Kapitel 1

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Hey Leute, ich fange grade erst an zu schreiben und fänds super wenn ihr einmal sagen würdet wie ihr das ganze so findet :) lasst mir einfach einen Kommentar da was ihr gut fintet oder was ich verbessern kann! :) Ich freue mich auf euer konstruktive Kritik

POV Ina

"Ich schaffe das", sagte ich mir, während ich unsere gemeinsame Wohnungstür aufschloss. Ich habe mir vorgenommen endlich reinen Tisch zu machen und würde es jetzt auch durchziehen. Lange habe ich diesen Mut nicht gefunden, aber nach einen langen und ernsten Gespräch mit Frodo, seinem besten Freund, war ich überzeugt, dass das was ich jetzt tun würde, das Richtige war.

Ich streifte meine Sneakers an der Garderobe ab und schlüpfte aus meiner Jacke. Dann ging ich langsam in die Küche und setzte, nachdem mir die Küchenuhr angezeigt hatte, dass ich noch circa 5 Minuten hatte, einen Tee auf. Während der Wasserkocher zu blubbern begann, suchte ich meinen Lieblingstee aus dem Schrank und hängte je einen Teebeutel in zwei Tassen.

In Gedanken ging ich die ganze Zeit alle möglichen Varianten durch, das Gespräch gleich zu beginnen.

Ich hatte mich grade dazu entschieden keine Kosewörter wie "Schatz" zu verwenden und mit dem typischsten und Klischee-beladensten Satz der Weltgeschichte anzufangen (Hör mal, hast du Zeit? Wir müssen reden.) als erstens der Wasserkocher mir mit einem Kicken zu verstehen gab, dass das Wasser heiß genug war und zweitens ein Schlüssel in die Wohnungstür geschoben wurde.

Nervös fuhr ich mir durch die kinnlangen, brauen Haare und atmete tief durch. "Du schaffst das Ina!", sagte ich mir immer wieder als ich diese vertrauten Schritte die Wohnung betreten hörte. "Ina?", rief diese schrecklich vertraute Stimme und ich musste einmal kurz schlucken bevor ich antworten konnte "Hey! Hier hinten in der Küche". Die Schritte änderten die Richtung und dann stand er in der Küchentür. Lässig an den Türrahmen gelehnt, wie üblich in kurzen Hosen und kurzärmeligem Funshirt lächelte er auf mich runter, auch wenn ich mit meinen 1,80m nicht gerade klein war. Ich versuchte möglichst ungezwungen zurück zu lächeln, was mir allerdings wohl nicht so richtig gelang denn die für die letzten Wochen immer typisch werdende Distanzierung stellte sich fast augenblicklich wieder ein.

Um zu verhindern, dass er wieder ging und sich in seine Arbeit stürzte, drehte ich mich hastig um, brühte den Tee auf und reichte ihm die Tasse. Skeptisch hob er eine Augenbraue. "Was ist los Ina?" "Nun... also..." druckste ich herum "Sollen wir uns vielleicht einmal setzten und dann kannst du mir alles ganz in Ruhe sagen?" half er mir. 'Himmel, besser kann das hier ja gar nicht laufen! Super Ina! Ganz toll gemacht!' schalt ich mich in Gedanken, während ich nach außen versuchte ganz cool zu bleiben und ihm , möglichst unaufgeregt, mit einen Nicken zu zustimmen.

 Vorsichtig ließ ich mich auf den Stuhl ihm gegenüber gleiten und räusperte mich kurz. "Ja also wie du schon richtig erkannt hast dachte ich wir sollten einmal reden. Ich weiß in letzter Zeit war unsere Beziehung nicht das wahre Paradies auf Erden und ich weiß auch, dass du dir und deinen Projekten die Schuld gibst, aber ich habe lange darüber nachgedacht und mit anderen darüber gesprochen. Flo es ist nicht deine schuld!" er wollte was erwidern aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen "Warte lass mich ausreden. Ich muss dir etwas sagen und ich möchte dass du mir gut zuhörst!"

Jetzt hatte ich eine volle Aufmerksamkeit. Flo hatte die Ellenbogen auf die tischplatte gestellt und sein Kinn ruhte auf seinen verschränkten Händen. um ihm nicht ins Gesicht zu sehen sah ich auf seine tattowierten arme und ein stich durchfuhr mich als ich in dem Stern an seinem linken Ellenbogen noch gerade eben die Zacke eines Sternes sehen konnte.

Diese Zacke hatte er mir gewidmet. Er hatte sich dort das Datum jenes Tages eintragen lassen, an dem er mich zu ersten mal gesehen hat. Damals kannte ich ihn noch gar nicht aber wir waren beide auf der Gamescom und ich spielte grade zusammen mit einer Freundin so ein albernes Tanzspiel und haben uns eigentlich mehr vor lachen gekrümmt als wirklich getanzt. Am darauf folgenden tag bin ich in der Anime Abteilung in ihn rein gelaufen als ich und die besagte Freundin uns verloren hatten. Er erinnerte sich an mich und half mir sie zu suchen. Nach und nach redeten wir mehr als das wir meine Freundin suchten und nachdem wir uns an einer besonders vollen Stelle an den Händen gehalten hatten um gemeinsam durchzukommen ließen wir auch als wir die menge weit hinter uns gelassen hatten nicht los.

