Star Wars - Der erste Kampf der Helden

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Mein Kopf wird langsam schwer von diesem Traum. Auch wenn er jetzt etwas neues zeigt, als nur das, was ich erlebt hatte. Ich lasse das alles Revue passieren. Wie traumatisiert starre ich die Wand an, während die Bilder gestochen scharf darauf erscheinen...

Ahsoka

Mit vorsichtigem Blick, den ich um die Ecken warf, schlich ich mich durch den Tempel immer näher an diese Quelle des Bösen heran. Die Gänge waren voller Jünglingsleichen und ich konnte nicht umhin immer wieder in starre, leblose Gesichter mit starrem Blick zu sehen. Im Gang vor dem Ratssaal spürte ich, dass er hier war. Auf dem Boden vor mir lag Ashla. Die jüngste der insgesamt drei Togruta-Jedi. Ein einziger Massenmörder hatte all diese Kinder getötet. >Mieses Schwein.< hätte ich dazu gesagt. Doch ich konnte es nicht. Er war mein bester Freund gewesen. Mein Bruder. Und jetzt tat er das. Padmé hatte mir von seinem Vermächtnis erzählt. Und ich hatte es einfach nicht fertig gebracht, ihr zu sagen, was ihr geliebter Mann in Wahrheit tat. Sie wusste es. Aber sie gab die Hoffnung nicht auf, dass sie sich irrte. Und ich auch nicht. Obwohl der Anblick all dieser Leichen die Hoffnung um einiges schmälerte. Ich atmete ein einziges Mal noch tief durch und öffnete dann die Tür mithilfe der Macht.

Da stand er. In einen schwarzen Umhang gehüllt und wartend auf etwas, das ich mit Tränen in den Augen tun musste.

Geschwind drehte er sich um. Sein Blick schaute kaum aus der Kapuze hervor, doch das, was ich davon sah, reichte, um mir das Herz zu brechen. Gelbe Augen starrten feindselig... böse in meine. Er tat einen gelangweilten Schritt auf mich zu.

"Geh mir aus dem Weg."

"Nein!", entgegnete ich mühsam ruhig.

"Ich werde dich töten müssen", drohte er gelassen und legte den Kopf schief.

"Das willst du nicht", erwiderte ich und tat einen Schritt nach links.

"Ich muss es tun", sagte er verbittert. Er hatte keine Lust auf die Diskussion. Ich kannte diesen Blick, diese Haltung. Oft genug hatte ich sie zu spüren bekommen, wenn ich unangebrachte Vorschläge machte.

"Warum?", fragte ich eindringlicher als gedacht. Einmal abgesehen davon, dass ich nicht sterben wollte, konnte ich mir nicht erklären, warum er so plötzlich gegen mich... gegen alle Jedi war. Und das war auch meine eigentliche Frage. Anakin brauste plötzlich auf.

"Die Jedi haben mich verraten. Sie können Padmé nicht helfen, konnten es bei meiner Mutter nicht und den Frieden haben sie auch vergiftet!"

"Mich haben sie auch verraten", erinnerte ich ihn und tat einen weiteren Schritt nach links. Ihm blieb keine andere Wahl, als mir zu folgen um den unsichtbaren Mittelpunkt unseres Kreises zu streichen.

"Du versteht nicht!!", brüllte er.

"Dann erkläre es mir, verdammt!"

Gleichzeitig taten wir noch einen Schritt im Kreis.

"Nur wegen ihnen leiden wir."

Anakin war jetzt ruhiger. Diese Worte kamen nicht von ihm. Sie wirkten einstudiert und steif, wie ein schlecht gelerntes Gedicht. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mit ‚wir' nicht er und ich gemeint waren.

"Wer ist Wir?", fragte ich bedacht. Wenn ich ihn reizte, schoss er los. Das war eines der Dinge, die ich an ihm gehasst hatte. Dass er nie zugehört, geschweige denn geantwortet hatte.

"Mein Meister und ich", antwortete er trotzig. Sein ach so toller neuer Meister.

Trostlos und verzweifelt lachte ich auf. "Dein Meister!? Einzig und allein du leidest, Anakin!"

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