Abschied

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Wer hat sich nicht schon mal von jemandem verabschieden müssen? Von seinen Freunden nach der Schule, von seinen Verwandten nach irgendeiner Familienfeier oder von Bekannten nach einem Besuch. Meistens ist das ja kein Problem. Man mag die Person entweder eh nicht so gern oder sieht sie bald wieder. Bei einem längeren Abschied fließt gelegentlich auch mal die ein oder andere Träne. Kennt ja jeder.
Aber dann gibt es halt noch mich. Den einsamen, traurigen und extrem sentimentalen Jungen, der Freundinnen im Ausland besucht. An und für sich auch nicht unbedingt etwas ungewöhnliches, aber mein Empfinden des Abschieds von ihnen lässt sich einfach nicht in Worte fassen. Wenn ich bei ihnen bin, fühle ich mich irgendwie komplett. Wenn ich wieder gehen muss, werde ich dafür umso mehr auseinander gerissen. Zerfetzt wie ein Soldat, der auf eine Mine tritt. Nur dass diese Mine direkt in meinem Körper explodiert. Ich werde nervös und mein Hals schnürt sich zu. So, als würde sich eine 9 Meter Boa darum wickeln. Und dann ist da noch diese seltsame Übelkeit.
Das alles würde ja eigentlich niemand mitbekommen... Aber ich bin leider ziemlich sentimental... Mir kullern nicht nur zwei drei Tränchen über die Wangen... Würde man mich in der Sahara aussetzen, hätte man nach wenigen Stunden eine blühende Oase!
Aber ich weiß, dass ich nicht immer bei ihnen sein kann. Außerdem gibt es ja das Internet und soziale Netzwerke, sodass ich mit ihnen in Kontakt bleiben kann.
Niedergeschlagen reiße ich mich also zusammen, in der Hoffnung sie bald wiederzusehen und wische mir die Tränen mit einem Taschentuch weg.
Ich hasse Abschiede!

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