Der Gedanke daran, jemanden so wichtig zu sein, dass dieser jemand für immer an eine gemeinsame Erfahrung erinnert werden wollte, schnürte mir die Luft ab. Wie konnte ich das was ich vorhatte wirklich umsetzten? Doch genau dieser Gedanke war es auch der mich anspornte. Flo hatte es nicht verdient das man ihn belog. Das Loslassen war nicht das Schlimmste, denn ich war ja nicht alleine, aber der Gedanke einem so unglaublichen Menschen weh zu tuen trieb mich in eine Selbsthass-Tirade vom feinsten.

Ein lautes Räuspern ließ mich aufblicken. Flo sah mich erwartungsvoll an "Ina? Du wolltest mir gerade etwas erzählen." Ich blinzelte ein paar mal verdutzt und versuchte wieder eine Ordnung in meine Gedanken zu bringen. Dann holte ich noch einmal tief Luft, hob den Kopf und blickte meinem Freund fest in die Augen. "Das war es also", dachte ich - und begann zu sprechen.

Ich erzählte ihm alles, ich begann damit wie ich Markus in der Uni kennengelernt habe und wie magisch und seltsam unreal die Zeit mit ihm mir erschien. Aber auch wie ich Markus gesagt hatte, dass ich vergeben bin und ich Flo treu bleiben wollte. Ich erzählte Flo von meinem Verdacht, dass ich diejenige bin, die unsere Beziehung zerstört und wie mich dieser Druck innerlich aufgefressen hat. Wie ich mich nicht traute ihm davon zu erzählen aus Angst und Scham verurteilt zu werden, weil ich mich bei Markus so anders fühlte, als bei Flo. Und schließlich auch, wie Markus, obwohl ich ihm gesagt hatte er solle sich von mir fernhalten, mich in der Uni abpasste, weil er meine verzwickte Lage gespürt hatte und sich Sorgen machte. Dann erzählte ich Flo auch noch, wie ich Markus von allem erzählte, von all den Problematiken und all dem Druck der mir jemals und vor alles derzeit auf der Seele lag.

Ich zögerte kurz, ließ Flo 2 Sekunden um durch zuatmen und schon redete ich mir den Rest der verstrickten Geschichte von der Seele.

Wie Markus für mich da war und wir uns immer häufiger und auch länger trafen. Wie er etwas in mir berührte, auf einer neuen und ungeahnten Ebene meines Herzens, meiner Seele, meiner Selbst.

Und wie wir uns endlich auf eine so endgültige Art und Weise ineinander verliebt hatten, wie ich es noch nie gesehen oder gehört, geschweige denn erlebt habe.

Ich versuchte mich zu erklären. Ich versuchte ihm zu sagen, warum ich Flo nicht hatte vertrauen können und wie ich auf einmal diesen Anderen so plötzlich lieben konnte.

Doch Flo war sauer. Er zeigte es nicht, er wollte nicht, dass ich sehe wie sauer und deshalb kontrollierte er sich, aber ich konnte dieses fuchsteufelswilde Brennen in seinen Augen gut sehen. Und ich hatte Verständnis dafür.

Ich bot ihm an eine Pause zu machen, sodass er raus könne frische Luft schnappen (irgendwie den Frust und Ärger loswerden) und begleitete ihn schon bald zur Tür. Ich sagte ihm er solle sich Zeit lassen alles zu verstehen, ich würde auf ihn warten und ihm alle seine Fragen beantworten, wenn er wieder käme.

Natürlich war er nicht sofort wieder super drauf, aber ich sah, dass es dieser Moment war, als wir dort gemeinsam und eigentlich schon fast als "normale" freunde in der Tür standen, dass Flo anfing zu verstehen. Er verstand es aufgrund der Art wie ich mich nun hielt, so aufrecht und befreit, und er verstand es aufgrund des Verständnis, welches ich ihm gegenüber aufbrachte.

Er verstand, dass ich ihn geliebt hatte und zwar mit all meinem Herzen, aber auch, dass nun mein Herz größer geworden war und diese neue Ebene von Markus eröffnet und gefüllt worden war.

Er brachte ein gequältes Lächeln zu Stande, schnappt sich das Lieblingslongboard und zog die Tür hinter sich zu.

Eine Weile starrte ich die verschlossene Wohnungstür an, dann drehte ich mich um und bereitete mir ein Lager auf dem Sofa. ich kuschelte mich in die Decken, zog mein Handy hervor und wählte.

Die komplexe Mitte des Lebens namens Liebe (LeFloid x Frodo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt