwie erschien er mir wieder als völlig normal aber diesmal lies ich mich nicht täuschen.
»O-Okay... aber zuerst gibst du mir alles was in deinen Taschen ist.« Louis runzelte kurz die Stirn. Dann fiel sein Blick auf meinen verbunden arm und er schaute schuldbewusst und traurig weg. Tat ihm seine Tat etwa leid? Würde er mich gleich um Vergebung bitten? Wenn das der Fall war, wüsste ich nicht was ich tun sollte.
Doch er sagte nichts. Er kramte lediglich in der bauchtasche des Pullis und zog, das mir bekannte Klappmesser, raus und hielt es mir hin. Vorsichtig nahm ich es entgegen und steckte es selbst ein.
Wieder entstand eine unangenehme Stille. Ich beobachtet Louis welcher seine Arme um seinen Körper geschlungen hatte und anfing zu zittern. Mitleid überkam mir und ich hasste mich in dem Moment selbst dafür ein so führsorglicher und netter Mensch zu sein.
Vorsichtig löste ich mich von der Wand und ging zu meinem Kleiderschrank. Sofort spürte ich Louis Blick in meinem Rücken. Ich kramte einen neuen Pulli und eine Jogginghose raus. Zögernd hielt ich ihm die Klamotten hin und lächelte schief.
»Zieh dir das an. Ich warte im Wohnzimmer, dann kannst du mir alles erzählen.« Louis nahm zögernd die Sachen entgegen und ich huschte schnell aus dem Zimmer und lief in die Küche wo ich Tee aufsetzte und das Klappmesser hinter dem Brotkorb versteckte. Sicher ist sicher.
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Mit einem Tablett, wo der Tee und ein Teller mit Keksen stand, ging ich zur Couch auf der sicher gerade Louis niedergelassen hatte. Er schaute sich um und lächelte mild. Ich setzte mich neben ihn aber hielt den gewissen Abstand bei.
Louis nahm sich eine Tasse und trank einen großen Schluck. Ich beachtete meine Tasse nicht, mich interessierte nur eine Frage. »Warum hast du mich geschnitten?«
Ich schaute ihn aufmerksam an. Seine Mimik wurde trauriger und seine Körperhaltung sackte etwas zusammen. Er stellte die Tasse zurück und setzte sich so hin, das wir uns jetzt gegenüber saßen.
Abwartend sah ich ihn an. Ich konnte förmlich sehen wie es in seinem Kopf arbeitete und wie er die passenden Worte suchte. Immer wieder räusperte er sich und spielte mit den Bändern des Pullis rum.
Nach einer Weile schaute er mir direkt in die Augen und atmete tief aus. »Pass auf Harry. Ich kann dir versichern, das ich dir nie etwas Böses wollte. Du warst mir von Anfang an unfassbar sympathisch. Du hast mich einfach akzeptiert und mich wie einen normalen Menschen behandelt. Ich kann dir nochmal versichern. Ich bin nicht verrückt! Der Grund warum ich in diesem Gebäude war ist ein anderer.-«
Ich unterbrach ihn was ihm nicht gefiel, denn eine Falte bildete sich zwischen seinen brauen. Schnell senkte ich meine Hand wieder und gab ihm Zeichen weiter zu sprechen. Vielleicht klärt sich meine Frage noch. Die Frage ob das mit seiner Vergangenheit stimmt.
»Wie dem auch sei. Ich-ich habe dich geschnitten, nicht weil ich dich hasse oder dir eine Lexikon erteilen wollte oder weil ich verrückt bin, sondern weil...« seine Stimme wurde brüchig und er fing an zu stottern. Immer wieder fuhr er mit seinen Handflächen über die Hose und ich runzelte die Stirn. »Weil?«
Louis hob den Kopf und seine blauen Augen trafen direkt auf meine. »Weil du mich wahnsinnig machst. In deiner Nähe bin ich unfassbar nervös. Du gibst mir ein Gefühl was ich schon Jahre nicht mehr für eine Person gefühlt habe und um diesem Gefühl, um dem Gedanken dich zu lieben, zu vertreiben habe ich es ausgenutzt als verrückt erklärt zu sein und das unterstrichen was alle von mir behaupten. Ich habe dich geschnitten damit du dich fern von mir hälst, damit du den Job kündigst aber als ich erfahren hab, das du bleibst, bin ich geflohen.«
Beschämt sah er auf das Polster der Couch. Mein Gehirn arbeitet auf Hochtouren und filterte die eben aufgenommen Informationen. Louis liebt mich? Er erwiderte meine Gefühle und anstatt zu Ihnen zu stehen rennt er weg und verletzt mich? Das war eine beschissene Idee und das wusste er vermutlich selber.
»Du-du liebst mich?« stotterte ich überfordert. Von Louis kam ein leises seufzten und er sah mich schief lächelnd an. Seine Augen funkelten etwas und er rutschte näher an mich ran.
Nervosität machte sich in meinem Magen breit und ich schluckte schwer. »Ja verdammt! -leises, raues lachen- Ich liebe dich so unfassbar doll!«
Mit diesen Worten legten sich seine Lippen behutsam auf meine und das Feuerwerk, welches schon bereit war, entfachte und löste völlig neue Gefühle in mir aus.
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Dam dam daaam! Okay nein so spektakulär war es jetzt auch nicht 😂
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Lunatic // Larry Stylinson FF✔️
FanfictionL: »Er denkt ich bin verrückt...aber...das bin ich natürlich nicht.« H: »Mmh natürlich nicht...warum sollten sie auch?« L: »Ja interessant oder? Wieso sollte ich verrückt sein?« Louis (19) ist Patient einer Heilanstalt für Psychisch kranke Menschen...